„RTL direkt“: Bei Jan Hofer bleibt die Krawatte ab

Der Moderator Jan Hofer steht im Studio der Nachrichtensendung „RTL direkt“. Ab dem 16. August 2021 wird er zeitgleich zu den „Tagesthemen“ bei RTL auf Sendung sein – immer montags bis donnerstags (jeweils 22.15 Uhr). Im Wechsel werden Hofer und die Moderatorin Pinar Atalay das 20 Minuten lange Nachrichtenformat präsentieren.

Der Moderator Jan Hofer steht im Studio der Nachrichtensendung „RTL direkt“. Ab dem 16. August 2021 wird er zeitgleich zu den „Tagesthemen“ bei RTL auf Sendung sein – immer montags bis donnerstags (jeweils 22.15 Uhr). Im Wechsel werden Hofer und die Moderatorin Pinar Atalay das 20 Minuten lange Nachrichtenformat präsentieren.

Berlin. Als Jan Hofer seinen letzten Arbeitstag bei der „Tagesschau“ im Ersten hatte, legte er vor laufender Kamera die Krawatte ab. In seiner neuen Nachrichtensendung „RTL direkt“, die am Montag in Berlin anläuft, wird er sie aber vorerst auch nicht wieder umbinden. Das erzählt der Anchorman des Senders schmunzelnd bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Auch lieferten er sowie Stephan Schmitter, Geschäftsführer von RTL News, und Lothar Keller, Redaktionsleiter von „RTL direkt“, weitere Details zum neuen privaten Nachrichtenformat.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Ab dem 16. August wird Jan Hofer im Wechsel mit Pinar Atalay in der neuen Nachrichtensendung „RTL direkt“ viermal in der Woche von Montag bis Freitag ab 22.15 Uhr zu sehen sein. Die Sendung wirft auch den Programmplan bei RTL durcheinander. So läuft „Extra“ am Montag erst um 22.35 Uhr statt wie gewohnt um 22.15 Uhr.

In jeder Sendung soll nach einem kompakten Nachrichtenblock über das Thema des Tages in der zweiten Sendungshälfte diskutiert werden. Am Montag begrüßt Jan Hofer dafür Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin der Grünen. Sie soll sich gemeinsam mit dem Moderator der Frage widmen, wie viel grüne Politik Bürgerinnen und Bürger kosten wird. Zum Schluss von „RTL direkt” will der Sender noch etwas Versöhnliches senden. „Das kann eine bunte Meldung sein, aber auch ein satirischer Beitrag unserer Journalistinnen und Journalisten”, sagt Keller wenige Tage vor dem Start.

Außerdem sollen Zuschauerinnen und Zuschauer durch Interaktionen in den sozialen Medien an der Sendung beteiligt werden. Doch betont Stephan Schmitter auch: „Das Konzept entwickeln wir noch permanent weiter.” Mit dem Format möchte sich RTL bewusst von den öffentlich-rechtlichen Sendern abheben. Die drei Verantwortlichen betonen im Pressegespräch immer wieder, dass die Sendung absolut neu und anders sei. Wie sehr sie sich aber von den klassischen Formaten wie „Tagesschau”, „Tagesthemen” oder ZDF heute” wirklich unterscheidet, ist erst ab nächster Woche zu sehen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Ist „RTL direkt“ eine Kampfansage ans Erste?

„RTL direkt” wird meist live zeitgleich von Montag bis Donnerstag mit den Tagesthemen im Ersten gesendet. Ist der Termin eine Kampfansage an die öffentlich-rechtlichen Sender? „Wir haben erst einmal auf uns geguckt und geschaut, was die Zuschauerinnen und Zuschauer haben wollen”, sagt Stephan Schmitter. “Um die Unterhaltungsformate nicht zu beschneiden, ist 22.15 Uhr die richtige Zeit.”

Doch ganz ohne Blick auf die Öffentlich-Rechtlichen scheint die Planung nicht vonstatten gegangen zu sein. „Fakt ist auch, dass wir zwischen 18.30 und 0.30 Uhr bei RTL die gleiche Anzahl von Nachrichtensendungen wie die öffentlich-rechtlichen Sender auch haben”, fügt Schmitters später an. „Wir bewegen uns in einem gewissen Konkurrenzumfeld.”

Jan Hofer verspürt Lampenfieber

Jan Hofer scheint voller Vorfreude vor dem Start zu sein. Der Moderator, der von 1985 bis 2020 die „Tagesschau” moderierte und zum Schluss Chefsprecher war, wagt Neues. „Wann hat man im Leben schon mal die Chance, etwas vollkommen Neues zu machen? Etwas mit zu konzipieren, mit zu gestalten und dann noch als Moderator auf die Bühne zu bringen? Mehr ist einfach nicht drin”, sagt er während der Konferenz. Lampenfieber ist aber wohl auch für ein erfahrenen Journalisten wie Hofer kein Fremdwort. „Ich glaube, wenn man das wirklich als Routine annehmen würde, hätte man schon verloren. Es gibt immer ein Kribbeln im Bauch, und zwar vor jeder Sendung.”

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Mit seinem Wechsel vom Ersten zum Privatsender RTL sorgte Hofer dieses Jahr für Aufsehen. Nach ihm folgten weitere Nachrichtensprecherinnen und -sprecher wie auch seine alte und neue Kollegin Pinar Atalay. „Im Übrigen habe ich nie gesagt, dass ich in Rente gehe. Ganz im Gegenteil. Ich hab einfach das attraktivste Angebot angenommen, das mir geboten wurde, und das war dieses hier”, sagt der Moderator verschmitzt – ohne Krawatte, dafür aber mit Einstecktuch.

Mehr aus Medien

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Verwandte Themen

Top Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken