Zuschauer sind ratlos

So mysteriös startete der ZDF-Dreiteiler „Gestern waren wir noch Kinder“

Vivi Klettmann (Julia Beautx) auf der Beerdigung ihrer Mutter - eine Szene aus „Gestern waren wir noch Kinder“.

Vivi Klettmann (Julia Beautx) auf der Beerdigung ihrer Mutter - eine Szene aus „Gestern waren wir noch Kinder“.

Anna Klettmann (Maria Simon) wurde ermordet. Getötet hat sie ihr eigener Mann – an ihrem 44. Geburtstag. Was Peter (Torben Liebrecht) dazu bewogen hat, seine große Liebe nach dem gemeinsamen Familienfrühstück zu erstechen, weiß keiner. Auch die Tatsache, dass Hund Bruno seit der Tat spurlos verschwunden ist, gibt den Ermittlern um Polizist Tim Münzinger (Julius Nitschkoff) sowie den drei Kindern des Paares Rätsel auf – immerhin schien nur wenige Stunden zuvor in der Familie noch alles perfekt zu sein.

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Dass die Ehe der Klettmanns vieles, aber eben nicht perfekt war, ließ sich im ZDF-Dreiteiler „Gestern waren wir noch Kinder“ bereits in der ersten Folge erahnen. Mit viel Bedacht erzählten Nina Wolfrum (Regie, „Tatort“, „Nord bei Nordwest“) und Natalie Scharf (Buch, „Frühling“) am Montagabend den Anfang einer Geschichte, die einen weitaus vielschichtigeren Einblick in das Seelenleben der Protagonisten gewährt als viele vergleichbare TV-Produktionen.

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Schnell wurde klar: Die Reihe, laut ZDF ein „Genre-Mix aus Familienserie und Thriller“, hat Tiefe. Teil zwei ist am Dienstag (10. Januar, 20.15 Uhr) zu sehen; Teil drei am Mittwoch (11. Januar, 20.15 Uhr). Zudem sind alle Folgen bereits seit Ende Dezember in der ZDF-Mediathek abrufbar.

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Ein tiefer Blick in menschliche Abgründe

Im ersten Film erschien die Handlung zunächst höchst widersprüchlich: „Als ich so alt war wie du, hatte ich schon vier Menschen auf dem Gewissen“, hörte man Peter zu Beginn der Geschichte sagen. Die Worte, die er in einem Brief aus dem Gefängnis an seiner 18-jährigen Tochter Vivi (gespielt von Youtube-Star Julia Beautx) richtete, schienen so gar nicht zu dem Mann zu passen, der noch wenige Stunden zuvor am Küchentisch saß und sich freudestrahlend Geburtstagskuchen einverleibte. Auch, als Peter munter plaudernd seine Kinder zur Schule fuhr, deutete noch nichts auf eine mörderische Ader des Rechtsanwalts hin. Doch dann erschien Dilara (Mathilda Schmidt) auf der Bildfläche.

Dilara, eine Mitschülerin Vivis, schien Peter bestens zu kennen. Weshalb sie in den Wagen stieg, nachdem Vivi und ihr jüngerer Bruder Daniel (Vico Magno) das Auto verlassen hatten und außer Sichtweite waren, blieb zunächst offen. Klar war jedoch: Nur kurze Zeit später fehlte von Dilara jede Spur. Alles, was blieb, war ihr Handy – bevor Peter es voller Panik in einem Fluss versenkte.

Was Dilaras Verschwinden mit dem Tod von Peters Frau zu tun hat – und ob es sich bei dem Familienvater tatsächlich um einen eiskalten Serienkiller handelt -, enthüllten die Macherinnen im ersten Teil ihrer Reihe noch nicht. Mithilfe von Rückblenden zeichneten sie jedoch ein zunehmend klares Bild ihrer Figuren. Wie es zu den tragischen Geschehnissen im Hier und Jetzt kommen konnte, blieb bislang offen.

Im Vordergrund stand jedoch bereits zu Beginn die Frage, was uns – generationenübergreifend – zu den Menschen macht, die wir sind: Sei es Peters (in jungen Jahren verkörpert von Damian Hardung) zerrüttetes Verhältnis zu seinem Vater (Ulrich Tukur) oder Annas (jung: Rieke Seja) tief sitzender Aberglaube – kein Trauma, kein Trigger blieb unerforscht.

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RND/Teleschau

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