Heile Welt in Lüneburg: So entsteht die Kult-Telenovela “Rote Rosen”

Eine Szene aus “Rote Rosen” mit Gerry Hungbauer (l.) als Thomas Jansen und Angela Roy als Petra.

Eine Szene aus “Rote Rosen” mit Gerry Hungbauer (l.) als Thomas Jansen und Angela Roy als Petra.

Lüneburg. Liebe, Freundschaft, Familienglück, Selbstverwirklichung, Herzschmerz und viel Drama: Darin können Zuschauer montags bis freitags ab 14.10 Uhr im Ersten eintauchen, in die Welt von “Rote Rosen”. Eine kleine Parallelwelt, die im niedersächsischen Lüneburg spielt.

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Doch wie entsteht die Telenovela, die als eine der wenigen Frauen über 40 in den Mittelpunkt rückt, und in jeder Staffel auf eine andere weibliche Hauptperson, die “Rose” (aktuell: Claudia Schmutzler), setzt? Hinter der Produktion steckt ein riesiges Team. Neben den aktuell 23 Schauspielerinnen und Schauspielern sowie einigen Episodenrollen sind noch viele weitere Menschen daran beteiligt. “150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind am Standort Lüneburg beschäftigt”, erklärt ARD-Pressesprecher Bernhard Möllmann dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Rund 60 Komparsen sind normalerweise pro Woche am Set

Zusätzlich sind rund 60 Komparsen pro Woche am Set – aktuell sind es wegen der Corona-Pandemie weniger. Gedreht wie ausgestrahlt wird an fünf Tagen die Woche. “Da die Produktion coronabedingt etwas langsamer abläuft und das Pensum von 49 Minuten täglich nicht jede Woche zu schaffen ist, dreht ein sogenanntes Microteam alle paar Wochen noch circa einen halben Tag im Außendreh”, erklärt Möllmann, wie die Produktion mit der Pandemie umgeht. Zudem müssten alle Beteiligten Hygienevorschriften und Mindestabstände einhalten.

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Geknutscht und gekuschelt wird deshalb aktuell in der Serie nicht: “Wir kommen uns nicht nahe”, sagt Schauspieler Gerry Hungbauer (59), der schon seit der ersten “Rote Rosen”-Folge 2006 als Thomas Jansen dabei ist, dem RND. “Wir haben einen Aufnahmeleiter, der heißt ‘Latten-Eddy’, und der rennt mit seiner 1,5-Meter-Latte herum und schreit uns an, dass wir gefälligst auf Abstand bleiben müssen”, erzählt er scherzend. Thematisiert wird Corona in der Serie aber nicht: “Wir wollen die heile Welt eine heile Welt sein lassen, damit die Leute mal entspannen können und mal nichts mit Corona sehen”, so der Schauspieler.

Aktuell werden auch die sonst für die Serie typischen Aufnahmen aus der Lüneburger Innenstadt größtenteils gemieden, “da es dort in der Regel zu Menschenansammlungen kommt, sobald das Drehteam ein Set aufbaut”, erläutert Möllmann. Zuschauer müssen sich vorerst vorwiegend mit Bildern von Privatgrundstücken aus Lüneburg und Umgebung zufriedengeben. Zwei Tage die Woche wird demnach draußen gedreht, den Rest der Woche im Lüneburger Fernsehstudio.

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Aktuell läuft die 17. Staffel “Rote Rosen”

Und auch wenn es “Rote Rosen” schon seit 2006 gibt – aktuell läuft die 17. Staffel – geht den Produzenten der Stoff nicht aus. Immer wieder wurde beschlossen, die Serie mit weiteren Staffeln fortzusetzen. Zuletzt wurde Anfang 2019 eine Verlängerung bekanntgegeben. “Rote Rosen” läuft somit auf jeden Fall bis Ende 2021 – weitere Verlängerungen sind nicht ausgeschlossen.

Wie in jeder Serie gibt es auch bei der Lüneburger Telenovela Schauspieler, die schon von Anfang an dabei sind und zum Inventar gehören. Neben Hungbauer ist das bei “Rote Rosen” auch Brigitte Antonius (87) in der Rolle der Johanna Jansen. Beide sind bereits seit Folge eins von der Partie. Langweilig wird es deshalb trotzdem nicht, erklärt Hungbauer. “Meine Rolle wurde immer abwechslungsreicher und hat sich immer mehr entwickelt, auch wenn die Grundkonstellation immer gleich bleibt: der Kampf mit meiner Mutter, und Frauen, die kommen und gehen …”, sagt er. Ans Aufhören denkt der Schauspieler, der für die Serie aus München nach Lüneburg gezogen ist, nicht: “Ich mache weiter solange ich fit bin und Lust habe und solange die Zuschauer noch wollen”, sagt der 59-Jährige. Auch wenn er seine Heimat im Süden manchmal vermisst, fühlt er sich bei “Rote Rosen” in Lüneburg wohl: “Ich bin hier der ‘local hero’. Wenn ich durch die Stadt gehe, bräuchte ich eine dritte Hand”, erzählt er lachend.

Sein Wunsch für die Zukunft der Serie? “Ich finde es immer schön, wenn es ein bisschen heimelig bleibt, wenn nicht Corona, Flüchtlingsprobleme, Krieg oder Terrorismus mit reinkommen, sondern es heimisch bleibt. Das ist das, was den Charme der Serie ausmacht.”

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