Alpaka soll eingeschläfert werden: Halterin will Todesurteil für „Geronimo“ nicht akzeptieren
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Ein Alpaka trägt ein Banner mit der Aufschrift "Save our friend Geronimo" (Rettet unseren Freund Geronimo) um die zugehörige Kampagne des Online-Casinos PlayOJO zu starten, die darauf abzielt, die Einschläferung des mutmaßlich an Rindertuberkulose erkrankten Alpakas ohne faire Tuberkulin-Tests zu verhindern.
© Quelle: David Parry/PA Wire/dpa
Wickwar. Auch nach der letztgültigen Entscheidung eines britischen Gerichts will sich die Halterin des todgeweihten Alpakas „Geronimo“ nicht mit dem Todesurteil abfinden. „Mir wurde gestern gesagt, ich solle ihn selbst töten“, sagte die Züchterin Helen Macdonald am Donnerstag im Interview des Senders ITV. Die Tierliebhaberin will jedoch weiter um das Leben des positiv auf eine ansteckende Krankheit getesteten Alpakas kämpfen, wie sie bereits zuvor betont hatte. Später am Donnerstag sagte sie der Nachrichtenagentur PA zufolge, das zuständige Ministerium habe ihr eine Frist bis Freitagabend um 17 Uhr (18 Uhr MESZ) eingeräumt.
Das Gericht hatte am Mittwoch ein endgültiges Todesurteil für „Geronimo“ gesprochen. Die zuständige Richterin am Londoner High Court lehnte ab, eine einstweilige Verfügung zu erlassen, die das Tier noch einmal verschont hätte.
Auf Macdonalds Hof im westenglischen Dorf Wickwar fanden sich am Donnerstag erneut Aktivisten ein, um gegen die Vollstreckung des Urteils zu protestieren. „Alpaca Lives Matter“ (deutsch: „Das Leben von Alpakas zählt“) war auf einem ihrer Schilder zu lesen.
Tötung wurde veranlasst, um weitere Erkrankungen zu vermeiden
Das Schicksal des Alpakas, das zweifach positiv auf eine ansteckende Rindertuberkulose getestet worden war, hatte zuletzt über England hinaus Schlagzeilen gemacht. Das britische Umweltministerium hatte die Tötung des Tieres veranlasst, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. Halterin Macdonald ist jedoch der Meinung, die Tests seien unzuverlässig, und hält „Geronimo“ für gesund.
Mittlerweile hat Macdonald eine Webcam eingerichtet, über die Interessierte „Geronimo“ rund um die Uhr beobachten können sollen. Die Unterstützer wollten sich laut eigenen Aussagen dem Tötungskommando für das Alpaka entgegenstellen - notfalls mit Straßensperren und Barrikaden.
Das Umweltministerium hatte der Züchterin am Mittwoch mitgeteilt, man wolle ihr Zeit geben, sich darauf vorzubereiten. Über die Webcam war am Donnerstag noch zu sehen, wie „Geronimo“ auf der Wiese stand. Ursprünglich stammen Alpakas aus den südamerikanischen Anden. Doch mittlerweile werden die Klein-Kamele in Europa gezüchtet.
RND/dpa