Ranga Yogeshwar verteidigt Offenen Brief an Olaf Scholz: Mit Krieg kann kein Frieden geschaffen werden
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Der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar hat den von ihm mitunterzeichneten Offenen Brief mehrerer Prominenter an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verteidigt.
© Quelle: Geisler-Fotopress
Köln. Der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar hat den von ihm mitunterzeichneten Offenen Brief mehrerer Prominenter an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verteidigt. „Es geht nicht darum, die Ukraine alleine zu lassen oder dass sie sich ergeben soll“, sagte Yogeshwar im „Wochentester“-Podcast des „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Es geht in dem Brief um eine Eskalationsstufe, bei der durch schwere Waffen etwas passieren könnte, was wir alle nicht wollen.“ Die Unterzeichner des von der Feministin Alice Schwarzer initiierten Schreibens hatten Scholz aufgefordert, keine weiteren schweren Waffen an die Ukraine zu liefern.
Der Fernsehmoderator gab zu bedenken: „Es wird nicht so sein, dass eines schönen Tages die Ukraine aufsteht und sagt: Wir haben den Krieg gewonnen. Genauso wird das umgekehrt auch nicht passieren.“ Der Krieg könne also nur durch Verhandlungen beendet werden. „Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass mit denen nicht zu verhandeln ist und wir liefern Waffen. Das führt am Ende zu einer völligen Zerstörung der Ukraine“, warnte Yogeshwar. Vielmehr könne am Ende nur ein Kompromiss stehen, den beide Länder akzeptieren könnten: „Es muss Russland und der Ukraine das Gefühl vermittelt werden, dass beide Player als Sieger aus dem Krieg hervorgehen.“
Yogeshwar: Über einen Krieg kann kein Frieden geschaffen werden
Deutschland sei über Nacht ein Land geworden, das Waffen in Krisengebiete liefert, sagte der Journalist weiter. „Wir müssen einen Schritt zurückgehen und die Frage stellen: Wo soll das hinführen, wenn wir weiter schwere Waffen liefern?“ Weder die Ukraine noch Russland könnten den Krieg gewinnen. Über einen Krieg könne kein Frieden geschaffen werden, unterstrich Yogeshwar. „Wir sind in einer Situation, die mehr als kritisch ist. Es gilt zu verhindern, dass am Ende die Welt brennt.“
In der vergangenen Woche hatten 26 Prominente aus dem Kultur- und Medienbetrieb in einem Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor einer weiteren Eskalation des Ukraine-Kriegs durch Waffenlieferungen gewarnt. Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des am Freitag auf der Website der Zeitschrift „Emma“ veröffentlichten Dokuments gehören die Filmemacher Andreas Dresen, Helke Sander und Alexander Kluge, die Schriftsteller Martin Walser und Juli Zeh, die Kabarettisten Dieter Nuhr und Gerhard Polt, der Musiker Reinhard Mey sowie „Emma“-Herausgeberin Alice Schwarzer.
RND/dpa
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