Fünf Tote in Trier: Was wir über den Amokfahrer Bernd W. und die Tat wissen

Menschen versammeln sich vor der Porta Nigra im Stadtzentrum von Trier, um der Opfer des Angriffs eines Autofahrers am Dienstag zu gedenken.

Menschen versammeln sich vor der Porta Nigra im Stadtzentrum von Trier, um der Opfer des Angriffs eines Autofahrers am Dienstag zu gedenken.

Trier. Über die Amokfahrt eines Mannes in Trier herrscht Fassungslosigkeit. Mit einem PS-starken Geländewagen tötete und verletzte er am Dienstagnachmittag viele Menschen. Gegen den Tatverdächtigen, den 51-jährigen Bernd W., wurde am Mittwochnachmittag Haftbefehl erlassen. Was wir bisher über ihn und die Tat wissen.

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Wie lief die Tat ab?

Bernd W. raste am Dienstagnachmittag gegen 13.45 Uhr mit einem Sportgeländewagen durch die Fußgängerzone der Trierer Innenstadt. Nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz (SPD) war er im Zickzackkurs mit seinem Wagen unterwegs, um Menschen gezielt Leid zuzufügen. Wenige Minuten nach der Amokfahrt konnte ihn die Polizei unter heftiger Gegenwehr festnehmen. Fünf Menschen starben, darunter ein neun Wochen altes Baby und dessen Vater. 18 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

Wer ist der Mann?

Bei dem Verdächtigen handelt es sich um den 51-jährigen Deutschen Bernd W. Er kommt aus dem Kreis Trier-Saarburg, wurde auch in der Stadt geboren und ist dort aufgewachsen, wie Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz sagte. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge machte W. eine Ausbildung zum Elektriker, soll später als Siebdrucker gearbeitet haben und zuletzt arbeitslos gewesen sein. Laut Polizei hatte er keinen festen Wohnsitz und wohnte zuletzt in seinem Auto. Er ist nicht der Halter des Fahrzeugs, das er für die Tat benutzte. Es wurde ihm von einem Bekannten überlassen.

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Trauer und Entsetzen nach Amokfahrt in Trier
01.12.2020, Rheinland-Pfalz, Trier: Polizisten sichern die Innenstadt von Trier. Am Nachmittag war ein Mann mit einem Auto durch die Fu��g��ngerzone von Trier gefahren und hat dabei Menschen verletzt und get��tet. Foto: Thomas Frey/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Nach wie vor gibt es keine Hinweise darauf, warum der Mann am Dienstag­nachmittag in der Fußgängerzone der Stadt Menschen überfuhr.

Was ist sein Motiv?

Nach derzeitigem Ermittlungsstand liegen keine Hinweise auf politische oder religiöse Motive des Amokfahrers vor. Bisher ist auch kein Bekennerschreiben von ihm gefunden worden. Bernd W. sei demnach auch nicht als Gefährder eingestuft, berichtete die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Sicherheitskreise. Als Gefährder bezeichnen die Sicherheitsbehörden Menschen, denen sie schwerste politisch motivierte Gewalttaten bis hin zu Terroranschlägen zutrauen.

Möglicherweise leidet W. an einer psychischen Erkrankung, eine erste Begutachtung durch einen Amtsarzt habe entsprechende Hinweise ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zur Tatzeit war W. betrunken. Bei ihm wurden 1,4 Promille festgestellt.

In seinen Vernehmungen am Dienstag und Mittwoch machte der Beschuldigte den Angaben zufolge wechselnde und in Teilen nicht nachvollziehbare Angaben. Ein nachvollziehbares Motiv lasse sich daraus nicht ableiten, wie der „Trierische Volksfreund” berichtet. Seine Vernehmung wird in den nächsten Tagen fortgesetzt.

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Was droht dem Tatverdächtigen?

Bernd W. wurde am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt, der gegen den 51-Jährigen Haftbefehl wegen Mordes erließ. W. wird mehrfacher Mord, Mordversuch und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Bei einer Verurteilung droht ihm eine langjährige Haftstrafe oder eine dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung.

RND/ak mit dpa

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