13-Jährige in Wien missbraucht und getötet – dritter Verdächtiger festgenommen
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Kerzen und Blumen liegen am Fundort der Leiche eines erst 13 Jahre alten Mädchens.
© Quelle: Herbert Neubauer/APA/dpa
Wien. Am Wochenende ist die 13-jährige Leonie in Wien von Männern unter Drogen gesetzt, missbraucht und anschließend getötet worden. Zunächst wurden zwei Verdächtige nach der Tat festgenommen. Die beiden 16 und 18 Jahre alten Verdächtigen aus Afghanistan wurden am Mittwoch aus der Polizeihaft in eine Justizanstalt überstellt.
Am Mittwochabend ist ein dritter Verdächtiger an einer U-Bahnstation festgenommen worden, wie Franz Ruf, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit in Österreich, auf einer Pressekonferenz am Donnerstag mitteilt. Der Mann sei 25 Jahre alt und wie die anderen beiden Festgenommenen afghanischer Staatsbürger. Er halte sich seit 2015 in Österreich auf und ersuchte Asyl, erklärt Ruf weiter.
Fahndung nach viertem Verdächtigen
Nach einem weiteren vierten Verdächtigen werde international gefahndet. Nähere Angaben zu der Person machte der Generaldirektor nicht. „Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren“, sagt Ruf.
Nach Ermittlungen der Polizei ging das Mädchen freiwillig in die Wohnung des 18-Jährigen mit. Dort sei sie unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht worden. Gerichtsmediziner stellten den Tod durch Ersticken und viele Blutergüsse fest. Die Leiche des Mädchens wurde am Samstag auf einem Grünstreifen in einer Wohngegend entdeckt. Nach Angaben der Polizei hat der 18-Jährige die Tat bislang geleugnet. Der jüngste Tatverdächtige habe in den Verhören geschwiegen, hieß es.
Der 18-Jährige war wegen Drogendelikten und Diebstahls vorbestraft. Deshalb wurde ihm sein Status als subsidiär Schutzberechtigter aberkannt. Der 16-Jährige war Asylbewerber. Die Polizei ermittele zu weiteren möglichen Tatverdächtigen, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Zu Berichten über einen flüchtigen jungen Mann sagte er aus ermittlungstaktischen Gründen nichts.
ÖVP verspricht schnellere Abschiebungen von kriminellen Asylbewerbern
Nachdem die Nationalität der mutmaßlichen Täter bekannt wurde, hat die in Österreich mit den Grünen regierende konservative ÖVP schnellere Abschiebungen von kriminellen Asylbewerbern versprochen. Außerdem stellte sie Migranten mit anderen kulturellen Werten als Gefahr dar. EU-Ministerin Karoline Edtstadler berief aus Anlass der Tötung am Donnerstag ein Gespräch mit Expertinnen und Experten ein. Das erste Ergebnis des Treffens sei, „dass Migration Probleme verursacht“, sagte die ÖVP-Politikerin danach.
RND/nis/dpa