„The Walking Dead“ – letzte Zombierunde bei Disney+ startet

Ihm kann das Ende von „The Walking Dead“ egal sein: Daryl (Norman Reedus) bekommt seine eigene Zombieserie.

Ihm kann das Ende von „The Walking Dead“ egal sein: Daryl (Norman Reedus) bekommt seine eigene Zombieserie.

Alles hat ein Ende, nur die Untoten fanden keins. Die ersten beiden Folgen der nun aber doch letzten Staffel der Postapokalypseserie „The Walking Dead“ konnte man schon mal vorab sehen. Und sie erzählen zunächst davon, wie es weitergeht mit der Gruppe um – es reimt sich beinahe – Daryl (Norman Reedus) und Carol (Melissa McBride), bei der auch der ehemalige König der durchgeknallten Endzeitdespoten Negan (Jeffrey Dean Morgan) ins Menschsein zurückgefunden hat.

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Bösewicht Negan sammelte zuletzt Sympathiepunkte

Negan spielte eine Schlüsselrolle im Krieg gegen die Whisperer und holte damit unerwartet einige Publikumspunkte. Dass Maggie (Lauren Cohan) zurückgekehrt ist, deren Ehemann (und Publikumsliebling) Glenn (Steven Yeun) Negan fünf Jahre vorher auf ausgesucht grausame Weise umbrachte, bringt Knistern ins Sozialgefüge. Man befürchtet, dass, wenn Maggies Blicke schon nicht töten können, sie irgendwann wohl ihre Pistole zu Hilfe nehmen wird.

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Mit einer enorm spannenden Szene startet die finale Staffel, die – in drei Acht-Episoden-Blöcke aufgeteilt – uns bis ins nächste Jahr begleiten wird. Der Alexandriatrupp, verzweifelt auf der Suche nach Nachschub aller Art für die Hungernden zu Hause, steigt in einen Bunker hinab, auf dessen Boden verstreut zahllose Untote ein Nickerchen halten.

Schlafende Zombies beißen nicht

Wow! Neu! Zombies schlafen nicht, dachte man immer. Und – sonst ähnlich geräuschempfindlich wie die Weltallmonster aus den „Quiet Place”-Filmen – sind denn nicht mal durchs erste, unabsichtlich laute Schlossknacken der Alexandrier zu wecken. Sie seufzen und röcheln bloß ein wenig, und man wüsste jetzt doch gern, ob Zombies von untoten Schafen träumen. Da reißt ein Seil, ein Sack wird noch rechtzeitig gefangen, bevor er auf den Bunkerboden knallt, aber zwei Blutstropfen landen neben der schon ziemlich abgewrackten Nase eines Walkers. Und schon – schnüffschnüff! – erhebt der sich, und im Handumdrehen ist der gesamte Schlafsaal wach und am zielstrebigen Taumeln.

Es ist eine Szene großen Kinos bei schlechten Lichtverhältnissen. Trotzdem: Nach zehn Jahren Zombieweltuntergang ist jeder Schuss ein Treffer, und Carol vermag das sogar mit „auswandernden” Schießeisen wie einer Maschinenpistole. Selbst mit dem Grabeshauch von Untoten im Nacken, packt sie noch ruhig Beute für die Gemeinschaft zusammen. „Um Haaresbreite” ist in „The Walking Dead” ja schon länger das neue „urgemütlich”.

Und, nun ja, ganz so spannend ist Carols Rettung in letzter Sekunde dann doch nicht, schließlich soll es ja ein Serien-Spin-off um sie und Daryl geben. Und das scheint Carol auch zu wissen – niemals stirbt man so ganz.

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Die Soldaten des Commonwealth tragen Kunststoffpanzer

In der Folge wird hin- und hergeschnitten zwischen dem erzählerischen 08/15 einer weiteren Versorgungsexpedition der Daryl-Truppe in einem U-Bahn-Schacht und der möglicherweise in erzählerische Neulande führenden Gefangenschaft von Eugene (Josh McDermitt), Yumiko (Eleanor Matsuura), Princess (Juanita Sanchez) und Ezekiel (Khary Payton) im sogenannten Commonwealth (man erinnert sich noch an dessen Söldner, die in ihren weißen Kunststoffrüstungen aussahen, als seien sie von Darth Vader persönlich aus der weit, weit entfernten Galaxis rübergeschickt worden).

Verhört wird das Quartett wie einst beim FBI. Und während das steingesichtige Examinationsduo neben banaleren Auskünften über mögliche vorherige Krebserkrankungen und erfolgte Masernimpfung immer wieder wissen will, wo sich die Siedlung der vier befindet, bleiben Eugene und Co. bei ihrer Geschichte, darüber strikt zu schweigen. Wenn man eines gelernt hat in diesen komplizierten Zeiten jenseits der alten Zivilisation, ist es dies: Sag keinem, wo du wohnst.

Das bei Unehrlichkeit drohende, nicht näher beschriebene „processing” macht dem obligatorisch weinerlichen Eugene freilich zu schaffen, während die geschickte Yumiko im Verhör ihrerseits einiges über das Funktionieren des Commonwealth herausfindet. Yumiko bekommt dann auch eine Storyline, die – Leserinnen und Leser wissen mehr – in den Comics der Schwertkämpferin Michonne vorbehalten war. Das Commonwealth erscheint jedenfalls als seltsame Retrokommune, mysteriös – möglicherweise wird dieser Storyflügel ja der bessere der letzten Saison. Einstweilen ist er ziemlich langweilig.

Der stärkste Zombie wartet auf dem U-Bahn-Gleis

Lieber befindet sich der Zuschauer denn doch in dem klaustrophobischen Setting der U-Bahn-Gleise, wo jederzeit alles aus den Schatten treten kann. Und auch tritt. Einmal ist es ein Bär von einem Zombie, gegen den einem selbst Buddy Baers Ursus aus „Quo Vadis“ (1951) wie ein Hänfling vorkommt. Vermutlich ein Wrestler, der beim Pendeln vom Ring nach Hause gebissen wurde. In der Tat ist es aber das Maggie-Negan-Problem, dem die ersten beiden Folgen ihre ganze Spannung verdanken.

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Also noch nicht der große Aufschlag, den man erwartet hatte. Der Auftakt von „TWD 11“ ist sehenswert, aber kein Vergleich zur zehnten von der herausragenden Showrunnerin Angela Kang oder zu den ersten vier Staffeln der Serie und schon gar nicht zu der intensiven sechsten Staffel der Schwesterserie „Fear the Walking Dead“. Man hofft, dass die Macher im Geiste nicht schon bei den geplanten Spin-offs sind, sondern alles daransetzen, der erfolgreichsten Horrorserie aller Zeiten ein ihr gebührendes Finale zu gewähren.

„The Walking Dead“, Staffel 11, 24 Episoden in drei Blöcken, von Angela Kang, mit Norman Reedus, Melissa McBride, Jeffrey Dean Morgan, Lauren Cohan (ab 23. August bei Disney+)

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