Berliner Messe-Chef Ecknig weist Vorwürfe in RBB-Krise zurück
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Das Hauptgebäude des Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) im Berliner Westend.
© Quelle: IMAGO/Schöning
Berlin. Der Chef der in die RBB-Krise involvierten Messe Berlin, Martin Ecknig, sieht bei sich selbst kein Fehlverhalten. Er sagte der „Berliner Morgenpost“ (Montag) auf die Frage, ob er Fehler gemacht habe: „Das müssen andere beurteilen. Ich sage für mich: Nein, ich habe keine Fehler gemacht.“
Vorwürfe der Vetternwirtschaft
Im Raum stehen Vetternwirtschaft-Vorwürfe gegen den zurückgetretenen Messe-Chefaufseher Wolf-Dieter Wolf und die fristlos entlassene Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Patricia Schlesinger. Beide wiesen die Vorwürfe zurück. Wolf war in Personalunion auch Chefaufseher des öffentlich-rechtlichen ARD-Senders gewesen - Schlesingers Ehemann und Ex-„Spiegel“-Journalist Gerhard Spörl hatte mehrere Aufträge von der Messe Berlin erhalten. Unter anderem coachte er den Messe-Chef.
Derzeit laufen Untersuchungen bei der landeseigenen Messe zu dem Fall, auch die Senatsverwaltung ist eingebunden. Zur Rolle Wolfs rund um die Auftragsvergabe an Spörl erläuterte Ecknig: „Er hat den Vorschlag gemacht, dass ich Herrn Spörl mal kennenlerne. Er war nicht an der Auftragsvergabe direkt beteiligt.“
Wolf hatte sich im August aus dem Aufsichtsrat zurückgezogen, „um einen möglichen Schaden zu Lasten der Messe Berlin GmbH zu vermeiden und auch die laufenden Untersuchungen nicht zu belasten“, wie die Senatsverwaltung für Wirtschaft mitgeteilt hatte.
Nachgefragt zu Lehren, die man aus dem Ganzen ziehe, sagte der Messe-Chef der Zeitung: „Unsere Systeme sind robust und haben sich auch bewiesen. Wir haben in Sachen Ausschreibungen nichts zu korrigieren.“ Zugleich sagte er in dem Interview auch: „Wir werden daraus sicher etwas lernen, um in der Zukunft noch bewusster mit ähnlichen Situationen umgehen zu können.“
Am Donnerstag trifft sich der Aufsichtsrat der landeseigenen Messe. Es wird erwartet, dass es mindestens einen Zwischenstand zu den laufenden Untersuchungen gibt.
RND/dpa