Markus Lanz über Laschet-Interview: „Seine Ratlosigkeit war mit Händen zu greifen“

"Er war in einer sehr, sehr schwierigen Situation und stand enorm unter Druck", erinnert sich Markus Lanz an sein letztes Interview mit Armin Laschet.

"Er war in einer sehr, sehr schwierigen Situation und stand enorm unter Druck", erinnert sich Markus Lanz an sein letztes Interview mit Armin Laschet.

Fast drei Millionen Zuschauer für eine Sendung, die nach 23 Uhr gesendet wird: „Normal“ ist der Erfolg der Talkshow „Markus Lanz“ wohl nicht. Aber es würde wohl auch niemand behaupten, dass es sich um gewöhnliche Zeiten handelt. Der ZDF-Moderator versteht es gegenwärtig, die großen nationalen Debattenstränge im Talkstudio zu bündeln. Und wenn dann auch noch der bayerische Ministerpräsident mit Kanzlerambitionen zugeschaltet wird, steigt die eh schon starke Reichweite weiter.

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„Das zeigt einfach, welches Interesse gerade an diesem Mann besteht“, kommentierte Markus Lanz nun die Traumquote der Talkshow-Ausgabe mit seinem Gast Markus Söder. „Wir hatten ja schon ein paarmal das Vergnügen“, sagte er im Interview mit dem Magazin „GQ“. „Wir belauern uns dann immer so ein bisschen - und meistens passiert auch irgendwas. Wie diesmal auch.“ An den Gesprächsverlauf erinnert sich Lanz noch genau: „Jeder einzelne Satz war eigentlich eine einzige Provokation gegenüber seiner Konkurrenz aus Düsseldorf.“

Markus Lanz über Markus Söder: „Er weiß genau, welche Knöpfe er drücken muss“

Dass jener „Konkurrent aus Düsseldorf“, der CDU-Chef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, bei „Markus Lanz“ ungleich schlechter aussah, ist dem Talk-Gastgeber auch nicht entgangen. Es sei tatsächlich „viel Energie in dem Gespräch“ gewesen. Dennoch wolle er für Laschet eine Lanze brechen. „Er war in einer sehr, sehr schwierigen Situation und stand enorm unter Druck. Und er hat dem Druck sehr gut standgehalten. Die Themen waren nun mal die, die sie waren.“ Und dennoch: „Seine Ratlosigkeit war mit Händen zu greifen.“

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Immerhin habe sich Laschet dem Gespräch von Angesicht zu Angesicht gestellt. „Die Tatsache, dass sich Markus Söder zuschalten lässt und Herr Laschet ins Studio kommt, erzählt auch etwas“, so Lanz. Grundsätzlich erlebe er jedoch beide Bewerber um den Job des Unions-Kanzlerkandidaten „als sehr, sehr professionell“. Speziell CSU-Chef Söder sei ein Politiker, „der einen unglaublichen Instinkt hat. Der genau weiß, welche Knöpfe er drücken muss, welche Argumente immer funktionieren.“

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„Neidreflexe“, aber „wenig Substanz“ bei Linken-Chefin Hennig-Wellsow

Gleiches lässt sich über die neue Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow so uneingeschränkt nicht sagen. Die ging im Kreuzverhör bei Lanz regelrecht unter, als sich zeigte, dass sie ihr eigenes Parteiprogramm nicht besonders gut kennt. „Ich fand es erstaunlich“, erinnert sich Lanz an den Talk-Abend. „Vor allem für die Chefin einer Partei, die so sehr von dieser Umverteilungsrhetorik lebt, und die, wenn wir ehrlich sind, ja auch mit Neidreflexen spielt. Und wenn man dann mal nachfragt, ist da plötzlich wenig Substanz.“

Die Erkenntnis, wie viel politische Macht in seiner Gesprächsführung liegt, ist Lanz „manchmal unheimlich“, wie er gegenüber „GQ“ zugab. „Ich denke viel darüber nach und schlaf dann auch mal schlecht.“ Die Absicht sei natürlich nicht, Macht auszuüben, so Lanz weiter. „Die Absicht ist einfach nur, ein möglichst gutes, ein kritisches Gespräch zu führen, die Widersprüchlichkeiten aufzudecken, die Floskeln zu enttarnen und die Nebelkerzen zu bemerken, die geworfen werden.“ Dass dabei auch Fehler passieren würden, sei klar.

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RND/Teleschau

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