Interview zu „Diese Ochsenknechts“

Natascha Ochsenknecht: „Wir haben Probleme wie alle anderen Menschen auch“

Natascha Ochsenknecht

Natascha Ochsenknecht

International wären da die Kardashians, die Osbournes. National die Geissens. Oder auch die Wollnys. Und nun also „Diese Ochsenknechts“. Unter diesem Titel startet am 21. Februar ein neues, sechsteiliges Realityformat um Natascha Ochsenknecht (57) und ihre Kinder Wilson Gonzalez, Jimi Blue und Cheyenne Savannah auf Sky One und Sky Ticket. Vor dem Start der Serie äußert sich die Wahlberlinerin Natascha Ochsenknecht im Interview nicht nur über das Erlebnis, rund um die Uhr von Kameras begleitet zu werden, sondern auch zu Schönheitsbehandlungen, ernsten Themen wie Cybermobbing – und zu ihrem Ex-Mann Uwe Ochsenknecht, der keinen Platz in der Serie hat.

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Vor Kurzem hatten Sie den letzten Drehtag Ihrer eigenen Realityshow. Sechs Monate lang wurden Sie immer wieder begleitet von einem Kamerateam. Wie fühlt es sich an, nach der ganzen Zeit mal wieder so richtig privat zu sein?

Sagen wir mal so: Wenn wir unsere Türen zugemacht haben und gerade mal keine Kamera vor Ort war, waren wir natürlich jeden Tag privat. Aber wir haben uns schon sehr daran gewöhnt. Zum Ende hin gab es tatsächlich ein Tränchen im Auge, dass jetzt erst einmal wieder alles vorbei ist. Wahrscheinlich kommt bei uns auch der Tag, an dem wir uns wünschen, dass es wieder losgeht. Auf jeden Fall gab es kein „Nein, o Gott, nie wieder“-Gefühl.

Sie stehen seit 30 Jahren mit Ihrer Familie in der Öffentlichkeit. Fühlten Sie sich je so privat und echt dargestellt wie hier?

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Nein, definitiv nicht. Viele denken: „Ach, die Ochsenknechts, von denen weiß ich ja eh schon alles …“ Aber das ist eben nicht so. Nachdem wir jetzt über 30 Jahre mit der Presse zu tun haben, wissen wir natürlich, dass man manche Sachen in Interviews für sich behalten sollte. Weil sie eben so oder so ausgelegt werden können. Als wir mit dem Dreh anfingen, war uns wichtig, dass wir mit Freunden drehen. Dass wir ein Team sind und es niemanden gibt, der uns die Worte verdreht oder der uns ans Bein pinkeln will.

Natascha Ochsenknecht (vorn) steht im Garten eines Hauses auf Mallorca vor weiteren Mitglieder der Familie Ochsenknecht.

Natascha Ochsenknecht (vorn) steht im Garten eines Hauses auf Mallorca vor weiteren Mitglieder der Familie Ochsenknecht.

Gab es Momente bei den Dreharbeiten, in denen Sie das Gefühl hatten, es könnte zu viel werden?

Nein. Wir haben uns ja aktiv für dieses Format entschieden und wussten von vornherein, auf was wir uns einlassen. Wir fragten uns eher, wie anstrengend es sein würde, wenn uns immer ein Schatten folgt. Aber nein, es war überhaupt kein schlechtes Gefühl, weil es nie hieß: „Setz dich mal eben hin und mach etwas Bestimmtes!“ Die Kamera lief einfach mit uns mit. Wir haben uns schnell daran gewöhnt, zumal wir ein angenehmes Klima untereinander hatten. Es gab sehr schöne Momente bei den Dreharbeiten. Aber es flossen auch emotionale Tränen, obwohl wir vorher nie damit gerechnet hatten.

Es kam also nie die Sorge auf, dass die Aufnahmen Sie falsch darstellen könnten?

