Gelöschter „Monitor“-Beitrag über Hanau-Anschlag: Facebook spricht von Irrtum und macht es rückgängig
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„Monitor“-Moderator und Redaktionsleiter Georg Restle.
© Quelle: Karlheinz Schindler/dpa-Zentralbild
Die zwischenzeitige Löschung eines Films über den rassistischen Anschlag in Hanau auf den Social-Media-Plattformen Instagram und Facebook sorgte beim WDR-Politmagazin „Monitor“ für Empörung. Redaktionsleiter Georg Restle schrieb am Dienstag bei Twitter: „Hallo Instagram, hallo Facebook, ausgerechnet unser Monitor-Film über den rassistischen Anschlag von Hanau soll gegen Eure Richtlinien verstoßen. Ernsthaft jetzt?“
Instagram, das zum Facebook-Konzern gehört, begründete die Löschung des Beitrags zunächst mit einem Verstoß gegen die Gemeinschaftsrichtlinien, wie aus einem von Restle veröffentlichten Screenshot hervorgeht. In der ARD war der Beitrag im Rahmen der „Monitor“-Sendung vom 28. Januar zu sehen gewesen.
Beitrag hinterfragt Arbeit von Polizeibehörden
Der Moderator schrieb zudem in einem weiteren Tweet, beim Medienunternehmen von Mark Zuckerberg nachgefragt zu haben, gegen welche Richtlinien der Beitrag verstoßen haben soll. Bisher habe er allerdings keine Antwort erhalten. Der Beitrag nimmt das rassistische Attentat vor einem Jahr in der hessischen Stadt Hanau zum Anlass, um mögliches Versagen von Behörden und der Polizei zu beleuchten. Er trägt den Titel: „Ein Jahr nach dem Attentat von Hanau: Tödliche Versäumnisse?“ und ist weiterhin in der ARD-Mediathek abrufbar.
Mittlerweile hat Facebook reagiert und die Löschung rückgängig gemacht. Der Film sei irrtümlich auf Facebook und Instagram gesperrt worden, sagte ein Facebook-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Neun Menschen in Hanau erschossen
Am Abend des 19. Februar 2020 hatte der 43-jährige Deutsche Tobias R. neun Menschen mit ausländischen Wurzeln an mehreren Orten in der Stadt im Rhein-Main-Gebiet erschossen, bevor er mutmaßlich seine Mutter tötete und anschließend sich selbst. Zuvor hatte er Pamphlete und Videos mit Verschwörungstheorien und rassistischen Ansichten im Internet veröffentlicht.
RND/ak/hsc/mit dpa