„Stern TV“-Reportage aus Sachsen: Impfgegner vergleichen sich mit ermordeten Juden und bewerfen Reporterin mit Reis

Szene aus der „Stern TV"-Reportage "Corona-Sorgenkind Sachsen: Zu Besuch in einem gespaltenen Land".

Szene aus der „Stern TV"-Reportage "Corona-Sorgenkind Sachsen: Zu Besuch in einem gespaltenen Land".

Höchste Corona-Inzidenz, geringste Impfquote bundesweit: Sachsen ist seit Monaten ein Ort des Protests von Impfgegnerinnen und Impfgegnern. Um herauszufinden, was die Leute vor Ort denken, war „Stern TV“-Reporterin Sophia Maier für eine Reportage unter dem Titel „Corona-Sorgenkind Sachsen: Zu Besuch in einem gespaltenen Land“ in Sachsen unterwegs. In dem 15-minütigen Beitrag, der zurzeit vielfach in sozialen Medien geteilt und kommentiert wird, trifft die Reporterin auf Menschen, die sich die Zeit des Kaiserreichs herbeisehnen, Vergleiche mit der Judenverfolgung im Dritten Reich ziehen und Fahnen der rechten Szene schwingen.

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Dass Ungeimpfte etwa in Restaurants nicht bedient werden, setzt eine Interviewpartnerin mit der Situation der Juden im Nazi-Deutschland gleich. Als Maier einwirft, dass das ein gewagter Vergleich sei, reagieren die Umstehenden aggressiv: „Wieso gewagt? Es ist doch so, wir dürfen doch nirgends mehr rein.“ Auf den Hinweis, Millionen Juden seien damals ermordet worden, sagt eine der Gesprächspartnerinnen: „Die Juden wurden auch erstmal ausgegrenzt.“ Die Corona-Impfung sei nur der Anfang.

Holocaustvergleich aus den Reihen der Impfgegnerinnen und Impfgegner sorgen seit Monaten immer wieder für Empörung. Unlängst bezeichnete die KZ-Gedenkstätte Multhausen diese Art der Vergleiche als „unerträgliche Anmaßung“: „Einschränkungen im Alltagsleben und eine anstehende Impfpflicht sind mit den Taten der Nationalsozialisten in keiner Weise zu vergleichen“, betonte die Gedenkstätte.

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In ihrer Reportage trifft die „Stern TV“-Reporterin auch auf einen Demonstranten aus einer Gruppe mutmaßlicher Reichsbürger, der Reis auf sie wirft und sagt: „Da siehst du mal, wie dumm du bist.“

Die „Stern TV“-Reportage sorgt in sozialen Netzwerken für viel Aufmerksamkeit. Auf Facebook wurde der Beitrag fast 200.000 Mal aufgerufen und tausendfach kommentiert. Viele Nutzer zeigen sich entsetzt ob der Aussagen: „Als Sachse will ich gerade irgendwo unter einen Stein kriechen und mich zum Fremdschämen verstecken“, schreibt ein Nutzer auf Twitter unter einen Ausschnitt der Reportage. „Was noch mehr als die Uninformiertheit entsetzt, ist dieses unsägliche Selbstbewusstsein“, kommentiert ein anderer.

Corona-Proteste vor sächsischem Landtag angekündigt

In mehreren sächsischen Städten gehen die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen unterdessen weiter. In Dresden rechnet die Polizei am Montag mit einer Versammlung sogenannter Corona-Kritiker vor dem sächsischen Landtag, wie die Polizeidirektion Dresden am Freitag mitteilte. In den sozialen Netzwerken werde dafür mobilisiert.

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Laut Polizeipräsident Jörg Kubiessa seien unter den Initiatoren auch Extremisten. „Unsere Gefahrenprognose, Grundlage unserer Einsatztaktik, ist damit eine ganz andere als an den vergangenen Montagen“, erklärte Kubiessa. Der Ermessensspielraum sei deutlich eingeschränkt. Eine härtere Gangart der Polizei werde „die logische Konsequenz sein - natürlich unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit bei der Wahl unserer Mittel“, hieß es.

Auch in Ostsachsen rechnet die Polizei mit weiteren Protesten in den Landkreisen Görlitz und Bautzen. Zudem war in den vergangenen Wochen wiederholt in Freiberg, Zwönitz und anderen sächsischen Städten bei sogenannten „Spaziergängen“ gegen die Corona-Politik protestiert worden.

RND/sop, mit epd

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