Yvonne Catterfeld über „Wolfsland“-Rolle: „Ich kann einfach schlechte Laune haben“

Yvonne Catterfeld spielt in der Krimiserie „Wolfsland“ die Ermittlerin Viola Dellbrück.

Yvonne Catterfeld spielt in der Krimiserie „Wolfsland“ die Ermittlerin Viola Dellbrück.

Seit drei Jahren spielt Yvonne Catterfeld an der Seite von Götz Schubert in der ARD-Krimireihe „Wolfsland“ die Ermittlerin Viola Dellbrück. Nun kommen zwei weitere Folgen der Reihe ins Fernsehen: „Wolfsland – Das heilige Grab“ läuft am 28. November um 20.15 Uhr. Eine Woche später, am 5. Dezember um 20.15 Uhr, folgt „Wolfsland – Heimsuchung“. Was die Schauspielerin und Musikerin über ihre Rolle denkt, verrät sie im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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Yvonne Catterfeld, Sie stehen seit 2016 für „Wolfsland“ vor der Kamera. Wie kann man so eine Rolle über mehrere Jahre weiterentwickeln?

Das Schöne ist, dass sich die „Wolfsland“-Filme immer ändern – die Haltung, die Emotionen und auch die Beziehung zu dem Ermittler Butsch, deshalb wird es einfach nie langweilig, und es herrscht eine stetige Entwicklung. Die Autoren enthüllen ja auch immer wieder etwas Neues meiner Figur. Am Anfang denkt man, Viola ist eine, die mehr auf Äußeres achtet. Und dann lernen wir sie auch als eine Frau mit Abgründen kennen. Irgendwer hat mal gesagt, dass er unsere Figuren ganz unsympathisch findet. Aber das finde ich nicht schlimm, weil es mir mehr um die Hintergründe und Geschichten geht als darum, dass wir sympathisch rüberkommen. Ich mag es, dass Viola gefährlich ist und man sich als Zuschauer fragt, was wohl dahintersteckt.

Was haben Sie denn mit Ihrer Rolle gemeinsam?

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Gar nichts. (lacht) Ich sehe da keine Parallelen. Viola ist immer angespannt. Das ist für mich eine Anstrengung beim Spielen, aber gleichzeitig ist es für mich die totale Entspannung, weil das so konträr zu mir ist. Ich bin ein freundlicher Mensch, beachte alle und bekomme sehr viel mit. Ich bin dann sehr sensibel auf Stimmungen im Raum. Viola ist das total egal: Das heißt, ich muss in meiner Rolle nicht darauf achten und kann einfach schlechte Laune haben.

Und das können Sie als Yvonne Catterfeld nicht?

Privat kann ich mich fallen lassen, aber in der Öffentlichkeit bin ich meist eher kontrolliert. Ich freue ich mich umso mehr über Rollen, in denen ich andere Facetten spielen kann, ohne dass das ich bin. Man kann Situationen hervorrufen, auf die man im wirklichen Leben keinen Bock hat wie zum Beispiel Konfrontation oder Hass. Ich könnte im echten Leben auch niemals Ermittlerin werden. So mutig wäre ich nicht – und auch nicht so lebensmüde.

Finden Sie denn, dass persönliche Geschichten der Ermittler Krimis besser machen?

Für mich, ja. Ich hätte kein Interesse an einem Krimi, in dem es nur um den Fall geht. Das würde mich als Schauspielerin nicht interessieren und auch nicht als Zuschauerin. Aber ich bin auch keine Krimiguckerin. Deshalb bin ich froh, dass da ein psychologischer Aspekt mit drin ist. Auch das Zusammenspiel von Viola und Butsch macht es reizvoll. Ich persönlich schalte beim Krimi sofort ab, wenn nicht irgendwas zwischen den Ermittlern oder privat passiert.

Wie finden Sie dann den „Tatort“?

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Ich gucke kaum noch Fernsehen und schaue mir fast nur noch Kinofilme oder Netflix-Serien an. Aber ich habe natürlich ein paar „Tatort“-Folgen gesehen und da gibt es einige, die ich gut finde, und einige, die mich nicht interessieren. Ich mag eher die, die ungewöhnlicher sind. Wir waren ja damals auch vorgesehen als Kommissare, sozusagen auf dem dritten Platz für den Sachsen-„Tatort“. Daraus hat sich dann aber die „Wolfsland“-Reihe ergeben. Eigentlich sind wir darüber dann doch ganz froh, dass es nicht der „Tatort“ geworden ist, weil wir so freier bei der Umsetzung sind und nicht an Konstrukte und Vorgaben gebunden sind.

Sie haben im Mai auch angekündigt, neue Songs schreiben zu wollen. Können Sie da schon mehr verraten?

Ich war im Studio, habe geschrieben, und es hat richtig Spaß gemacht. Schwierig wird es dann immer, wenn man ins Detail geht und dann muss ich eigentlich dranbleiben. Aber meistens ist es bei mir so, dass irgendwelche Sachen dazwischenkommen, privater Natur oder beruflich wie jetzt mit „Wolfsland“. Ich muss die Sachen jetzt weiterentwickeln, und das muss ich am Stück tun. Das werde ich voraussichtlich erst nächstes Jahr machen.

Also können Ihre Fans nächstes Jahr neue Musik erwarten?

Ich hoffe, ja. Aber auf keinen Fall im Frühjahr oder im Sommer, eher in der zweiten Jahreshälfte.

Ihr Partner ist ja auch Schauspieler, Sie haben einen fünfjährigen Sohn. Wie bekommen Sie das mit Schauspielerei und Musik zusammen?

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Ich habe dieses Jahr noch nicht so viel gearbeitet. Doch jetzt fängt eine turbulentere Phase an, wo wir beide parallel arbeiten und vor der Kamera stehen. Meine Eltern werden deshalb viel da sein, und es wird das erste Mal sein, dass ich meinen Sohn nicht mit zum Dreh nehme. Aber es ist ein sehr familienfreundlicher Drehplan, sodass ich immer ein paar Tage drehe und dann wieder ein paar Tage bei meinem Sohn bin.

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