Joko und Klaas: 15 besondere Minuten gegen Rechtspopulismus
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Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt.
© Quelle: ProSieben/Jens Hartmann/ProSiebe
Bei „Joko und Klaas gegen ProSieben“ haben die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf am Dienstag wieder 15 Minuten Sendezeit erspielt – und auch diesmal nutzten beide die für eine ganz besondere, politische TV-Viertelstunde.
Pünktlich um 20.15 Uhr gingen Winterscheidt und Heufer-Umlauf am Mittwoch auf Sendung. Nach der Begrüßung strahlten sie zunächst einen minutenlangen Zusammenschnitt aus, der vornehmlich rechte Parolen unterschiedlicher AfD-Politiker zeigte.
Entkräfter Pro Max soll rechtspopulistische Ansichten entlarven
Anschließend stellten die Comedians mittels eines Werbeclips eine „Weltneuheit“ vor – ein Gerät, das rechtspopulistische Ansichten entlarven kann. Der Entkräfter Pro Max widerlege rechte Parolen mit journalistisch fundierten Antworten auf die gängigsten rechtspopulistischen Aussagen wie beispielsweise „Ausländer sind kriminell“, „Seenotrettung fördert Schlepperei“ oder „Das deutsche Volk soll systematisch ausgetauscht werden“. Eingesprochen seien die Antworten auf die rechtspopulistischen Thesen von der deutschen Synchronstimme von Dwayne „The Rock“ Johnson.
„Der Automat von heute, gegen die Parolen von gestern“ sei derzeit noch ein Prototyp. Sollten 1000 Bestellungen auf einer eigens eingerichteten Homepage zusammenkommen, wolle man das Gerät zum Selbstkostenpreis von 10 Euro jedoch tatsächlich herstellen lassen und binnen weniger Wochen versenden. Noch während der 15-minütigen Sendezeit wurde der „Entkräfter Pro Max“ laut den Moderatoren mehr als 2000-mal bestellt.
„Diese Box und diese Sendung heute sollen nur ein kleines Zeichen sein“, erklärte Winterscheidt. Und Heufer-Umlauf sagte: „Wenn ihr wirklich sachlich diskutieren wollt, dann wird man euch zuhören.“ Man dürfe Populisten allerdings nicht „mit ihrem Schrott“ durchkommen lassen.
„Pro7 unterstützt die Haltung hinter dem Entkräfter Pro Max“
In einer Mitteilung des Senders heißt es: „Pro7 unterstützt die Haltung hinter dem Entkräfter Pro Max und damit den öffentlichen Diskurs, der nicht den Rechten überlassen werden darf.“ Diese Botschaft solle über die Live-Sendung am Mittwochabend hinaus gehört werden, Pro7 habe deshalb entschieden, die 15 Minuten lange Sendung im Internet und in sozialen Medien zu veröffentlichen.
Winterscheidt (40) und Heufer-Umlauf (36) haben mit ihrer Sendung „Joko & Klaas Live“ bereits mehrmals Aufsehen erregt. Hintergrund ist die Show „Joko & Klaas gegen ProSieben“, bei der die beiden gegen ihren Arbeitgeber antreten und sich 15 Live-Minuten zur besten Sendezeit erspielen können – laut Pro7 eine Viertelstunde Fernsehen, bei der vorher niemand weiß, was passiert.
Bereits zum Show-Auftakt im Mai hatten Winterscheidt und Heufer-Umlauf ihre gewonnene Sendezeit nicht – wie womöglich von vielen Zuschauern erwartet – für Klamauk genutzt. Stattdessen gaben sie drei Menschen Raum, um über die Themen Flüchtlingshilfe, Obdachlosigkeit und Kampf gegen Rechtsextremismus zu sprechen. Der Sender entschied sich danach entgegen seiner Ankündigung, die Sendung sei nur live und einmalig zu sehen, die Viertelstunde auch im Nachhinein abrufbar zu machen.
RND/seb/spot/dpa