Lauterbach warnt vor neuen Corona-Varianten: „Irgendwann muss das Virus lernen, Geimpfte zu befallen“

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

Noch vor wenigen Wochen war in Deutschland kaum ein Fall mit der zuerst in Indien nachgewiesenen Corona-Mutante B.1.617.2, genannt Delta-Variante, bekannt. Mittlerweile soll die Virusmutante Rechnungen des RKIs zufolge bereits die Hälfte der Neuinfektionen hierzulande ausmachen. Laut britischen Studien ist sie nicht nur deutlich ansteckender, sondern sei vor allem riskant, weil sie mit anderen Symptomen einhergeht als die anderen Coronavirus-Varianten: Statt Geruchs- und Geschmacksverlust weisen Kopfschmerzen, laufende Nase und raue Kehle auf eine Infektion mit Delta hin.

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Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnte am Donnerstagabend im ZDF-Talk mit Markus Lanz vor der Mutation. Die Delta-Variante sei in zweierlei Hinblick gefährlich: Zum einen sei sie „zweieinhalb- bis viermal“ ansteckender als das ursprüngliche Virus, zum anderen sei sie riskanter für alle Geimpften und Genesenen, so Lauterbach.

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Die gute Nachricht: Die Wirksamkeit der Impfstoffe nach der zweiten Impfung sei Lauterbach zufolge deutlich stärker als zunächst angenommen. Besonders bei der Delta-Variante sei jedoch Vorsicht nach der Erstimpfung geboten, mahnte der Mediziner: „Nach der ersten Impfung können sich noch viele infizieren - auch schwer infizieren.“

Lauterbach: „Es kommt darauf an, vorsichtig zu sein“

Die weltweite Impfkampagne sei es jedoch auch, die weitere Mutationen des Coronavirus so gefährlich machen könne, erklärte Lauterbach. „Irgendwann muss das Virus, um überhaupt überleben zu können, weil schon so viele geimpft sind, lernen, Geimpfte zu befallen“, so der Politiker. Es sei durchaus möglich, „dass das Virus lernt, quasi jede Art der Impfung zu überwinden, um die Geimpften zu befallen.“ Ein guter Grund für diese Annahme seien Forschungen an der israelischen Universität Haifa, bei denen getestet wurde, wozu der Erreger potenziell imstande ist.

Spahn: Ausreichend Impfstoff für Umsetzung von Stiko-Empfehlung
02.07.2021, Berlin: Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister, ��u��ert sich auf einer Pressekonferenz zu Konsequenzen der STIKO-Empfehlung, nach einer ersten Impfung mit Astrazeneca einen mRNA-Impfstoff zu verabreichen. Foto: Fabian Sommer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Mit Astrazeneca geimpfte Menschen sollen bei der Zweitimpfung einen mRNA-Impfstoff erhalten können, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

Das Ergebnis: Mutationen, die gegen die bisherigen Impfungen „komplett immun waren“, so Lauterbach. Die Ausbreitung einer solchen Variante wäre der „GAU“, warnte er. Aber: Ob dieses Schreckensszenario tatsächlich eintreten wird, sei bislang ungewiss.

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Seine optimistische Einschätzung vor einigen Monaten, ein „super Sommer“ liege vor uns, wollte Lauterbach also nicht zurückziehen: „Mit etwas Intelligenz kann man den superguten Sommer erhalten und man kann auch reisen.“

Wichtig sei hierfür vor allem, dass das Testverfahren bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten verschärft werde. Momentan müssen sich zurückgekommene Urlauber nur einmal testen lassen, Lauterbach plädierte für einen zweiten Test nach fünf Tagen. „Es kommt darauf an, vorsichtig zu sein“, so der Politiker.

RND/Teleschau

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