Negativpreis: „Floskel des Jahres“ ist das Wort „Einzelfälle“

Ein Zeitungsständer mit Tageszeitungen an einem Kiosk.

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Berlin. Sprachkritiker haben den Negativpreis „Floskel des Jahres“ an das Wort „Einzelfälle“ vergeben. „Schon der „Einzelfall“ kann als Euphemismus betrachtet werden“, teilten die Betreiber des Webprojekts Floskelwolke, Udo Stiehl und Sebastian Pertsch, am Freitag mit. „Doch Polizei und Politik haben mit der Verharmlosung von Rechtsextremismus in den Behörden eine unrühmliche Komposition erfunden: die „Einzelfälle“. Ein innerer Widerspruch, der in unserem demokratischen Rechtsstaat brandgefährlich ist.“

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Die restlichen Plätze der „Top Fünf“-Floskeln gingen an die Worte „Corona-Gegner“, „Europäische Lösung“, „Clan-Kriminalität“ und „Fremdenfeindlichkeit“. Die „Floskel des Jahres“ wurde erstmals „gekürt“. Seit sechs Jahren macht das sprach- und medienkritische Projekt Floskelwolke auf „Floskeln, Phrasen und weitere fragwürdige Formulierungen in deutschsprachigen Nachrichtentexten“ aufmerksam. Mitbetreiber Pertsch betonte, man verfolge die Linie, „niemanden vorzuführen und stattdessen die Worte und Phrasen in den Mittelpunkt zu stellen“.

Für die „Floskel des Jahres“ sind laut Mitteilung 178 Vorschläge mit wenigen Doppelnennungen eingegangen, zumeist von Medienschaffenden. Die Floskelwolke-Macher fällten schließlich die letzte Entscheidung. Sie betonten, dass sie sich mit dem Negativpreis erhofften, dass gerade in den Nachrichten, aber auch generell im Journalismus künftig „sensibler und intelligenter“ mit Sprache umgegangen werde.

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RND/dpa

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