„Das ist wirklich billig“: Söder nennt Corona und Cannabis in einem Atemzug – und bringt damit Ampelpolitiker gegen sich auf
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Markus Söder, CSU-Parteivorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, erregt mit einem Tweet die Gemüter.
© Quelle: Peter Kneffel/dpa
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat einen Tweet abgesetzt, der auf wenig Verständnis stößt. Söder schreibt darin: „Die Ampel hat die Situation falsch eingeschätzt. Es ist unangemessen, die epidemische Notlage abzuschaffen und parallel Drogen zu legalisieren. Das ist ein grundlegender Fehler.“
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SPD, Grüne und FDP im Bund wollen die epidemische Notlage von nationaler Tragweite – wie selbst vom geschäftsführenden CDU-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch am 23. Oktober bekräftigt – in Kürze auslaufen lassen. Außerdem wollen die Ampelparteien Cannabis legalisieren, wie aus den Koalitionsverhandlungen vor dem Wochenende bekannt geworden ist.
Cem Özdemir: „Unser Land verdient eine bessere Opposition“
Söders Kritik kommt bei vielen nicht gut an. Vor allem Mitglieder der Ampelparteien sind wenig erfreut darüber. Die meisten kritisieren den fehlenden Zusammenhang der beiden Themen. Auch Cem Özdemir von den Grünen findet klare Worte: „Wer hier einen Sachzusammenhang erkennt, hat entweder gerade selbst einen durchgezogen oder heißt Markus Söder“, schreibt der Bundestagsabgeordnete und fordert weiter: „Unser Land verdient eine bessere Opposition. Strengt Euch bitte an, CDU/CSU!“
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Der FDP-Bundestagsabgeordnete Max Mordhorst greift Söder mit folgenden Worten an. Man sehe an Söders Tweet: „Jeder kommt eh schon ran, obwohl es illegal ist.“ Eine ebenfalls scherzhafte Anspielung darauf, dass Söder wohl Cannabis konsumiert haben könnte, bevor er diesen Tweet absetzte.
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Auch der ehemalige Juso-Vorsitzende und SPD-Bundestagsmitglied Kevin Kühnert hat kein Verständnis für den Tweet des CSU-Vorsitzenden. „Wegen Corona gibt es die Bierzeltreden jetzt offenbar auch digital“, kommentiert er.
Karl Lauterbach: „Das ist wirklich billig“
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält sich mit seiner Kritik kurz. „Schade“, schreibt er bei Twitter zu Söders Aussage. „Das ist wirklich billig.“ Ronja Endres, Vorsitzende der Bayern SPD, glaubt, dass nicht die Ampelparteien, sondern Söder die Situation falsch eingeschätzt habe: „Es ist unangemessen, bei der eigenen Impfkampagne zu versagen, parallel höchste Inzidenzen einzufahren und statt zu handeln, fragwürdige Vergleiche zu ziehen.“
Das sei wiederum ein grundsätzlicher Fehler. „Er muss endlich Bayern schützen“, fordert sie weiter.
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Auch die Klimaaktivistin Luisa Neubauer echauffiert sich über Söders Tweet. Sie antwortet mit einem Screenshot vom „Jugendwort des Jahres 2020“. „Lost“ ist auf dem Foto zu lesen. Mit dem Begriff wird ahnungsloses und unsicheres Verhalten beschrieben.
Söder schiebt „Lockdown für Ungeimpfte“ an
Wegen der Wucht der vierten Corona-Welle rechnet Söder noch vor dem Ende der geltenden Übergangsfrist mit Nachbesserungen am neuen, von den Ampelparteien vorgelegten Infektionsschutzgesetz. „Und ich prophezeie jetzt schon, dass der Bund erneut seine Haltung, die neue Mehrheit, korrigieren muss an einigen Stellen“, sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Zugleich nutzte er die Gelegenheit, das Pandemiemanagement seiner Staatsregierung zu verteidigen.
Der CSU-Chef betonte, in Bayern werde am Dienstag zunächst das Kabinett und dann der Landtag die bereits am Freitag von der Koalition verabredeten Verschärfungen beraten und beschließen. „Zur Bekämpfung der Pandemie müssen wir dort ansetzen, wo die Hebel am wichtigsten sind. Das heißt Lockdown für Ungeimpfte durch 2G und 2G plus und auch durch Kontaktbeschränkungen und in den Hotspots“, erklärte Söder. Das sei wichtig, um die Welle zu brechen, „und zwar hart“.
RND/nis mit dpa