Nach Zwangsräumung: 81-Jährige lebt seit zwei Jahren im Auto

Ingrid P. wohnt in Hannover nach einer Zwangsräumung in ihrem Auto.

Ingrid P. wohnt in Hannover nach einer Zwangsräumung in ihrem Auto.

Auf dem Foto in ihrem Personalausweis sieht man noch, wer sie früher einmal war: Ingrid P., Finanzbuchhalterin, eine ältere Dame mit gepflegtem Kurzhaarschnitt und einem feinen Tuch um den Hals. Feine Halstücher trägt die 81-Jährige immer noch. Aber die Farben sind von der Witterung ausgeblichen. Tiefe Sorgenfalten haben sich in ihr Gesicht eingegraben. Die Augen wirken müde, die Haare stumpf.

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Wohnung durch Zwangsräumung verloren

Ingrid P. hat ihre Wohnung 2017 nach 60 Jahren durch eine Zwangsräumung verloren. Seitdem lebt sie in ihrem Auto, einem Renault Clio, auf einem Parkplatz in der Nähe des Hauptbahnhofes in Hannover, direkt gegenüber ihrer alten Wohnung. All ihre verbliebenen Habseligkeiten hat sie in dem kleinen Wagen untergebracht. Den dicken Mantel hat sie auf den Rücksitz gepackt, ordentlich gefaltet wie ihre Jacke oder das hellblau gepunktete Tuch.

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„Meine Wohnung war eine Puppenstube“

Die Frau, die viele Jahrzehnte ihrem Beruf nachging, könnte sich von ihrer Rente wohl eine neue Wohnung leisten. Aber sie ist derzeit nicht fähig zu einem Neuanfang. Geradezu tragisch ist: Ihrem Anwalt Marcus Bartscht zufolge ist die alte Dame unschuldig Opfer einer kaltherzigen Behördenmaschinerie geworden – ein Drama mit kafkaesken Zügen. Das verwindet sie nicht.

Streit um Nebenkostenabrechnungen

Dabei ging es ursprünglich nur um eine Rechnung von 49,86 Euro. Ingrid P. will nicht zahlen, weil der neue Eigentümer des Mietshauses ihr aus ihrer Sicht höhere Beträge schuldet. Der Streit um Nebenkostenabrechnungen, Reparaturen, vermeintliche Mietschulden geht bis vors Amtsgericht. Der heutige Verwalter will sich aus Datenschutzgründen nicht äußern. P.s Fehler ist, so Bartscht, dass die alleinstehende Frau sich anfangs nicht anwaltlich vertreten lässt, sondern selbst einarbeitet. Und die Zwangsräumung kann er nicht mehr rückgängig machen.

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Immer wieder habe sie mit den verbliebenen Sachen zwischen Auto und Hotel gependelt, erzählt sie durch die Autofensterscheibe. Irgendwann sei sie einmal im Auto eingeschlafen, das sei so entspannt gewesen, da sei sie geblieben. Fühlt sie sich obdachlos? Nein! Es quält sie nur, dass ihre Familie sich aus Scham von ihr abgewandt hat.

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