Vox-„Tauschkonzert“

Tränenreicher Abend bei „Sing meinen Song“ bewegt „ganz Simbabwe“

Tränen bei Kelvin Jones: Den simbabwisch-britischen Soulsänger hat sein Abend schwer bewegt.


Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet.

Tränen bei Kelvin Jones: Den simbabwisch-britischen Soulsänger hat sein Abend schwer bewegt. Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet.

„Cry A Little Less“ sang Kelvin Jones 2021 in seiner gleichnamigen Erfolgssingle. Bei „Sing meinen Song“ hieß es nun „Cry A Little More“: In der vierten Folge des Tauschkonzerts drehte sich alles um den simbabwisch-britischen Soulsänger. „Ich könnte die ganze Folge weinen“, kündigte Jones gleich zu Beginn an, und tatsächlich kamen ihm im Laufe des Abends gleich mehrmals die Tränen.

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Kein Wunder, denn seine Musikerkollegen gaben mal wieder alles. „Mein Englisch ist scheiße“, gestand Clueso und übersetzte „Love To Go“ mal eben ins Deutsche. Vincent Stein und Dag-Alexis Kopplin von SDP brachten für ihre Version von „Seventeen“ ein selbst gebautes Glockenspiel mit und dichteten den Song auf ihre eigenen Teenagerjahre um. Emotional allerdings wurde es bei anderen Songs.

„Guckt deine Familie heute?“ – „Nicht nur meine Familie. Ganz Simbabwe!“

„Wer das Radio anmacht, kommt an Kelvin Jones kaum vorbei“, stellte Gastgeber Johannes Oerding den Hauptprotagonisten der Folge vor. Der 27-Jährige hat in den letzten Jahren zahlreiche Hits geschrieben. Aber was für ein Mensch steckt hinter den Hits?

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Jones, der bürgerlich Tinashe Kelvin Mupani heißt, stammt aus Simbabwe, wo ein Großteil seiner Familie noch lebt. Jetzt hier in Südafrika zu sein, im Nachbarland, bedeute ihm alles, erzählte er. „Guckt deine Familie heute?“, wollte Oerding wissen. „Nicht nur meine Familie. Ganz Simbabwe! So ist das in meinem Heimatland: Wir sind immer sehr stolz.“ In den letzten Jahren sei er in Simbabwe 20-mal die Nummer eins im Radio gewesen.

Von Simbabwe nach London

Jones war acht Jahre alt, als sein Vater aus Angst vor der politischen Lage in Simbabwe beschloss, das Land mit der Familie zu verlassen und in die Nähe von London zu ziehen. „War das ein Kulturschock?“, erkundigte sich Oerding. Auf einmal sei seine Familie nicht mehr in der Mittelschicht gewesen, sondern ganz unten, erzählte Jones. „Meiner Mutter war das sehr peinlich, und ich durfte die ersten drei Jahre keine Freunde mit nach Hause bringen.“

In der Schule sei er der einzige schwarze Mensch gewesen. „Aber die Kinder waren so lieb und interessiert. Es war kein Rassismus. Ich hatte das Gefühl, ich bin der geilste Mensch in dieser Schule.“ Und auch die Straßenbeleuchtung hat Jones beeindruckt. „Ich dachte: ‚How rich are these motherfuckers?‘“ Großes Gelächter in der „Sing meinen Song“-Runde.

Eigentlich habe er Fußballer werden wollen, erzählte Jones weiter. Ab seinem zehnten Lebensjahr spielte er professionell. „Aber mit 16 hatte ich das Gefühl, das ist nur Stress. Am nächsten Sonntag habe ich angefangen, Gitarre zu spielen. Am Anfang war das nur ein Hobby, aber dann wurde der Traum immer größer.“

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Der Startschuss für seine internationale Karriere war der Song „Call You Home“: Ein Freund postete ihn damals auf Reddit, und eine Nacht später hatte der Song eine Million Youtube-Views. Floor Jansen von der Symphonic-Metal-Band Nightwish verwandelte den Song beim Tauschkonzert in eine Powerballade, zu der Jones nicht viel mehr als „Holy shit!“ einfiel.

Erinnerungen an die erste Liebe: „Sie hat mein Herz gebrochen“

Gastgeber Johannes Oerding derweil suchte sich „Only Thing We Know“ aus. „Meine Version ist ein bisschen mehr Lagerfeuer am Strand“, sagte er und brachte Kelvin Jones damit zum ersten Mal an seine Grenzen: Er nahm seine Brille ab, fasste sich ratlos an den Kopf und prustete „Fuck, krass. Was für eine Version. Ich hätte nie gedacht, wie emotional dieser Song sein kann.“

Elif wusste mit ihrer Version von „Don’t Let Me Go“ noch einen draufzusetzen. Der Song handelt von Jones’ erster großen Liebe. „Danielle hieß sie. Sie hat mein Herz gebrochen“, verriet er. „Ich wollte den Kern rausholen“, sagte Elif über ihre emotionale Klavierballade – und traf damit voll ins Schwarze. Clueso kämpfte mit den Tränen, Dag-Alexis Kopplin schloss bewegt die Augen, und Jones legte weinend den Kopf auf Oerdings Schulter. „Die zweite Strophe war der Killer“, lobte Clueso danach und machte Elif damit ganz verlegen. „Ich komme mit Komplimenten nicht so gut klar, können wir weitermachen? Sonst heule ich auch gleich.“

„Krasse Verbindung“ zwischen Lotte und Kelvin Jones

Als Letztes stand noch Lottes Version von „Cry A Little Less“ auf dem Programm. „Ich habe diesen Song in einer der schwersten Zeiten in meinem Leben geschrieben“, erzählte Jones. „Er ist schwer live zu spielen. Ich weine jedes Mal.“ – „Vincent, kannst du mir ein Taschentuch geben? Ich glaube ich könnte eins brauchen“, bat Floor Jansen in weiser Voraussicht. Und nicht nur ihr kamen die Tränen, als Lotte den Song mit tiefer Stimme anstimmte. Jones setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und die Tränen rollten seine Wangen hinunter.

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Schon vor „Sing meinen Song“ waren Lotte und er gute Freunde. „Es gibt so eine krasse Verbindung zwischen uns, vom ersten Augenblick“, sagte er. „Ich verstehe dich so sehr und ich glaube du verstehst mich so sehr. Nach dieser Version weiß ich das wirklich.“ Die Protea für den Song des Abends ging folglich an Lotte – doch damit nicht genug. „Ich habe eine kleine Überraschung für euch. Das hier ist meine Blume für euch“, sagte Jones und überreichte jedem ein kleines Schüsselchen mit einer echten getrockneten Blume.

RND/Teleschau

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