Kommissarin stirbt Serientod: Anna Schudt verabschiedet sich vom „Tatort“ aus Dortmund

Die Schauspieler Jörg Hartmann, als Peter Faber, und Anna Schudt, als Martina Bönisch, stehen während der Dreharbeiten der ARD-Krimireihe „Tatort“ an einem Fenster mit Blick auf den Hansaplatz und die Reinoldikirche.

Die Schauspieler Jörg Hartmann, als Peter Faber, und Anna Schudt, als Martina Bönisch, stehen während der Dreharbeiten der ARD-Krimireihe „Tatort“ an einem Fenster mit Blick auf den Hansaplatz und die Reinoldikirche.

Dortmund. Fans des Dortmunder „Tatort“-Krimis müssen sich von der Ermittlerfigur Martina Bönisch verabschieden. Im zehnten Jahr an der Seite von Kommissar Peter Faber ist sie im neuen Fall am Sonntag den Serientod gestorben. In der am Sonntag erstausgestrahlten Episode „Liebe mich“ der ARD-Krimireihe fällt die Dortmunder Hauptkommissarin im dramatischen Finale eines tragischen Falls gezielten Schüssen zum Opfer. Sie stirbt in den Armen von Hauptkommissar Faber.

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Damit verabschiede sich Darstellerin Anna Schudt nach insgesamt 22 Einsätzen in der Rolle als toughe Hauptkommissarin vom Ermittler-Team aus dem Ruhrgebiet und den Zuschauerinnen und Zuschauern, teilte der WDR nach Ausstrahlung ihres letzten Auftritts als Martina Bönisch mit. „Martina Bönisch zu spielen, hat in den letzten zehn Jahren einen großen Platz in meinem Herzen eingenommen“, so Schudt laut Mitteilung. Es sei allerdings an der Zeit, Lebewohl zu sagen. „Für mich entsteht damit Raum für Neues, auf das ich mich sehr freue.“

„Ich habe mich schon gefragt, wie es ohne sie überhaupt weitergehen kann. Sie ist ohne Frage ein wichtiger Bestandteil des Dortmunder Tatorts“, sagte der zuständige WDR-Redakteur Frank Tönsmann der Deutschen Presse-Agentur. Schudt war nach Tönsmanns Angaben mit dem Wunsch auf ihn zugekommen, sich vom „Tatort“ lösen und damit wieder Freiheit bei der Rollenauswahl bekommen zu können - auch wenn ihr dieser Abschied alles andere als leicht falle.

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Serientod lange vorbereitet

Entsprechend hätten die „Tatort“-Macher schließlich behutsam auf ihren Serientod hingearbeitet. Ihr Abschied eröffnete auch die Möglichkeit, mehr zu machen aus der „verborgenen Liebesbeziehung“ zwischen Faber (Jörg Hartmann) und Bönisch, so Tönsmann.

Tatsächlich hatten sich die Figuren in den vergangenen Wochen einander immer mehr angenähert. Im neuen Fall „Liebe mich“ küssen beide sich schließlich zum ersten Mal. Schon am nächsten Tag geraten sie jedoch in eine gefährliche Einsatzlage, um ihre entführte Kollegin Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) zu retten. Kurz vor Lösung des Falls ist es zunächst Bönisch, die Faber mit tödlichen Schüssen auf den Hauptverdächtigen das Leben rettet. Eine Tat, die dessen Schwester mit einem fatalen Schuss auf Bönisch rächt.

„Es war meine Entscheidung“

In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sagte Schudt: „Ich hatte ausreichend Zeit, mich auf diesen letzten „Tatort“ vorzubereiten. Es war meine Entscheidung, wir wussten, was auf uns zukommt. Und trotzdem: Das war schon sehr bewegend“.

Nach zehn Jahren beim Dortmunder Tatort durfte Schudt mitentscheiden, wie ihr Ausstieg inszeniert werde. „Wir haben mit Redaktion und Produzenten gemeinsam überlegt und waren uns schnell einig: Die Kommissare Faber und Bönisch waren immer Grenzgänger, und ihr Verhältnis, von dem man nie so richtig wusste, was es ist, entpuppt sich zum Schluss sogar als Liebesgeschichte. Da war es konsequent, dass es auf diese Weise endet. Außerdem passt das zum Dortmunder „Tatort“, der herb und nicht gefällig ist.“

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Ihren Ausstieg beim „Tatort“ erklärt die Schauspielerin kurz und einfach: „Ich habe gemerkt, dass ich lange genug mit Frau Bönisch gelebt habe“. Nun möchte sich Schudt auf neue Rollen konzentrieren, besonders historische Stoffe interessieren sie. „Momentan lese ich Drehbücher und mache Castings. Und auch wenn bereits interessante Projekte anstehen – „nicht vollends verplant zu sein und Neues auszuloten, finde ich aufregend, ich liebe das. Ich vertraue da meinem Gefühl.“

RND/dpa/vkoe

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