Nein, überhaupt nicht. Wir haben uns ja schon einige Folgen angeschaut und sind wirklich glücklich, wie es am Ende geworden ist. Natürlich wird sich der Zuschauer ab und an wundern, wie wir miteinander umgehen – wenn wir uns mal schrecklich benehmen oder wenn in der Serie ein böses Wort fällt. Ich habe zum Beispiel einen forschen Ton im Umgang mit meiner Mutter. Das ist aber eben so bei uns in der Familie. Letztendlich ist aber schnell zu erkennen, dass bei uns eine große Liebe und ein großer Zusammenhalt untereinander herrschen.

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„Wir haben in meinen Augen eine Vorbildfunktion“

Jeder, der eine lebhafte und vielleicht auch chaotische Familie hat, findet sich in einigen Szenen womöglich wieder.

So chaotisch finde ich uns gar nicht. (lacht) Es kann aber auch sein, dass wir es einfach nur gewohnt sind, so miteinander zu leben. Natürlich sind wir in gewisser Hinsicht speziell, aber wir haben Probleme wie alle anderen Menschen auch. Sie finden nur oft in der Öffentlichkeit statt, weil die Presse dann darüber schreibt.

Die Idee, gerade jetzt ein eigenes Realityformat zu starten, kam von Ihnen?

Genau. Wir bekommen seit 20 Jahren immer wieder Anfragen, und es wurden schon mal Gespräche mit Sendern geführt. Aber dann kamen wieder Zweifel auf. Die Kinder waren zu klein. Und auch die Situation mit den sozialen Netzwerken war eine andere.

Was hat Sie letztendlich überzeugt?

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Das war während des Lockdowns, ich hatte selbst Corona. Ich lag auf der Couch und habe mir alles Mögliche im Fernsehen angeguckt. Leute schrieben mir und fragten mich, warum wir eigentlich keine eigene Serie machen. Da dachte ich bei mir: „Ich glaube, jetzt ist der richtige Zeitpunkt.“ Ich besprach es mit den Kids und unserem Manager, und alle waren interessiert. Wir waren uns schnell einig, dass wir uns direkt an Sky wenden wollen.

Warum fiel die Wahl auf Sky?

Cheyenne und Jimi hatten ja bereits „MasterChef Celebrity“ mit einem Team von Sky gedreht, und es entstand ein Kontakt. Anscheinend kamen wir gerade im richtigen Moment an.

Es gab also keinen in der Familie, der keine Lust auf „Diese Ochsenknechts“ hatte?

Nein – und dann hätten wir’s auch gar nicht gemacht. Entweder alle oder keiner. Hätte einer Zweifel gehabt, würde das nichts bringen. Warum sollte man jemanden zu so etwas quälen? Die Kinder sind alle erwachsen und entscheiden selbst, was sie machen wollen. Jetzt sagten alle: Das passt.

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Zusammen mit Ihrer Tochter Cheyenne setzen Sie sich gegen Cybermobbing ein. Das wird in „Diese Ochsenknechts“ auch deutlich thematisiert. Nutzen sie die Publicity, die diese Serie bringen soll, auch für Ihre sozialen Ziele?

Definitiv. Cheyenne engagiert sich bei Wake Up. Das ist eine Kampagne, die über Cybermobbing aufklärt und hilft. Da gab es ein großes Event und einen bundesweiten Wettbewerb mit Schulklassen. Bei dem Event war Sky mit dabei, und es wird in der Serie gezeigt. Uns beiden ist es wichtig, über dieses Thema aufzuklären: Was kann man tun, wie kann man sich besser schützen? Wie können Eltern damit umgehen, wenn ihre Kinder betroffen sind? Da wir diese Form von Mobbing selbst erlebt haben, haben wir in meinen Augen auch eine Vorbildfunktion.

Also wollten Sie mit dieser Sendung auch eine Ihnen wichtige Botschaft vermitteln?

Das würde ich definitiv so sagen. Aber wir vermitteln vielleicht auch allein schon dadurch eine Botschaft, dass wir, egal was passiert, als Familie zusammenhalten. Das gibt es ja heute selten. Meistens geht es gerade zwischen Geschwistern auseinander, oft spielt sogar Neid eine große Rolle. Bei uns sind die Geschwister sehr eng untereinander, und sie gönnen sich gegenseitig auch etwas.

