Sat.1-Kochshow

„Muss eine Ausnahme bleiben“: „The Taste“-Coaches verabreden Regelbruch nach „Riesenfehler“

Hobbykoch Daniel probierte sich an einem hochkomplexen Löffel, der für Diskussionen und viel Hadern unter den Coaches sorgen sollte.

Hobbykoch Daniel probierte sich an einem hochkomplexen Löffel, der für Diskussionen und viel Hadern unter den Coaches sorgen sollte.

Der Personalmangel greift allenthalben um sich im Land. In der Gastronomie, nach zwei herausfordernden Pandemiejahren in besonderem Maße getroffen, kann man ein Lied davon singen. Routinierte Fachkräfte am Herd sind Mangelware geworden. Vielleicht ein Grund, warum in Deutschlands langlebigster Kochtalenteshow in diesem Jahr auffällig wenig „alte Hasen“ Zeit für die Herausforderung vor TV-Kameras fanden. Sie werden im Betrieb gebraucht.

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Der Anteil blutjunger Profiköche in Ausbildung war zumindest dem Augenschein nach noch nie so hoch bei „The Taste“ wie in der neuen Staffel, die am Mittwochabend bei Sat.1 startete. Zumindest aufseiten der Bewerber.

Die vier Coaches hingegen, die nach der Blindverkostung eines Löffelgerichts aufgerufen waren, ihre Teams zusammenzustellen, strotzen auch in der Jubiläumsauflage nur so vor Routine: „The Taste“-Rekordsieger Alexander Herrmann (51), Titelverteidiger Tim Raue (48), der Wiener Shootingstar Alexander Kumptner sowie das noch sieglose Show-Urgestein Frank Rosin (56) nahmen zum Auftakt der zehnten Staffel am Jurypult Platz. Es wurde eine Sendung der zweiten Chancen.

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„Kennen wir uns?“ Tim Raue trifft früheren Sous Chef wieder

Beispiel Markus, 21 Jahre jung, gelernter Koch aus Berlin. Vor zwei Jahren war er schon einmal bei „The Taste“ – ohne Erfolg. Damals fehlten laut Coach Alexander Herrmann „in der Entwicklung ein, zwei Schritte mehr“. Im erneuten Anlauf probierte es der junge Profi mit gebratenem Kabeljau.

Herrmann und Frank Rosin entschieden sich für seinen Löffel. Daniel dankte Rosin, sein Feedback vor zwei Jahren habe ihn „gepusht, noch mehr Erfahrung zu sammeln“. Der Dorstener Sternekoch hatte ihm zum Abschied sogar ein Armband geschenkt. Doch Daniel entschied sich für Team Herrmann. Eine viel versprechende Wahl: Der fränkische Stargastronom hat schon vier Talente zum „The Taste“-Sieg gecoacht.

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Auch der Auftritt von Christian, 35, Youtube-Koch aus Berlin, passte zum Thema „zweite Chance“. „Kennen wir uns?“, entgleisten Sterne-Chef Tim Raue die Gesichtszüge, als der Schöpfer eines sehr gelungenen Seeteufellöffels vor die Jury trat. In der Tat: Christian war vor Jahren Sous Chef in Tim Raues Hotel. „Im Sra Bua habe ich dein Talent noch nicht fördern können. Lass es mich jetzt machen“, warb Raue um den Showbewerber. Der ließ sich nicht lange bitten. „Vielen Dank, dass ich von dir eine zweite Chance kriege!“, hieß es abschließend – wohlgemerkt vonseiten des verblüffend demütigen Spitzengastronomen Raue.

Hobbykoch Daniel macht nur fast alles richtig

Getoppt wurde das alles durch einen Hobbykoch. Daniel betreibt hauptberuflich eine Eventagentur in der Nähe von Trier. Der 30-Jährige hatte sich einen hochkomplexen Kräutersaitling-Cannelono vorgenommen, der auch seinen thailändischen Familienwurzeln kulinarischen Tribut zollen sollte. Nach schweißtreibenden 60 Minuten Zubereitung hatte der sympathische Rheinland-Pfälzer das Gefühl, dass alles geklappt habe – doch das trog.

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„Ist das geronnen? Das ist keine saubere Bindung“, legte Frank Rosin den Fauxpas eines ansonsten hoch spannenden und hoch ambitionierten Löffelgerichts offen. Daniel, da noch für die Coaches verdeckt hinter der Bühne stehend, ärgerte sich schwarz: „Zu Hause ist mir noch nie so ein Fehler unterlaufen!“

Sein erfrischendes Auftreten vor den Starköchen machte dann aber umso mehr Eindruck. „Wenn ich dich jetzt so sehe, sage ich: Das wäre mein Kandidat! Aber ich hab leider nicht für dich eingeloggt“, ließ Alexander Herrmann als Erster anklingen, dass er mit seinem Nein hadert.

„Das ist die zweite Chance, das hatten wir in zehn Jahren noch nie!“

„Handwerk richtig gut, Potenzial hast du“, erkannte Rosin, doch auch er hatte seinen Hebel bei Rot eingeloggt. Viermal nein. Die Mama, selbst leidenschaftliche Köchin, vergoss hinter der Bühne Tränen. Auf derselben grämte sich Alex Kumptner: „Das ist ein cooler Typ, der passt gut in ein Team. Checkt ihr, dass wir gerade einen Riesenfehler gemacht haben?!“

Da meldete sich mit Raue mit einem „Vorschlag“, der es in sich hatte: „Wenn beim Fußball mittlerweile der Schiedsrichter einen Elfmeter zurücknehmen kann, ist es bei uns der Zungenbeweis“, deutete er nie Dagewesenes an. Herrmann horchte auf: „Hab ich richtig verstanden, ihr wollt, dass der noch einmal kocht? Das ist die zweite Chance, das hatten wir in zehn Jahren noch nie!“ Der Franke weiter: „Von mir aus gerne, aber das muss wirklich eine Ausnahme bleiben!“ So sahen es schließlich alle vier.

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Alex Kumptner holte Daniel aus dem Backstagebereich auf die Bühne zurück. „Wir haben zusammen beschlossen, dass du noch mal kochen sollst.“ Die Vorgaben: neues Gericht, wieder 60 Minuten Zeit, die Jury weiß im Vorhinein nicht, wann ihnen Daniels neuer Löffel serviert wird. „Koch, wie du noch nie gekocht hast!“, gab der Österreicher dem Ausnahmetalent noch mit auf den Weg. Ob Daniel die zweite Chance nutzen konnte, erfährt das Sat.1-Publikum in einer Woche: am Mittwoch, 28. September, 20.15 Uhr.

RND/Teleschau

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