Matthias Matschke und Bettina Lamprecht: „Bastian Pastewka war ein super Chef“
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Bettina Lamprecht und Matthias Matschke bei der Premiere der finalen Staffel „Pastewka“ in Berlin.
© Quelle: picture alliance / AAPimages / L
Berlin. 15 Jahre lang waren Matthias Matschke und Bettina Lamprecht Hagen und Frau Bruck. In der Serie „Pastewka“ spielten sie seit 2005 das Chaospärchen, das Hauptdarsteller Bastian Pastewka das Leben schwer machte. Doch diese Zeit endet nun: Beim Streamingdienst Amazon Prime Video ist am Freitag die letzte Staffel der Serie online gegangen – eine Fortsetzung haben die Macher ausgeschlossen.
Auf die gemeinsame Zeit blicken Matschke und Lamprecht allerdings sehr gerne zurück, wie sie im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) verrieten. „Bei ‚Pastewka‘ war es mit Abstand am lustigsten“, findet Matschke. „Ich habe selten so viele Szenen verlacht wie bei dieser Serie. Dass man am Set wirklich nicht mehr kann, weil man so lachen musste, das gab es nur hier.“
Genau das sei eine wichtige Erfahrung gewesen: „Man geht erschöpft von einem Drehort weg und merkt: Das ist, weil man so viel gelacht hat. Glücklich vor Erschöpfung. Und dann kommt noch diese Humorintelligenz von ‚Pastewka‘ hinzu, dieses Gewitzte. Da fallen mir so viele Szenen ein, über die ich heute noch lachen muss.“
„Bastian war ein wahnsinnig guter Chef“
Bettina Lamprecht glaubt, dass die gute Stimmung auch etwas mit ihrem Chef, Bastian Pastewka, zu tun hatte – der sei nämlich einfach „wahnsinnig gut“ gewesen, so Lamprecht. „Ich habe das sonst nie erlebt, dass jemand wirklich jeden Tag mit ähnlich guter Laune und Respekt seinen Kollegen gegenüber ans Set gekommen ist“, erzählt die Schauspielerin. „Das macht die Arbeit natürlich sehr viel entspannter, als wenn man einen Chef hat, der sich aufspielt oder schlecht gelaunt ist.“
All das wäre im Übrigen total verständlich bei so einem Job, glaubt Lamprecht – schließlich war Pastewka Macher und gleichzeitig Hauptdarsteller. „Aber das gab es bei Bastian nie. Und diese gute Laune am Set, die hat mich wirklich glücklich gemacht“, so die Schauspielerin.
„Bei Sat.1 waren wir ein Produkt“
Als großen Gewinn empfanden Matschke und Lamprecht auch den Wechsel von Sat.1 zum Streaminganbieter Amazon Prime Video im Jahr 2018. „Amazon war und ist ein echter Fan der Serie. Dieses Gefühl hatten wir bei Sat.1 nicht. Da stand immer die Frage im Raum, ob es eine nächste Staffel geben könnte oder nicht“, so Lamprecht. Bei Amazon habe man den Machern auch nie in die Arbeit „reingequatscht“. „Beim Privatfernsehen gab es immer noch Redakteure, über deren Tisch das ging. Amazon hingegen hat uns sehr viel Freiheit geschenkt“, so die Schauspielerin.
Matthias Matschke glaubt: „Bei Sat.1 waren wir Produkt. Und es stand immer die Frage im Raum: Wie verkauft sich das Produkt? Amazon hingegen war eher geehrt, dass sie die Geschichte fortsetzen konnten. Die hatten ein echtes inhaltliches Interesse. Bei Sat.1 verlief sich das irgendwann so wie bei vielen Serien. Und Amazon war das offenbar egal, die wollten die Geschichte. Das habe ich so noch nicht erlebt.“
Keine Lust auf ein Spin-off
Dass die Serie nun endet, findet der Schauspieler zwar schade, aber: „Ich finde es auch wirklich in Ordnung, Dinge zu beenden“, so Lamprecht. „Weil ich Lust auf neue Projekte habe und auf neue Themen, Herangehensweisen und Herausforderungen. Natürlich immer in der Hoffnung, dass alles ansatzweise so stimmt wie bei ‚Pastewka‘.“
Auf ein Spin-off über Hagen und Frau Bruck hätte Matthias Matschke übrigens keine Lust: „Wenn, dann will ich nur diese Geschichte erzählen. Was sollen wir zwei denn ohne die anderen? Wir existieren nur in der Summe. Und klar, man hätte noch zwei, drei Staffeln machen können – aber wozu? Das Oeuvre ist komplett“, so der Schauspieler.