Sorgenfreier Sommer? Karl Lauterbach ist vorsichtig optimistisch

SPD-Politiker Karl Lauterbach.

SPD-Politiker Karl Lauterbach.

In den letzten Monaten trat SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach vor allem als Mahner und Bedenkenträger auf. Umso überraschender daher, dass der 58-Jährige nun bei „Hart aber fair“ einen in Sachen Corona-Pandemie weitgehend sorgenfreien Sommer vorhersagte. Wenn auch mit Einschränkungen. „Achtung, jetzt kommt ein Satz, der wie eine Erlösung klingt“, leitete Frank Plasberg die jüngste Ausgabe der ARD-Talkshow am Montag ein - und zitierte Lauterbach mit den Worten: „Ich glaube, die große Zeit der Pandemie ist vorbei.“ Plasberg wollte daraufhin wissen: „Können wir uns dann auf einen unbeschwerten Sommer freuen?“

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Lauterbach, bislang eher für seine vorsichtige Art bekannt, relativierte die Aussage sogleich: „Das gilt, wenn überhaupt, dann für Deutschland.“ Wenn man jedoch die Welt betrachte, dann sei der Beginn der Pandemie gerade erst überwunden. „Weltweit“, fuhr der SPD-Politiker fort, „werden die Fallzahlen lange Zeit noch hoch sein.“ Denn: „Fünf Milliarden Menschen werden zum Ende des Jahres noch nicht geimpft sein.“

Lauterbach: „Eine sehr glückliche Kombination“

In Deutschland habe man derzeit „eine sehr glückliche Kombination“: Das Impfen gehe schnell voran und die Fallzahlen sinken gleichzeitig. Deshalb könne man im Sommer ein „sehr überschaubares Infektionsgeschehen“ erwarten. Wichtig sei nur, nicht unvorsichtig zu werden und sich an die Regeln zu halten: „So viel wie möglich draußen und so wenig wie möglich drinnen“. Dann, prophezeite Lauterbach, „wird das ein Sommer, wo wir den Schrecken der Pandemie weitestgehend hinter uns lassen können“.

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Wenn aber die Leute zu früh anfingen, sich in großen Gruppen zu treffen, könnte das Infektionsgeschehen wieder steigen und am Ende sogar in eine vierte Welle führen. Denn: „Wenn wir jetzt noch eine gefährliche Mutation wie die indische über England nach Deutschland bekämen, dann würden damit noch im Herbst zu kämpfen haben.“

Lauterbach: „Da gäbe es schlimmere Gründe, abgewählt zu werden“

Angesprochen wurde Karl Lauterbach bei „Hart aber fair“ auch auf seine eigene politische Karriere - schließlich will er wieder in den Bundestag gewählt werden. Ob seine Rolle als Mahner in der Corona-Pandemie ihm nütze, fragte Plasberg. Lauterbachs Antwort: „Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen vorgetragen. Ich bin zum Teil Mahner und habe auch versucht Lösungen zu bringen. Da gäbe es schlimmere Gründe, abgewählt zu werden.“

Natürlich war Karl Lauterbach nicht der einzige Gast des Abends: „Zeit“-Redakteurin Anna Mayr forderte als jüngste Teilnehmerin der Talkrunde, die Interessen ihrer Generation mehr in den Fokus zu rücken: Impfneid könne schließlich nur vermieden werden, wenn sich nun auch die Älteren den Jüngeren gegenüber solidarisch zeigten und auf eigene Freiheiten verzichten, bis alle ein Impfangebot bekommen hätten.

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Ähnlich sah das auch die Medizinethikerin Christiane Woopen: Die 58-Jährige forderte, dass negativ Getestete dieselben Freiheiten wie Geimpfte und Genesene bekämen. Die aus Madrid zugeschaltete ARD-Korrespondentin Natalia Bachmayer wiederum erklärte, dass es „Debatten wie Jung gegen Alt, geimpft oder genesen“ in Spanien gar nicht gebe: Der Zusammenhalt zwischen den Generationen sei sehr stark.

RND/Teleschau

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