„Friends“-Schöpfer: „Ein komplett weißer Cast war nicht unser Ziel“
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Großes Wiedersehen mit alten Freunden: Rachel (Jennifer Aniston), Monica (Courtney Cox), Chandler (Matthew Perry), Phoebe (Lisa Kudrow), Ross (David Schwimmer) und Joey (Matt LeBlanc) sind die Stars in „Friends: The Reunion“.
© Quelle: WarnerMedia Direct, LLC. All Rights Reserved.
Nun sind sie alle 17 Jahre nach dem Start von „Friends“ wieder zusammen auf dem Sofa zu sehen: Die sechs Schauspielerinnen und Schauspieler Jennifer Aniston, Courtney Cox, Lisa Kudrow, David Schwimmer, Matthew Perry und Matt LeBlanc sind für das Doku-Format „Friends: The Reunion“ wieder zusammengekommen. Ein nostalgisches Klassentreffen der besonderen Art. Doch beim Schauen merkt man: Der Blick auf die Serie heute ist ein ganz anderer. So fällt zum Beispiel auf, wie wenig divers der Cast der Serie ist, die die Abenteuer von sechs Freunden in New York in den Neunzigerjahren zeigt.
In einem Interview mit dem Branchenblatt „Hollywoodreporter“ äußern sich nun die Serienschöpferin und -schöpfer dazu. „Wir hatten nicht die Absicht, eine rein weiße Besetzung zu haben. Das war auch nicht das Ziel. Offensichtlich spricht die Chemie zwischen diesen sechs Akteuren für sich“, so Kevin Bright. Auch gehe die Geschichte von „Friends“ auf die eigenen Erfahrungen als Freundeskreis in New York zurück. Der Autor Charlie Kaufmann äußert sich ebenfalls: „Damals gab es keine bewusste Entscheidung. Wir sahen Menschen jeder Ethnie, Religion, Hautfarbe. Das waren die sechs Leute, die wir besetzten. Es war also sicherlich nicht bewusst.“ Er habe die Charaktere nicht nach konkreten Personen entwickelt. „Du bekommst eine Inspiration für jemanden, du schreibst, was seine Stimme deiner Meinung nach sein wird, aber es war nicht wörtlich“, so Kaufman weiter.
„Friends“ wäre im Smartphone-Alter nicht möglich
Wenn die Serie mit dem heutigen Wissen und Bewusstsein entstanden wäre, sähe sie vielleicht anders aus. „Es gibt wahrscheinlich hundert Dinge, die ich anders gemacht hätte. Ich habe in der Vergangenheit darüber gesprochen und ich habe sehr starke Gefühle bezüglich meiner Teilnahme an einem System“, so der Autor. „Wenn ‚Friends‘ heute entstanden wäre, wären nicht alle Darsteller weiß“, fügt Bright an.
Doch auch ein anderer Aspekt hätte Eingang in „Friends“ gefunden: Social Media. „Kommen sie so oft zusammen, wie sie es in der Show tun, oder ist das eher Hin- und Herschreiben über Social Media?“, fragt sich Bright. Und Kaufmann glaubt: „Diesen Pilot könnte man heute einfach nicht schreiben. Man könnte es nicht tun. Sie würden die ganze Zeit an ihren Handys sitzen.“
RND/goe