„Ich sehe aus, als ob ich zwei Wochen besser geschlafen habe“

In der Serie werden Sie bei einer Schönheitsbehandlung begleitet. Macht Sie dieses Thema angreifbar oder bekommen Sie positives Feedback?

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Ich bekomme dazu fast 100 Prozent positive Nachrichten. Es gab zwei, die noch nicht einmal böse geschrieben waren, sondern eher so ein ehrliches „Nein, würde ich jetzt nicht machen“ enthielten.

Nicht alles bei „Diese Ochsenknechts“ ist eitel Sonnenschein: Sohn Jimi Blue (Zweiter von links) bekommt es vor laufender Kamera mit der Steuerfahndung zu tun.

Nicht alles bei „Diese Ochsenknechts“ ist eitel Sonnenschein: Sohn Jimi Blue (Zweiter von links) bekommt es vor laufender Kamera mit der Steuerfahndung zu tun.

Sie gehen offen damit um, während andere Prominente dazu keine Auskunft geben.

Es gibt doch überall diese Vorher-nachher-Bilder von Prominenten. Ganz ehrlich: Wenn man die sieht, ist es doch ein Witz, wenn diese Leute behaupten, sie würden fünf, sechs Liter Wasser am Tag trinken, einen Apfel essen und sonst nichts tun. Das ist doch Schwachsinn. Von daher sagte ich mir: Warum soll ich nicht von so einer Behandlung berichten? Wenn das jemanden interessiert, erfährt er so, was geschieht und an wen man sich wenden kann.

Sie wollen Ihre Erfahrung also als eine Art Ratgeber für Zuschauerinnen und Zuschauer nutzen?

Man ist doch dankbar dafür, wenn man so eine Empfehlung kriegt. Ich selbst stehe zu dem, was ich tue. Und das Ergebnis kann sich ja nun wirklich sehen lassen – ich sehe aus, als ob ich zwei Wochen besser geschlafen habe.

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Die Kameras begleiteten Sie und Ihre Familie bei der Haussuche auf Mallorca. Das ist auch die Heimat Ihres Ex-Mannes Uwe Ochsenknecht. Spielte das bei der Ortswahl eine Rolle?

Nein, das spielt überhaupt keine Rolle. Das Haus, das wir damals zusammen hatten, habe ursprünglich ich gefunden. Schon damals war ich am meisten auf der Insel, zusammen mit den Kindern. Das Haus wurde dann später verkauft. Ich hätte es gern behalten, aber das lässt sich bei einer Scheidung eben nicht ändern. Wir verbringen auch heute noch unseren Urlaub regelmäßig auf Mallorca: Das ist der Ort, an dem Cheyenne laufen gelernt hat – warum sollte ich da jetzt nicht mehr hinfahren? Ich habe mich vor elf Jahren getrennt. Wenn ich mir jetzt noch einen Kopf machen würde, hätte ich damit nicht abgeschlossen.

Es war also kein Thema, „Diese Ochsenknechts“ um Ihren Ex-Mann erweitern zu wollen?

Es ist ja nun mal so, dass die Serie „Diese Ochsenknechts“ heißt und nicht „Die Ochsenknechts“. Von daher ist klar, wie das gemeint ist. Man sieht ja auch deutlich, wer heute mit den Kindern unterwegs ist und wo sich die Kinder aufhalten. Jeder hat sein Leben: Ich habe das Leben mit den Kindern, auch wenn sie erwachsen sind, und Uwe hat sein Leben mit seiner Frau auf Mallorca.

Wenn „Diese Ochsenknechts“ eine zweite Staffel bekommen sollte – was möchten Sie dem Zuschauer noch zeigen?

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Bei uns passiert immer viel, das ist oft unberechenbar. Es kann sein, dass morgen ein absoluter Hammerjob reinkommt oder dass einer von uns spontan ins Ausland muss. Wilson ist zum Beispiel gerade in London und dreht dort. Es könnte auch sein, dass wir ganz spontan ein Haus in den Bergen kaufen. Oder ich lerne jemanden kennen, den ich direkt heiraten will. Wir alle wissen es nicht – und das ist bei uns eben das Schöne. Das macht unser Leben so spannend.

RND/Teleschau

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