Polittalk von Sandra Maischberger

Wladimir Klitschko: „Die Ukraine ist nur der Anfang“

Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko

Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko

Berlin. Am 24. Februar jährt sich der Angriff Russlands auf die Ukraine zum ersten Mal. Nicht nur Russlands Präsident Wladimir Putin dürfte überrascht gewesen sein, wie leidenschaftlich sich die Ukrainer ihr Land verteidigten, auch viele politische Beobachter dachten, dass Russland dem Nachbarland militärisch nicht viel entgegenzusetzen hätte. Kämpferisch zeigte sich auch Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko, der am Mittwochabend bei Sandra Maischberger zu Gast war.

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Natürlich wünsche auch er sich, dass der Krieg noch in diesem Jahr ende: „In Sport, Politik, Wirtschaft, aber auch im Krieg braucht man aber Ausdauer“ erklärte Klitschko, „Wer Ausdauer hat, nicht aufgibt, wird am Ende gewinnen.“ Und etwas Hoffnung verbreitete er auch: Er glaube, dass der Krieg vor dem „Durchbruch“ stehe: „Jeder Krieg hat einen Anfang, einen Durchbruch und ein Ende. Ich glaube, wir sind jetzt beim Durchbruch.“

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„Die wahren Opfer sind die Ukrainer“

Der Ex-Boxweltmeister, der für seinen Bruder Vitali, den Bürgermeister von Kiew, als Berater arbeitet, sprach außerdem über den aktuellen Kriegsstand: Die Frühjahrsoffensive des russischen Militärs hätte begonnen, die ukrainischen Kräfte täten aber alles dafür, „dass die Kampflinie nicht weiter nach Westen kommt“. Um diese Ziele zu erreichen, brauche es aber weiterhin die Unterstützung des Westens: „Waffen schützen das Leben“, sagte Klitschko im Hinblick auf weitere Waffenlieferungen.

Als Maischberger auf die derzeit hohe Anzahl von Kriegsopfern „gerade auf ukrainischer Seite“ zu sprechen kam, fiel Klitschko der Moderatorin ins Wort. Es gebe „nur auf ukrainischer Seite“ wirkliche Opfer: „Wenn man mit den Waffen kommt, dann werden auch Waffen fallen“, sagte er mit Blick auf getötete russische Soldaten. „Aber diese Opfer sind keine richtigen Opfer. Die wahren Opfer sind die Ukrainer.“

Es sei wichtig, Dinge klar und deutlich zu benennen, machte Klitschko klar, Wladimir Putin verstehe nur die harte Sprache: „Russland hat immer gedroht und damit geschafft, dass die Menschen zittern. Wir haben der russischen Armee gezeigt, wo es lang geht.“ Es gelte, den Großmachtfantasien des russischen Präsidenten, der der Ukraine ihre Existenz als eigenständiger Staat abspreche, Einhalt zu gebieten. „Die Ukraine ist nur der Anfang“, warnte Klitschko. Der Krieg könne erst enden, wenn „wir die Ukraine verteidigt haben und Russland sieht, dass dieser Krieg ein Fehler war“.

Joe Biden: Nato-Ostflanke ist gemeinsame Verteidigungsfront
US President Joe Biden 2ndL poses for a group photo with the Polish President Andrzej Duda 2ndR, Romanian President Klaus Iohannis L and, Slovakian President Zuzana Caputova at the Presidential Palace before the meeting of Bucharest Nine B9 summit in Warsaw, Poland on February 22, 2023. The summit of NATO Bucharest Nine B9 took place on Wednesday in Warsaw with the participation of US President Joe Biden and NATO Secretary General Jens Stoltenberg. The talks will cover, among others: strengthening the eastern flank and further support for Ukraine, Polish President said in a statement. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY POL2023022207 MarekxBorawskix/xKPRP

Man werde buchstäblich jeden Zentimeter des Bündnisses verteidigen, sagte er beim Treffen der sogenannten „Bukarest 9“-Gruppe in der polnischen Hauptstadt.

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Wladimir Klitschkos Appell: „Bitte glauben Sie an uns in der Ukraine“

Klitschko sprach sich zudem dafür aus, sich Russland nicht nur militärisch entgegenzustellen. Dass es in manchen Debatten darum gehe, Russland gegenüber nicht „zu hart“ zu sein, könne er nicht verstehen. Auch dass russische Athleten zu den Olympischen Spielen 2024 kommen können, lehnt Klitschko ab. Der forderte „eine komplette Isolierung“ Russlands, „aufseiten der Wirtschaft, aber auch aufseiten der Sportler“. Kein russischer Sportler habe sich bislang gegen den Krieg ausgesprochen. „Das heißt, sie unterstützen diesen Krieg, diesen Foltermord. Das darf nicht passieren“, sagte der Ex-Boxweltmeister.

Er hoffe nicht nur diesbezüglich weiterhin auf möglichst breite Unterstützung durch den Westen: „Bitte glauben Sie an uns in der Ukraine. Wir haben den Willen!“, appellierte Klitschko, „Seit 2014 läuft dieser sinnlose Krieg. Wir kennen den Gegner. Wir glauben an uns selbst, und ich möchte, dass auch die freie Welt an uns glaubt. Und hoffentlich wird das Ende des Krieges früher als später stattfinden. Es ist enorm wichtig, die Ukraine heute zu unterstützen.“

RND/Teleschau

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