Ukraine ist "so einig ist wie nie zuvor"

Deutschlehrerin aus Charkiw kündigt in ARD-Schalte an: „Sind bereit, auf die Straßen zu gehen“

Die derzeitige Situation in ihrer Heimatstadt Charkiw sei "schrecklich", berichtete Natalia Belaschkowa im Interview mit Ingo Zamperoni.

Die derzeitige Situation in ihrer Heimatstadt Charkiw sei "schrecklich", berichtete Natalia Belaschkowa im Interview mit Ingo Zamperoni.

„Morgens mussten wir aus unserem Bett rausspringen, weil die Stadtmitte einfach beschossen wurde“, erzählte Natalia Belaschkowa. Die Deutschlehrerin, die am späten Dienstagabend in den „Tagesthemen“ mit Ingo Zamperoni über die derzeitige Lage in ihrem Heimatland sprach, lebt im ostukrainischen Charkiw. Mit rund 1,5 Millionen Einwohnern ist Charkiw die zweitgrößte Stadt des Landes und wird derzeit von der russischen Armee bombardiert. „Wir haben aus dem Fenster gesehen, wie die Raketenschüsse durch die Straße fliegen. Zwei Passanten waren tot“, berichtete Belaschkowa.

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Die Situation in Charkiw sei „schrecklich“, so die Ukrainerin. Besonders betroffen seien die Häuser am Stadtrand, die direkt an Russland grenzen. Große Sorgen mache sich Belaschkowa außerdem um ihre Mutter, die in Balaklija, etwa 100 Kilometer von Charkiw entfernt, lebe. „Dort finden seit drei Tagen Luftangriffe statt“, erklärte sie. „In der Stadtmitte befinden sich ein großes Munitionslager und ein Militärwerk.“ Eine Flucht komme für Belaschkowa jedoch auch aufgrund ihrer Mutter nicht infrage, wie sie erklärte: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir unsere Eltern hier einfach verlassen.“

Russlands Krieg: Hunderte Flüchtende aus der Ukraine erreichen Berlin
 Ukraiinische Fluechtlinge Berlin, 01.03.2022 - Fluechtlinge aus der Ukraine kommen am Berliner Hauptbahnhof an. Der Zug aus der polnischen Stadt Przemysl an der polnisch ukrainischen Grenze brachte Hunderte von Fluechtlingen nach Deutschland. Berlin Berlin Deutschland *** Ukrainian Refugees Berlin, 01 03 2022 Refugees from Ukraine arrive at Berlin Central Station The train from the Polish town of Przemysl on the Polish-Ukrainian border brought hundreds of refugees to Germany Berlin Berlin Germany

In Berlin wurde ein Empfangsbereich eingerichtet, um die Menschen mit Essen und Getränken zu versorgen. Dort sollen sie auch an Unterkünfte vermittelt werden.

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„Das wichtigste Ergebnis der letzten Tage ist, dass die Ukraine jetzt so einig ist wie nie zuvor“

In ihrem Zuhause in Charkiw seien sie und ihre Familie derzeit mit Strom, Heizung und Wasser versorgt. „Die Warteschlangen vor den Geschäften sind groß, aber im Großen und Ganzen haben wir genug Lebensmittel“, berichtete Belaschkowa. In den nächsten Tagen erwarte sie allerdings weitere Angriffe: „Es scheint mir, dass das Nachbarland noch nicht alle Kräfte eingesetzt hat.“

Ihre Stadt werde jedoch kämpfen, betonte Belaschkowa. „Das wichtigste Ergebnis der letzten Tage ist, dass die Ukraine jetzt so einig ist wie nie zuvor. Wie es scheint, gilt das auch für Europa“, stellte sie fest. Die europaweite Solidarität rühre sie, auch, weil sie die Unterstützung nicht erwartet habe. Nun sei es an der Zeit, sich zur Wehr zu setzen, so Belaschkowa: „Wir sind bereit, auf die Straßen zu gehen.“

RND/Teleschau

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