Medienforscherin: Comeback alter TV-Shows auch eine Reaktion auf Netflix und Co.

Thomas Gottschalk bei einer "Wetten, dass..?"-Ausgabe im Jahr 2011.

Thomas Gottschalk bei einer "Wetten, dass..?"-Ausgabe im Jahr 2011.

Das Comeback vieler alter TV-Shows in letzter Zeit ist nach Meinung einer Expertin auch eine Antwort der Sender auf die neue Konkurrenz von Netflix, Amazon und anderen Streamingplattformen. „Die Show-Revivals sind ein Teil des beobachtbaren Trends zum Nostalgiefernsehen“, so Medienforscherin Joan Bleicher vom Institut für Medien und Kommunikation der Uni Hamburg.

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„Die Sender knüpfen mit der Wiederholung erfolgsbewährter Showformate an etablierte Erlebnisdimensionen des Mediums an. Damit grenzen Sie sich unter anderem von der neuen Konkurrenz der Videostreamplattformen ab.“ Gleichzeitig seien Showformate aber auch „Visitenkarten“, die zur Profilbildung beitrügen, so die Expertin.

Wiederbelebt: „Wetten, dass..?“, „TV Total“ und „Geh aufs Ganze!“

Im November 2021 nahm Pro Sieben den Nullerjahre-Hit „TV Total“ wieder ins Programm - mit Sebastian Pufpaff an Stelle von Stefan Raab. Sat.1 sendet ab 26. November neue Folgen der 90er-Jahre-Spielshow „Geh aufs Ganze!“ mit Jörg Draeger.

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Die „Wetten, dass..?“-Jubiläumsshow mit Thomas Gottschalk am 6. November 2021 sahen mehr als 14 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Am Montagmorgen bestätigte das ZDF, dass es 2022 und 2023 jeweils eine weitere Show mit Gottschalk als Moderator geben wird.

Auch andere TV-Sender haben in jüngerer Zeit alte Show-Formate wiederbelebt. Allerdings ist so ein Neustart laut Bleicher immer auch mit Risiken verbunden. „Die Strategie besteht im Aufmerksamkeitstransfer. Es gilt, die bisherigen Erfolgskonzepte und Seh-Erfahrungen auf das neue Angebot zu übertragen, was jedoch nicht immer gelingt.“

Generell seien die Erfolgschancen schwer einzuschätzen. „Welche Altersgruppen können sich an welche Showformate erinnern? Welche Formate wollen sie tatsächlich wiedersehen? Welche Moderatorinnen und Moderatoren stehen noch für die Aktualisierungen zur Verfügung und können noch die gleiche Wirkung wie bei der Erstausstrahlung erzielen?“ Nicht alle alten Erfolgsformate würden eben den aktuellen Sehgewohnheiten und Nutzungsinteressen entsprechen, so Bleicher.

RND/dpa

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