„Wie im Ersten Weltkrieg“

Korrespondentin zur Lage in der Ukraine: „Das ist ein Schlachten, was wir da als Journalisten sehen“

ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf im Gespräch mit einem ukrainischen Soldaten (Archivbild).

ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf im Gespräch mit einem ukrainischen Soldaten (Archivbild).

Vor fast einem Jahr griff Russland die Ukraine an, seitdem herrscht dort ein Ausnahmezustand. Viele Menschen kämpfen ums Überleben, sind auf der Flucht und mussten mit ihrem Leben bezahlen. Eine Situation, die sich viele auf der Welt nicht ansatzweise ausmalen können. In ihrer ZDF-Talkshow sprach die Moderatorin Maybrit Illner am Donnerstag mit ihren Gästen über die aktuelle Lage in der Ukraine und die Panzerlieferung an den osteuropäischen Staat.

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+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

Besonders ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf erinnerte sich an ihre Erfahrungen in der Ukraine. „Es ist ein Schlachten, was wir da als Journalisten sehen“, erklärte sie. Sie selbst werde nächste Woche zurück nach Kiew fahren. Momentan gehe es für die ukrainische Bevölkerung nur ums Überleben, an ein Kriegsende sei nicht zu denken. Die Lage sei „wie im Ersten Weltkrieg“ und könne „man sich wirklich nicht schlimm genug vorstellen“.

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„Wir sind uns in der Analyse alle darüber einig, dass wir es hier mit einer massiv gefährlichen Lage für die Sicherheitsordnung Europas zu tun haben. Wahrscheinlich die gefährlichste Lage seit dem Zweiten Weltkrieg“, erläuterte Eigendorf. Dennoch sei für die ukrainische Zivilbevölkerung der Umgang des Westens mit ihrem Land frustrierend. Besonders die Tatsache, „dass wir im Prinzip nicht zu einer beherzten Lösung kommen.“

Katrin Eigendorf: Unterstützung für die Ukraine „reicht nicht“

Die Bewohnerinnen und Bewohner würden nur eine Lösung sehen: „Das Land mit Waffen zu unterstützen“. Deshalb befürworte die Reporterin die Panzerlieferung an die Ukraine. „Aber es reicht nicht“, erklärte sie. Dem stimmte ihr auch der frühere US-Admiral James Stavridis zu: „Ich würde mich auch dafür aussprechen, Kampfflugzeuge zu liefern.“ Der Grund? Wladimir Putin sei im Luftkampf stärker als auf dem Boden. Zudem ginge es nicht darum, das russische Gebiet zu attackieren, sondern um die Befreiung der Ukraine.

Aber stehen die Chancen wirklich hoch, dass der Westen die Ukraine erfolgreich unterstützen wird beziehungsweise kann? Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff: „Zumindest wissen wir es nicht genau.“ Man könne nicht „hinter den Vorgang schauen, der um Russland herumliegt. Wir wissen zum Beispiel nicht, wie es um ihre Munitionsvorräte steht.“ Zudem werde in der Ukraine viel an Munition verbraucht, weswegen der Westen bald zu einem Produktionsengpass kommen könnte. „Gerade versuchen wir, die Ukraine so zu stärken, dass sie ihre Linien halten kann.“

Die Panzerwende in Berlin sei zwar notwendig, doch laut CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hätte dies viel früher passieren müssen. In der Talkshow kritisierte er deswegen die zögerliche Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz: „Der Kanzler will es nicht. Nicht, weil es mit Eskalation zu tun hat, nach meiner Auffassung, sondern weil es mit seinen russlandpolitischen Vorstellungen nicht in Übereinstimmung steht. Das ist der wahre Grund. Alles andere sind vorgeschobene Gründe.“

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RND/Teleschau

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