Ungarns ESC-Absage: „Zerstörung des öffentlichen Geschmacks“

dpatopbilder Conchita Wurst representing Austria performs during the first rehearsal of the grand final for the Eurovision Song Contest 2014 in Copenhagen, Denmark, 9 May 2014. The grand final of the 59th Eurovision Song Contest (ESC) takes place on 10 May 2014. Photo: Joerg Carstensen/dpa | Verwendung weltweit

dpatopbilder Conchita Wurst representing Austria performs during the first rehearsal of the grand final for the Eurovision Song Contest 2014 in Copenhagen, Denmark, 9 May 2014. The grand final of the 59th Eurovision Song Contest (ESC) takes place on 10 May 2014. Photo: Joerg Carstensen/dpa | Verwendung weltweit

Rotterdam. Im kommenden Jahr findet zum 65. Mal der Eurovision Song Contest statt, 41 Länder sind dabei. Fehlen wird allerdings Ungarn, das ist seit zwei Wochen bekannt.

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Eine offizielle Begründung für die Absage gibt es bislang nicht. Die Britische Zeitung „The Guardian“ berichtet jetzt allerdings über Spekulationen, dass der Wettbewerb „zu schwul“ für die Regierung des konservativ geprägten Landes sein soll. Premier Viktor Orbán unterstützt seit jeher eine Politik, die traditionelle Familien fördert. Öffentliche Kritik am ESC war zudem immer wieder laut geworden, ein Fernsehkommentator sagte etwa unlängst, dass eine Nicht-Teilnahme am Eurovision Song Contest der „psychischen Gesundheit des Landes guttun würde“.

„Zerstörung des öffentlichen Geschmacks“

Eine anonyme Quelle beim ungarischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk MTVA, die eng mit der Regierung verbunden sein soll, sagte dem „Guardian“, dass intern kein Grund für die Entscheidung mitgeteilt worden sei. Der Mitarbeiter gehe jedoch davon aus, dass die Verbindung des Eurovision Song Contest zur LGBTQ-Kultur Auslöser sei.

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Große öffentliche Proteste gegen den ESC-Rückzug werden in Ungarn offenbar nicht laut – im Gegenteil. „Ich begrüße die Entscheidung, auch aus psychischer Sicht, dass Ungarn nicht an der homosexuellen Flottille teilnehmen wird, auf die dieser internationale Gesangswettbewerb reduziert wurde“, sagte etwa András Bencsik, Herausgeber eines regierungsnahen Magazins und regelmäßiger Fernsehkommentator. Seiner Meinung nach trage der ESC durch die Teilnahme von „schreienden Transvestiten und bärtigen Frauen“ zur „Zerstörung des öffentlichen Geschmacks“ bei.

Hoffnung, dass Ungarn bald wieder am ESC teilnimmt

Die Europäische Rundfunkunion, Ausrichter des Eurovision Song Contest, teilte dem „Guardian“ mit, dass es nicht ungewöhnlich sei, dass Mitglieder Pausen bei der Teilnahme am Gesangswettbewerb einlegten. „Wir hoffen, den Sender MTVA bald wieder in der Eurovision-Song-Contest-Familie begrüßen zu können“, heißt es.

RND/ce

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