„Finger weg“ – Protestforscher kritisiert Klimaaktivisten für Angriffe auf Gemälde
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Das von der Organisation "Just Stop Oil" herausgegebene Foto zeigt zwei Demonstrantinnen, die Vincent Van Goghs berühmtes Werk "Sonnenblumen" von 1888 in der National Gallery in London mit Dosensuppe beworfen haben.
© Quelle: Just Stop Oil/PA Media/dpa
Berlin. Der Hamburger Protestforscher Wolfgang Kraushaar verurteilt die Attacken von Klimaaktivsten der „Letzten Generation“ auf Gemälde berühmter Meister. Damit werde eine unsichtbare Linie überschritten, kritisierte Kraushaar in einem Gastbeitrag im „Tagesspiegel“ (Donnerstag). Die Angreifer verletzten einen schützenswerten Raum: „Nicht nur die Würde des Menschen ist unantastbar, auch die eines Kunstwerks. Deshalb: Finger weg“, so der Politikwissenschaftler von der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.
Aktivisten der Klimaschutzbewegung „Letzte Generation“ hatten am Sonntag im Potsdamer Barberini-Museum ein Gemälde des Impressionisten Claude Monet mit Kartoffelbrei überschüttet. Das Gemälde blieb dank einer Glasscheibe unbeschädigt. In London hatten Aktivistinnen vor einigen Tagen ein Gemälde von Vincent van Gogh mit Tomatensuppe attackiert.
„Muss einhellig verurteilt werden“
„Diese Angriffe, so bedenkenswert die Motive der Angreifer auch sein mögen, sind aber nicht nur kontraproduktiv, sie sind ihrer Grenzverschiebungen wegen für eine demokratische Gesellschaft gefährlicher als viele meinen mögen, und sie müssen deshalb auch einhellig verurteilt werden“, warnte Kraushaar. Wer bereit sei, im eigenen Kampf Kunst zu opfern, der werde wohl auch kaum vor anderen zivilisatorischen Errungenschaften Halt machen.
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Die Klimaaktivisten hätten sich in ihrem Objekt wie in der Wahl ihrer Mittel verirrt: „Niemand sollte ihnen auf diesem Irrweg folgen.“ Egal ob mit Suppe oder Brei ausgeführt, die Wurfaktionen seien Akte der Beschmutzung und Demütigung, mit denen Künstler und deren Werke entwürdigt würden.
RND/epd