Krieg in der Ukraine

Wladimir Klitschkos düsterer Blick in die Zukunft: „Weiß nicht, ob Normalität jemals wiederkommt“

Würde nur für einen besonderen Anlass wieder in den Boxring steigen: Wladimir Klitschko.

Der ehemalige Boxer Wladimir Klitschko war bei „Markus Lanz“ zu Gast.

Lange hat er gewartet, nun ist Olaf Scholz nach immer lauter werdender Kritik an seiner Person in die Ukraine gereist. Gemeinsam mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi stattete der deutsche Kanzler dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einen Besuch in Kiew ab. Das sei „eine wichtige Botschaft für die Welt und vor allem für Russland“, betonte Wladimir Klitschko am Donnerstagabend, als er im ZDF-Polittalk „Markus Lanz“ zugeschaltet war. Der diplomatische Besuch offenbare, dass die Welt mit den russischen Aggressionen nicht einverstanden sei.

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Weiterhin hätten diese „führenden Nationen“ symbolisiert, dass die Ukraine „in diesem sinnlosen Krieg“ weitere materielle, finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung erwarten könne. Gleichzeitig hoffte Klitschko auf „einen möglichen, hoffentlich baldigen Beitritt der Ukraine in die Europäische Union“. Sein Land stelle derzeit viele Forderungen, räumte der 46-Jährige ein. Deswegen habe er Kanzler Scholz um Verzeihung gebeten. Aber die Wirtschaft in seiner Heimat sei „am Boden“. Gleichzeitig versprach Klitschko, die Ukraine werde auch wieder viel zurückgeben: „Die Ukraine ist ein Land mit sehr viel Bodenschätzen und viel Kultur.“

+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

Wladimir Klitschko: Ukraine strebt nach Freiheit

Damit verknüpfte der einstige Weltklasse-Boxer auch die derzeitigen Auswirkungen der erschwerten Getreidelieferungen infolge des Krieges in der Ukraine. Das bedeute einen Nachteil für eine halbe Milliarde Menschen auf dem Planeten, was ihn folgern ließ: „Die russische Aggression muss gestoppt werden.“ Außerdem verdeutlichte Klitschko: „Der Krieg kann nur auf dem Schlachtfeld entschieden werden, dafür brauchen wir Waffenlieferungen.“

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Der Frage von Markus Lanz nach dem Kriegsziel der Ukraine begegnete er derweil ausweichend: „Das ist eine Frage, die an Russland gestellt werden sollte.“ Für seine Landsleute ginge es um das Überleben, im Krieg um „Leben und Tod“. Der Verlust menschlichen Lebens bedeute den Verlust des „wichtigsten Potenzials und Kapitals, was wir Ukrainer haben“. Dabei strebe man in der Ukraine „nach Freiheit“ und wolle „mit der europäischen Familie gemeinsam stehen und leben“.

Auf Lanz‘ Frage, ob die Ukraine zu Gebietsabtretungen zugunsten Russlands bereit wäre, entgegnete Klitschko: „Es geht um Frieden. Es geht um Souveränität unserer Grenzen. Die Ukrainerinnen und Ukrainer sind dafür bereit, alles zu geben.“ Da sei es nicht entscheidend, „dass wir ein Territorium abgeben“. Die einzige Option, um Frieden zu schaffen, sei aus Klitschkos Sicht ein Abzug der russischen Truppen. Trotzdem: Der Schaden in der Ukraine ist schon jetzt gigantisch. Kiew würde man nicht wiedererkennen, erläuterte der Gast auf Nachfrage von Markus Lanz. Die ganze Welt habe sich verändert, so Klitschko, der zweifelte: „Ich weiß nicht, ob die Normalität in Kiew jemals wiederkommt, weil der Nachbar bleibt.“

RND/Teleschau

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