„Ein Höllenjob“: Verkehrspolitik und steigende Benzinpreise spalten Gäste bei „Hart aber fair“

Mona Neubaur warb bei "Hart aber fair" für "kreative Lösungen" bei der Verkehrswende.

Mona Neubaur warb bei "Hart aber fair" für "kreative Lösungen" bei der Verkehrswende.

Literpreise von teils mehr als zwei Euro sorgen derzeit für lange Gesichter an den Tankstellen. Doch nicht nur beim Auftanken des Autos stöhnen viele Deutsche aktuell auf: Auch für Lebensmittel und Gas muss tiefer in die Tasche gegriffen werden. Doch woran liegt das? Und wie kann man den teuren Trend bremsen? Diese Fragen diskutierten am Montagabend Frank Plasbergs Gäste bei „Hart aber fair“ - und redeten sich besonders beim Thema Benzinpreis um Kopf und Kragen.

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Doch der Reihe nach: Gastgeber Plasberg wollte von der Grünen-Politikerin Mona Neubaur wissen, wo sie angesichts der hohen Preise die Schmerzgrenze der Autofahrer sieht. Sie sei „immer dann erreicht, wenn ich keine Alternative habe als das Auto“, so Neubaur. Besonders außerhalb der Stadt sei die Abhängigkeit vom Auto groß: „Ich will nicht wegreden, dass man am Land ein Auto braucht, um zur Arbeit zu kommen.“ In den letzten Jahren habe es die Politik versäumt, alternative Antriebsformen und Beförderungsmittel ausreichend zu fördern, teilte Neubaur aus.

Grünen-Landesvorsitzende wirbt für „kreative Lösungen“

Es sei wichtig, mit alternativen Energien eine „Antriebswende“ in Gang zu setzen, forderte die 44-Jährige: „Wir brauchen den massiven Ausbau in erneuerbare Energien, die heute deutlich billiger sind als jeder fossile Brennstoff, um in der Antriebswende auch über elektrisch betriebene Fahrzeuge auf dem Land einen Teil der Mobilität mit abzudecken.“

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Der Verweis von Neubaur, sie sei „19 Jahre auf dem bayerischen Land aufgewachsen - richtig Pampa“, rief wiederum Ex-Verkehrsminister Peter Ramsauer auf den Plan, der Neubaurs Heimat ganz genau wissen wollte. Auf ihre Antwort „Pöttmess“ hin entgegnete der 67-Jährige süffisant: „Das ist ja schon im Speckgürtel von Augsburg.“ Die Grünen-Politikerin ließ sich jedoch nicht provozieren und gab scharf zurück: „Ist es nicht dramatisch, dass da nach wie vor nur ein einziger Schulbus fährt?“

Und Neubaur redete sich weiter in Rage: „Ich glaube daran, dass man das Geld nicht nur ausgeben muss und sich selber dafür feiern muss, neue Straßen zu bauen.“ Stattdessen gehöre für sie zu einer „vernünftigen Verkehrspolitik“ der Gedanke daran, wie man die Unabhängigkeit vom eigenen Auto schafft. „Das ist kein leichter Weg, das ist ein Höllenjob“, räumte die NRW-Landesvorsitzende ein und warb für „kreative Lösungen“ wie Ruftaxis und Rufbusse. Sie wünsche sich „mehr Teilhabe“ dank „geteilter Mobilität“.

Elektromobilität: „Da muss richtig Geld reingebuttert werden“

Die anderen Gäste der Diskussionsrunde konnte Neubaur trotz ihres engagierten Vortrages jedoch nicht in eine Diskussion über alternative Antriebe verwickeln. Wirtschaftsjournalist Hermann-Josef Tenhagen fokussierte weniger auf Ursachenforschung und Zukunftspotenziale, sondern dozierte, er würde mit der Tankstellen-App durch die Stadt fahren, um die billigsten Spritpreise auszukundschaften. „Wer an der Autobahntankstelle tankt, muss im Matheunterricht mindestens ab der vierten Klasse nicht aufgepasst haben“, kommentierte er die Preiskluft im Vergleich zu städtischen Tankstellen von „bis zu 36 Cent“.

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Das wiederum rief SPD-Politikerin Katarina Barley auf den Plan. Sie verwies darauf, dass es etwa „im Hunsrück“ nur eine Tankstelle gebe und damit eine Auswahl oder ein Preisvergleich schlicht nicht möglich seien. Neubaurs Vorstoß zu den Sammeltaxis bezeichnete Barley derweil als „lebensfremd“ und fügte stattdessen an: „Was man auf dem Land hinkriegen kann, ist der Umstieg auf die Elektromobilität.“ Momentan seien diese Alternativen aber noch für viele Menschen zu teuer, was Barley zur Schlussfolgerung führte, in die Entwicklung und Ladeinfrastruktur müsse „richtig Geld reingebuttert“ werden.

RND/Teleschau

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