Augenzeugen zum Platzen des Aquariums in Berlin: „Die Stühle, die Tische, die Bar - es war alles weg“
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dpatopbilder - 16.12.2022, Berlin: Trümmer liegen auf der Karl-Liebknecht-Straße vor einem Hotel. In dem Hotel war ein riesiges Aquarium leck geschlagen. Wasser strömte bis auf die Straße. Foto: Christoph Soeder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
© Quelle: Christoph Soeder/dpa
Berlin. Gäste des Hotels in Berlin-Mitte, in dem das Großaquarium geplatzt ist, berichten übereinstimmend von einem explosionsähnlichen Knall. Dieser sei zwischen 5.30 und 5.45 Uhr erfolgt. „Wir haben uns richtig erschrocken“, sagte eine junge Frau, die erst am Donnerstagabend angereist war, der Deutschen Presse-Agentur. Es habe zunächst keine Informationen vom Hotel gegeben, schilderten mehrere Gäste übereinstimmend. Die Rezeption sei über das Festnetz nicht erreichbar gewesen. „Nach 8 Uhr kam dann die Info, dass wir raus müssen“, sagte die junge Frau.
„Man hat gesehen, dass das ganze Ding auseinandergebrochen ist“, sagte ein junger Hotelgast. Ein Mann schilderte, er habe das Hotel um 6 Uhr zum Rauchen verlassen. „Ich hatte da schon gesehen, dass das schöne Aquarium weg war“, berichtete er. Vor dem Hotel sei Polizei gewesen. Er habe nicht mehr zurück ins Haus gedurft, in dem seine Frau noch gewesen sei. Es habe aber keinen Alarm gegeben. Am Donnerstagabend habe er noch beobachtet, wie zwei Taucher das Aquarium geputzt hätten. „Das war super interessant. Da habe ich noch Fotos gemacht.“
Hotelgast: „Die Stühle, die Tische, die Bar - es war alles weg“
Die Gäste berichteten von großer Verwüstung in dem Hotel. Karin Wicki und Sandra Hoffmann aus der Schweiz schilderten: „Es ist alles zerstört im Innenraum. Da liegen tote Fische. Die ganzen Möbel sind zerstört. Die Scheiben sind zerstört. Überall Scherben.“ Sie seien erst kurz vor 9 Uhr informiert worden, dass sie das Hotel verlassen müssten.
Ein weiterer Hotelgast sprach gegenüber dem Nachrichtensender „Welt“ von einem lautem Knacken. „Meine Frau hat gesagt, dass etwas am Fenster vorbeigeflogen ist“, erzählte der Gast. Auch er sah die immense Zerstörung in dem Hotel: „Die Stühle, die Tische, die Bar - es war alles weg.“
Im Becken lebten etwa 1500 Fische
Der Aquadom im Sealife war nach Angaben der Betreiber im Internet das „größte, zylindrische frei stehende Aquarium der Welt“, eine vielen Touristen bekannte Attraktion in Berlin. Es war ein Behälter aus Acrylglas, der 16 Meter hoch war und einen Durchmesser von 11,5 Metern hatte. Besucher konnten in einem Aufzug durch das Innere des Aquariums hindurch fahren.
In dem Becken lebten demnach etwa 1500 Fische aus über 100 verschiedenen Arten. Gefüllt war das Aquarium mit einer Million Liter Salzwasser. Das wären 1000 Kubikmeter Wasser mit einem Gewicht von 1000 Tonnen. Das Aquarium wurde den Angaben zufolge bis Sommer 2020 umfassend modernisiert. Der Ort befindet sich ganz in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes mit dem Fernsehturm.
RND/nis mit dpa