Antiterroreinsätze in Belgien: Polizei nimmt acht Menschen fest
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/3KPTXU5CPVFAJLT7UISTCKR3JE.jpg)
In Belgien hat die Polizei mehrere Terrorverdächtige festgenommen (Symbolbild).
© Quelle: AP
Brüssel. Die belgische Polizei hat bei Antiterroreinsätzen im ganzen Land acht Verdächtige festgenommen. Mindestens zwei würden verdächtigt, einen terroristischen Anschlag in Belgien geplant zu haben, teilten die Ermittler und Ermittlerinnen mit. Das Ziel des Anschlags stehe noch nicht fest.
Die Polizei in Antwerpen nahm auf Antrag eines Ermittlungsrichters fünf Durchsuchungen vor. Dabei wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft fünf Menschen festgenommen. Weitere Durchsuchungen gab es in Zaventem, Molenbeek-Saint-Jean und Schaerbeek in der Nähe von Brüssel. Es bestünden Verbindungen zwischen den Fällen, Details müssten jedoch noch untersucht werden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Dem Sender RTBF zufolge sind einige der Festgenommenen für ihren islamistischen Extremismus bekannt.
Drei Verdächtige wurden Belga zufolge nach Ermittlungen eines Brüsseler Untersuchungsrichters festgenommen, für die fünf anderen Festnahmen war ein Untersuchungsrichter aus Antwerpen zuständig. Es handele sich zwar um getrennte Ermittlungen, jedoch gebe es Verbindungen zwischen den Festnahmen. Bei Durchsuchungen in Brüssel, Antwerpen und anderen Städten fanden die Ermittler RTBF zufolge weder Waffen noch Sprengstoff.
Weiter berichtete der belgische Fernsehsender, die Fälle in Brüssel und Antwerpen hätten sich zunächst auf zwei junge Erwachsene konzentriert, die des gewalttätigen Radikalismus verdächtigt wurden. Die Ermittlungen hätten Verbindungen zwischen den beiden und Hinweise auf potenziell gefährliche Personen in ihrem Umfeld ergeben.
Nach Angaben des unabhängigen Zentrums, das für die Bewertung des Terrorismus- und Extremismusrisikos in Belgien zuständig ist, liegt die derzeitige Bedrohung auf einer Skala von eins bis vier bei der Stufe zwei und damit im mittleren Bereich
Anschläge 2016
Derzeit läuft in Belgien der Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder einer Terrorzelle, die vor sieben Jahren die schwersten Anschläge in Friedenszeiten auf belgischem Boden verübt haben soll. Die Angeklagten sollen an den Anschlägen am Brüsseler Flughafen und in einem U-Bahnhof vom März 2016 beteiligt gewesen sein, bei denen 32 Menschen getötet wurden.
Ihnen werden Mord, versuchter Mord und Mitgliedschaft in oder Beteiligung an Aktivitäten einer Terrorgruppe vorgeworfen. Einer der Angeklagten ist der einzige Überlebende der Attentäter der Terroranschläge in Paris im November 2015, Salah Abdeslam.
RND/AP/dpa