Journalistenpreis für Zugeknöpfte: „Verschlossene Auster“ für Bayerische Staatsregierung
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Keiner hat sie lieb: Der Negativ-Journalistenpreis „Verschlossene Auster“ der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche – 2019 wurde sie an die Bayerische Staatsregierung verliehen.
© Quelle: Daniel Bockwoldt/dpa
Hamburg/München. Die bayerische Staatsregierung hat von der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche den Negativ-Preis „Verschlossene Auster“ verliehen bekommen. „Die Staatsregierung, getragen von einer Koalition aus CSU und Freien Wählern, blockiert weiterhin die Einführung eines Informationsfreiheitsrechts, wie es in den meisten Bundesländern schon existiert“, sagte Vorstandsmitglied Kuno Haberbusch am Samstag in Hamburg zur Begründung.
Einsichtsrecht fehlt auch noch in Sachsen und Niedersachsen
Außer in Bayern fehle das Recht zur Einsicht in behördliche Akten nur noch in Sachsen und Niedersachsen. „Dort ist es aber immerhin in Planung“, hieß es weiter.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte den Angaben zufolge die Einladung zur Preisübergabe aus terminlichen Gründen abgesagt. Er war auf einer Dienstreise in Jordanien. Sein Sprecher hatte in einer Stellungnahme auf bereits geltende besondere Informationsrechte in den Bereichen Umwelt- und Verbraucherschutz sowie auf das bayerische Pressegesetz und Informationsplattformen verwiesen.
Unter den Preisträgern sind auch der ADAC und Facebook
Die „Verschlossene Auster“ wird seit 2002 verliehen. Frühere Preisträger waren unter anderem Facebook, der Waffenhersteller Heckler & Koch, der Verkehrsclub ADAC sowie verschiedene Unternehmen, Industrie- und Sportverbände, Politiker und Funktionäre.
Von RND/dpa