Sexismuskritik: ARD-Moderatorin Tina Hassel entschuldigt sich für Frage an Annalena Baerbock
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Annalena Baerbock (links), Kanzlerkandidatin und Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, wird von Tina Hassel, Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, für das ARD-Sommerinterview befragt.
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa-Pool/dpa
In den ARD-Sommerinterviews fühlte Hauptstadtstudioleiterin Tina Hassel den Kanzlerkandidaten und der Kanzlerkandidatin auf den Zahn – zuletzt war am Sonntag Annalena Baerbock, die für die Grünen antritt, dran. Und gerade die letzte Frage Hassels an Baerbock kam bei vielen nicht gut an. So fragte die Journalistin die Politikerin: „Vieles hängt an Ihnen als der Spitzenkandidatin, der Kanzlerkandidatin. Die kommende Regierung, das ist die Schlussfrage, könnte die letzte sein, in der die Klimakatastrophe überhaupt noch abzumildern ist. Wie würden Sie das Ihren Kindern erklären, wenn durch die vermeidbaren Fehler ihrer Mutter vielleicht die Grünen die Chance verspielt hätten, diese entscheidenden Weichen in der Regierung mit zu stellen?”
Sie spielte damit darauf an, dass die Grünen in der letzten Zeit an Prozentpunkten verloren haben. Die Frage stieß einigen Nutzerinnen und Nutzern in den sozialen Medien gleich in zweifacher Hinsicht auf: Erstens wird die Frage nach den Kindern, die bei CDU-Kanzlerkandidat und Dreifachvater Armin Laschet etwa nicht gestellt wurde, moniert. Zweitens wird Hassel die emotionalisierende Fragestellung angekreidet: Bei Laschet etwa fragte sie zum Schluss harmlos danach, wo er das EM-Finale sehen werde, bei SPD-Kandidat Olaf Scholz war es die trockene Frage danach, wie lange eine Regierungsbildung dauern könne. Einige werfen der Journalistin Sexismus vor.
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Bei „RND vor Ort“ kommen die Kanzlerkandidaten der größten Parteien ins Gespräch mit Kristina Dunz und Eva Quadbeck.
© Quelle: RND
Hassel entschuldigt sich
Nun reagiert Moderatorin Hassel auf Twitter auf die Vorwürfe hinsichtlich ihrer Interviewführung: „Ich bitte alle, die meine Frage beim #Sommerinterview als unangemessen oder gar sexistisch aufgefasst haben, aufrichtig um Entschuldigung“, schreibt sie dort.
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Baerbock habe ihre Kinder im Interview selbst mehrfach thematisiert. „Ich bin auch Mutter und bedauere deshalb sehr, dass dieser Eindruck entstanden ist“, so Hassel.
RND/hsc