„Schützt euer Leben“: Olaf Scholz ruft bei Joko und Klaas zum Impfen auf

Der designierte Kanzler Olaf Scholz (SPD) tritt in der Sendung von Joko und Klaas bei ProSieben auf.

Der designierte Kanzler Olaf Scholz (SPD) tritt in der Sendung von Joko und Klaas bei ProSieben auf.

Die Entertainer Joko Winterscheidt (42) und Klaas Heufer-Umlauf (38) haben ihre bei Pro Sieben erspielte Sendezeit am Mittwochabend genutzt, um einer jungen Long-Covid-Patientin und dem Chefarzt einer Intensivstation eine Stimme zu geben. Und auch der designierte Kanzler Olaf Scholz (SPD) richtete sich mit einem eindringlichen Appell an die Zuschauerinnen und Zuschauer.

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„Entweder wir machen Ärger und provozieren Pro Sieben oder wir lenken die Aufmerksamkeit auf Themen, die Aufmerksamkeit verdient hätten. Heute ist das alles anders“, sagt Klaas zu Beginn der Sendung. Dann ist ein abgedunkelter Raum mit einem leeren Stuhl zu sehen, auf den sich Luisa (23) setzt, sie hatte sich im vergangenen Jahr mit Corona infiziert: „Mit 21 hat sich mein Leben drastisch verändert. Es ist durch Corona gewesen, ich bin sehr stark daran erkrankt“, erzählt sie. Sie habe nicht gedacht, dass etwas sie so aus der Bahn werfen würde. Es falle ihr noch heute schwer zu stehen, sie leide an Vergesslichkeit, das Virus habe „von jetzt auf gleich alles auf den Kopf gestellt“.

Eine Woche nach der Diagnose sei sie ins Krankenhaus gekommen, kurz darauf ins künstliche Koma versetzt worden, mehr als 30 Tage lang. „Meine Mama musste dann entscheiden, dass ich an die Ecmo komme“ – eine Lungenunterstützungsmaschine. „Ich bin so unfassbar dankbar dafür, dass ich eine Chance auf ein zweites Leben bekommen habe“, sagt die Long-Covid-Patientin. Sie sei in drei Rehakliniken gewesen, habe neu lernen müssen zu laufen. „Ich möchte auch keine Angst verbreiten, ich hoffe einfach, dass wir als Gesellschaft wieder zusammenfinden können. Dass alle wieder miteinander sprechen können, den Hass überwinden und Hoffnung finden“, so Luisa.

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„Diese Krankheit kann jeden erwischen“

Als nächstes nimmt Daniel Zickler, Oberarzt der Intensivstation der Charité, auf dem Stuhl Platz. „Wir kommen an den Rande der Kapazität und fürchten einen Kollaps des Gesundheitssystems“, sagt der Mediziner. „Das Schlimme ist: Wir haben eigentlich keine Therapie gegen diese Krankheit.“ Die Ärzte könnten nur Symptome behandeln, Patienten erhielten unheimliche Mengen an Medikamenten, „die nötig sind, um diese Menschen am Leben zu halten“. Wer die Intensivstation verlassen könnte, sei schwer gezeichnet für sein Leben.

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Zickler berichtet auch von einer schwangeren Patientin, die erst ihr Baby verloren habe und dann selbst gestorben sei. „Diese Krankheit kann jeden erwischen. Sich nicht impfen zu lassen, ist ein russisches Roulettespiel.“ Sein Appell: „Wir auf der Intensivstation brauchen Unterstützung, bitte helfen Sie uns.“ Er nennt Kontakte zu reduzieren als eine Maßnahme, vor allem aber: „Bitte impfen Sie sich. Die Impfung ist sicher und kann schwere Verläufe verhindern“, betonte der Arzt. „Sie ist sieben Milliarden Mal verimpft worden. Alle ernstzunehmenden Experten sind sich einig: Diese Impfung ist sicher und gut.“

Olaf Scholz: „So kriegen wir es hin, die vierte Welle zu brechen“

Zum Schluss setzt sich Olaf Scholz auf den Stuhl und sagt: „Es ist wichtig, auf die zu hören, die nah dran sind. Mir ist wichtig, dass jeder, der kann, sich impfen lässt.“ Zu wenige Menschen in Deutschland seien geimpft: „Das ist der Grund, warum Krankenhäuser und Intensivstationen wieder volllaufen.“ Wer sich nicht impfen lasse, gefährde sich selbst, gefährde Kinder und alle, die sich aufgrund von Vorerkrankungen nicht impfen lassen könnten. „Die Lage ist schwierig, die Lösung liegt auf der Hand. Lassen Sie sich impfen“, so Scholz weiter. Bis Weihnachten wolle er „bis zu 30 Millionen Impfungen in die Oberarme“ bekommen – sei es als Erstimpfung oder als Booster: „So kriegen wir es hin, die vierte Welle zu brechen.“

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Konkret an junge Menschen gerichtet sagt Scholz: „Es ist mir bewusst, dass Abstand halten und jung sein nur sehr schlecht zusammenpassen. Dass viele unter Einsamkeit leiden. Dass damit Schluss sein müsste, dass es wieder los gehen müsste – das Leben, die Unbeschwertheit. Niemandem geht es einfach nur gut in diesen Zeiten. Mir nicht, Ihnen und Euch nicht.“

Viel Lob für die Sendung von Joko und Klaas

In sozialen Medien stieß die Sendung auf große Resonanz: „Die beiden Herren treffen immer wieder den Nerv und die wichtigen Worte und das mit passenden Personen. Danke @ProSieben, @officiallyjoko und @damitdasklaas für diese wichtige Botschaft. Unfassbar wichtig“, schrieb jemand bei Twitter. Ein anderer Nutzer kommentierte: „Das ist das aufrüttelndste, was das deutsche Fernsehen zu Corona produziert hat. Danke.“ Jemand anderes berichtete von seinen eigenen Corona-Erfahrungen: „Ich leide seit einem Jahr an Long Covid und es kullern die Tränen. Ich hoffe wirklich, dass diese eindringlichen 15 Minuten was bewirken bei denen, die es nicht sehen wollen.“

Die 15 Minuten frei verfügbare Sendezeit hatten sich die Entertainer am Dienstag in ihrer Show „Joko und Klaas gegen Pro Sieben“ erspielt. Der Sender hat keinen Einfluss auf das, was die beiden mit der freien Zeit machen.

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In der Vergangenheit nutzten Joko und Klaas die Viertelstunde, um etwa auf den Pflegenotstand oder die schockierende Realität Geflüchteter im Lager Moria hinzuweisen. In der vergangenen Woche hatten die Entertainer jeweils eine kleine Kamera verschluckt und danach Bilder aus ihrem Körper gezeigt – am Ende wiesen sie auf die Bedeutung der Gesundheitsvorsorge hin.

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