Eingestellte RBB-Show

Kurt Krömer über „Chez Krömer“-Aus: „Mein Körper hat dieses Format abgestoßen“

„Chez Krömer" ist Geschichte, Kurt Krömer hat seine „Hassliebe"-Show nach sieben Staffeln beendet.

„Chez Krömer" ist Geschichte, Kurt Krömer hat seine „Hassliebe"-Show nach sieben Staffeln beendet.

„Da war ja wat los!“ Die mediale Aufregung um das Aus seiner Comedygesprächsshow „Chez Krömer“ ist dem Namens- und Gastgeber der Sendereihe nicht entgangen. Am Dienstag meldete sich Kurt Krömer auf seinem Instagram-Kanal mit einem Videobeitrag zu den Hintergründen seiner Entscheidung zu Wort. Die dominierende Gefühlsregung dabei: Erleichterung, dass es vorbei ist.

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Am Montag in die Kommentarspalten zu schauen sei ihm vorgekommen, „als wenn man auf seiner eigenen Beerdigung zugucken darf, wie die anderen um einen trauern“. Den Zustand, dass viele Kommentatoren das Aus der Sendereihe begrüßten, bezeichnete Krömer als „grotesk“: „Aber ich habe es verstanden, ich habe es genauso gesehen.“

Offenbar war der Berliner mit dem Sendungskonzept zuletzt selbst nicht mehr im Reinen. „Mein Körper hat dieses Format irgendwann abgestoßen“, begründete er nun den Entschluss, „Chez Krömer“ nach sieben Staffeln zu beenden. „Ich bin morgens aufgestanden mit schlechter Laune. Ich bin zum Sender gegangen mit schlechter Laune. Ich hab die Redaktionssitzungen abgesessen mit schlechter Laune. Ich bin mit schlechter Laune in die Sendung gegangen. Ich bin mit schlechter Laune wieder nach Hause gegangen. Und bin mit schlechter Laune ins Bett gegangen.“ So habe das nicht weitergehen können.

„,Chez Krömer‘ ist in einer schwarzen, depressiven Episode meines Lebens erschaffen worden“

Zwar sei die Sendung sehr erfolgreich gewesen, doch sein Masochismus sei nicht ausgeprägt genug, sie sich weiter anzutun. Er gehe auch nicht zur Domina und lasse sich „mit dem Morgenstern ins Kreuz schlagen“, bemühte Krömer einen drastischen Vergleich. Zwar habe die Aufgabe nicht immer Spaß gemacht, langweilig sei die Sendung andererseits auch nicht gewesen. „Da ist schon regelmäßig der Fuchs in den Hühnerstall gekommen und hat das Tohuwabohu mitgefilmt. Von daher war es eine Hassliebe.“

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Verwundert äußerte sich Krömer über den Umstand, dass letztlich 41 Folgen produziert wurden. Nach den anfänglich vier bestellten Folgen habe er damit gerechnet, „wegen groben Unfugs“ gekündigt zu werden und dass keine Gäste mehr kommen würden. Tatsächlich kam es anders: „Dass dann wirklich ein Aufgebot an Arschgeigen vor der Tür steht, bettelnd, weil die alle in dieses Format wollten zum Schluss, verstehe ich nicht. Ist ein Fall für den Psychologen.“

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Ausdrücklich (und unironisch) bedankte er sich bei seinem Produzenten Friedrich Küppersbusch („Ein Dreamteam!“) und nahm auch Bezug auf die mit dem Grimme-Preis gekürte Folge mit Torsten Sträter. Im Gespräch mit dem Comedykollegen hatte Krömer im vergangenen Jahr seine Depressionsgeschichte öffentlich gemacht. Er habe „während der Sendung schon gemerkt, hier fängt was Neues an“. „Chez Krömer“ sei in einer „schwarzen, depressiven Episode meines Lebens erschaffen worden“, in seine „neue Welt“ habe das Format „nicht mehr reingepasst“.

„Chez Krömer“: Letzte Folge endete mit Eklat

Das Konzept von „Chez Krömer“ sah es vor, dass der Gastgeber im kargen Ambiente eines altmodischen Verhörraums Persönlichkeiten empfängt, denen er wohlgesonnen ist – noch viel lieber aber solchen, bei denen das nicht der Fall ist. Ausgestattet mit einem Schnellhefter voller recherchierter Verfehlungen des Gastes konfrontierte Krömer seit 2019 unter anderem die Politiker Philipp Amthor, Erika Steinbach, Boris Palmer und Frauke Petri, aber auch den Motivationsguru Jürgen Höller und den Esoteriker Thomas Hornauer. Dazu gesellten sich Gäste aus dem Showbusiness wie der Rapper Bushido und der Modedesigner Harald Glööckler.

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Die letzte Staffel der von Friedrich Küppersbusch und dessen Firma probono.tv umgesetzten Show hielt für Krömer noch mal einige Gäste bereit, mit denen die Konfrontation vorprogrammiert war. Kontrovers rezipiert wurde vor allem der Schlagabtausch mit Ex-„Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt. In der allerletzten Ausgabe mit Faisal Kawusi kam es zum Eklat, als Krömer den Comedian nach einem Beleidigungsschwall einfach sitzen ließ und die Show vorzeitig abbrach.

RND/Teleschau

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