„Kitchen Impossible“

Voodoozauber soll Tim Mälzer „Schmerz zufügen“

Beim USA-Spezial von „Kitchen Impossible“ bekommt es Tim Mälzer (rechts) mit Edi Frauneder zu tun.

Beim USA-Spezial von „Kitchen Impossible“ bekommt es Tim Mälzer (rechts) mit Edi Frauneder zu tun.

Edi Frauneder lebt seit über 20 Jahren in New York. Hier betreibt der Sternekoch unter anderem ein Schnitzelrestaurant, eine Bar und ein Bistro. Alle Lokale eint der Bezug zur authentisch österreichischen Küche. Fraueneder ist somit der perfekte Gegner für ein USA-Spezial von „Kitchen Impossible“. Anders, als bei der Vox-Sendung üblich, treibt es die Kontrahenten dieses Mal nicht in vier verschiedene Länder, alles spielt sich in den 51 Bundesstaaten ab.

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Ein Heimspiel also für den Wahlamerikaner? Frauneder gibt sich jedenfalls selbstbewusst: „Ich werde Tim zeigen, wie ein guter Österreicher kochen kann.“ Und legt gleich nach: „Tim fehlt ab und zu die Finesse.“ Mälzer kontert gewohnt schlagfertig: „Ihr seid ein arrogantes Pack, das ist Wahnsinn.“ Seine Strategie lautet: „Ich möchte ihn wahnsinnig machen. Ich möchte ihm auf den Sack gehen.“

„Tim, du bist eine kleine Arschwarze“

Deshalb schickt der „Kitchen Impossible“-Veteran Edi Frauneder erst mal nach Washington, D. C., und zwar mit dem eigenen Auto. „Tim versucht die Zermürbungstaktik“, kommentiert Frauneder seine Aufgabe. „So ein Roadtrip ist kein Zuckerschlecken.“ Er beschwert sich über „die ganze Reiserei und das Schlafen in dreckigen Motels“ – ganz schön dramatisch für vier Stunden Fahrt. Allen Erwartungen zum Trotz und 229 ereignislose Meilen später erreicht Frauneder die Hauptstadt. So wehleidig darf er in der Küche nicht weitermachen. Im Elcielo, dem ersten kolumbianischen Sternerestaurant außerhalb Kolumbiens, steht Onion and White Chocolate Soup auf der Speisekarte sowie ein Yuca-Brot aus Mehl und Frischkäse.

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Als Basis für die Zwiebelsuppe macht der Sternekoch einen Rinderfond mit Rotwein. „Ich war natürlich nicht Tim Mälzer und habe mir eine Suppenbrühe gekauft, die fertig ist“, stichelt der Österreicher. Hätte er mal lieber gemacht. Das Originalrezept verwendet nämlich Misopaste fürs Umami und gar kein Fleisch. Dann der Fauxpas: Die Menge stimmt nicht. Fraueneder hat zu wenig Suppe gekocht. Er muss verdünnen. Immer wieder macht er seinem Ärger Luft: „Tim, du bist eine kleine Arschwarze.“ Die Farbe stimmt auch nicht. Die Jury sieht’s gelassen. Und der Geschmack überzeugt. 7,3 Punkte bekommt Frauneder in Washington.

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Für Tim startet dieses USA-Spezial mit einer Überraschung. Noch im Beisein von Edi bekommt er die schwarze Box und muss sofort loslegen. Wegen des Kichererbseneintopfs ist Mälzer erst mal „komplett lost“ und schimpft: „Ich hab schon sehr viel serviert bekommen, aber noch nichts, was so albern aussah wie das hier.“ Originalkoch und Bangladescher Naeem Khandaker bereitet das Streetfood in seinem Foodtruck in Queens zu. Für Tim bedeutet das: Er muss in der wohl kleinsten Küche zurechtkommen, die es bei „Kitchen Impossible“ jemals gab. Gut, dass er in Queens gleich in einen Laden stolpert, der Lebensmittel aus Bangladesch verkauft. Mit etwas Unterstützung durch den Inhaber bekommt er alle Zutaten richtig zusammen. Der Rest ist Routine. Tim kocht einen passablen Eintopf und erntet dafür ebenfalls 7,3 Punkte. Gleichstand.

Fleisch ist „zäh wie Leder“ – doch Mälzers Trick begeistert die Jury

Die zweite Challenge führt Edi nach New Orleans, die Hauptstadt des Voodoo, um einen Klassiker aus der kreolischen Küche nachzukochen. Im Li’l Dizzy’s Café bereitet Wayne Baquet senior schon in dritter Generation Gumbo zu, eine traditionelle Suppe mit Fleisch und Meeresfrüchten. Bevor es in die Küche geht, besucht Frauneder noch einen Voodooshop. „Voodoo, Voodoo, was machst denn du so, Tim?“, fabuliert der Österreicher. Mit dunkler Magie will er seinen Gegner zu Fall bringen: „Ich werde Tim Schmerz zufügen.“ Mälzer reagiert irritiert: „Was ist los mit dir?“

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Was die schwarze Magie Frauneder nicht verrät: Das traditionelle Gumborezept der Familie Baquet funktioniert ausgerechnet mit Instantbrühe, unter der Würde des Sternekochs. Sein Interesse gilt aber ohnehin weiter Tims Voodoopuppe, die er mit Nadeln malträtiert. Dann wirft er die Puppe auch noch in einen Topf und fängt an, sie auf dem Herd zu brutzeln. „Du bist krank“, lacht Tim. Dann wird er persönlich: „Sieht richtig scheiße aus, deine Suppe, das hast du von dem Voodoo.“ Wenngleich ganz anders als das Original, schmeckt Edis Interpretation von Gumbo und Bread Pudding der Jury ganz ausgezeichnet. „Der Voodoomeister hat die Nase vorn“, freut sich der Gastronom über 6,4 Punkte.

In Mälzers zweiter Challenge wird es richtig amerikanisch: In einem der besten BBQ-Restaurants von Kansas City muss er Brisket und Chickenwings grillen. In der Jury sitzen nicht nur ehemalige Super-Bowl-Gewinner der Kansas City Chiefs, sondern auch der Bürgermeister der Stadt. Grillen ist wie backen. Einmal im Smoker, hat Tim keine Kontrolle mehr über das Ergebnis. Schon am Abend zuvor bereitet Tim das Fleisch vor. Nach mehreren Stunden im Smoker schneidet Mälzer an, probiert und reagiert entsetzt: „Das kannst du nicht fressen.“

„Zäh wie Leder“, schimpft er. Doch Mälzer trickst, schneidet dünne Streifen von der Rinderbrust und versucht, nur die Stücke zu servieren, die einigermaßen zart sind. Die Jury ist begeistert. Mälzer kann es nicht fassen. Überraschende 6,5 Punkte bekommt er fürs German BBQ – und übertrifft mit 13,8 zu 13,7 Punkten seinen Konkurrenten denkbar knapp. Da hat selbst der Voodoozauber nichts genützt.

RND/Teleschau

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