Landeanflug auf BER: Flugzeug reißt Ziegel vom Dach – Frau beinahe erschlagen
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In Waltersdorf zerstörte ein herabfallender Ziegelstein die Heckscheibe eines Autos. Weil ein Flugzeug im Landeanflug mutmaßlich zu tief flog, löste sich der Ziegelstein vom Dach.
© Quelle: MAZ
Ein Flugzeug, das am Berliner Flughafen (BER) im Landeflug war, hat Ende Januar in Waltersdorf beinahe einen schweren Unfall verursacht. Während der Landung ist dieses Flugzeug vermutlich zu tief geflogen und hat einen Dachziegel von einem Firmengebäude heruntergerissen. Ursula Lischewski, eine Mitarbeiterin dieses Firmengebäudes, kam in diesem Moment mit dem Auto bei der Arbeit an, der Dachziegel schlug in ihr Auto ein und verfehlte sie nur knapp.
Die Frau wohne in der Nähe und kenne daher den Fluglärm. „Ihr fiel die ungewöhnliche Lautstärke des Flugzeuges auf, da es deutlich näher und flacher an unserem Bürogebäude vorbeiflog“, sagte Mathias Maschka-Jung, der Inhaber des Firmengebäudes. Unmittelbar nachdem sie das Auto zum Stehen brachte, schlug der Ziegel ein und verfehlte sie nur um Zentimeter, wie die „Märkische Allgemeine Zeitung“ (MAZ) berichtet. „Sie hat einen Schock erlitten, inzwischen geht es ihr glücklicherweise aber wieder gut“, sagte Maschka-Jung über den Zustand seiner Mitarbeiterin.
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Die losen Ziegel auf dem Dach des betroffenen Gebäudes.
© Quelle: MAZ
Maschka-Jung fordert von der Flughafengesellschaft nun eine Erklärung und präventiv Maßnahmen, damit sich so ein Ereignis nicht wiederhole. Seiner Meinung nach sei das Flugzeug viel zu tief geflogen. Ein Sprecher des Flughafens äußerte sich zu dem Vorfall: „So etwas darf nicht passieren. Für so etwas gibt es Richtlinien, und das passiert auch nicht, wenn man die Richtlinien einhält“, sagte Jan-Peter Haack.
Kein Pilotenfehler aus Sicht der Flugsicherung
Die Deutsche Flugsicherung gehe nicht von einem Pilotenfehler aus. „Es gab keinerlei Auffälligkeiten hinsichtlich Flugspur und -höhe, beide waren korrekt und normal. Die Maschine ist exakt denselben Anflugwinkel geflogen wie alle anderen Maschinen auch“, sagte Sprecher Stefan Jaeckel gegenüber der „MAZ“. Bei Schäden dieser Art handle es sich um Wirbelschleppenschäden, die nicht zwangsläufig auf einen zu niedrig fliegenden Piloten schließen lassen. So hänge die Stärke von Wirbelschleppen von vielen Faktoren ab. Etwa der Masse des Flugzeugs, der Anfluggeschwindigkeit und der Wetterlage. Doch bei Vorfällen dieser Art handle es sich um absolute Einzelfälle, sagte Haack.
Für den entstandenen Schaden an dem Gebäude der Firma von Maschka-Jung werde der Flughafen aufkommen. „Wir sind im Kontakt mit dem Geschädigten und ich bin zuversichtlich, dass wir eine einvernehmliche Lösung finden werden. Als Flughafen ist es uns wichtig, dass niemand auf den Kosten sitzen bleibt“, sagte Haack. Auch für die Heckscheibe der betroffenen Mitarbeiterin wolle der Flughafen aufkommen.
RND/vkoe