Facebook verbannt bei Werbeanzeigen Schlagwörter wie „LGBT-Kultur“

Das Schriftzug Facebook und das Logo von Meta.

Das Schriftzug Facebook und das Logo von Meta.

Das gezielte Ausspielen von Werbeanzeigen, auch Microtargeting genannt, brachte Facebook in der Vergangenheit viel Kritik ein. Nun steuert der Konzern – kürzlich in Meta unbenannt – unter Ägide von Mark Zuckerberg gegen. Ab 2022 verringern sich bei Werbekunden die Möglichkeiten, Werbungen zielgruppenorientiert auszuspielen, wie das Unternehmen mitteilte. Konkret sind laut Meta Themen, „die von Menschen als sensibel empfunden werden können“, nicht länger Teil der Targeting-Optionen.

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Optionen, die mit Organisationen oder Personen des öffentlichen Lebens verknüpft sind, entfallen ebenso wie Aspekte, die mit Gesundheit, sexueller Orientierung, Religion, ethnischer Zugehörigkeit und politischer Haltung zusammenhängen. Zu den „Tausenden“ wegfallenden Kategorien zählen laut Meta unter anderem „Chemotherapie“, „LGBT-Kultur“, „jüdische Feiertage“ und „gleichgeschlechtliche Ehe“. Die Änderungen greifen nicht nur bei Facebook, sondern auch bei Instagram und dem Facebook-Messenger.

Nutzer können Werbeanzeigen künftig themenspezifisch ausblenden

Bei der Anpassung habe man versucht, Kritik von Bürgerrechtsexperten und politischen Entscheidungsträgern zu berücksichtigen, „die darauf hinweisen, wie wichtig es ist, Werbetreibende daran zu hindern, von uns zur Verfügung gestellte Targeting-Optionen zu missbrauchen“, hieß es von Meta. Insgesamt sei dies eine „schwierige Entscheidung“ gewesen. Die neue Regelung tritt am 19. Januar 2022 in Kraft.

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Gleichzeitig räumte Meta ein, die Einschränkung der Werbeoptionen könne für Geschäftstreibende Nachteile mit sich bringen. Der Konzern versicherte, unterschiedliche Interessen bestmöglich in Einklang bringen zu wollen. Auch auf Nutzerseite bietet Meta neue Möglichkeiten bezüglich Werbeanzeigen an. Es soll dann möglich zu sein, Werbung zu gewissen Themenaspekten, etwa Alkohol, ausblenden zu lassen.

Whistleblowerin sorgt für skandalöse Enthüllungen

Im September hatte eine Whistleblowerin der internationalen Tageszeitung „The Wall Street Journal“ interne Dokumente zugespielt, die den manipulativen Einsatz sowie die negativen Auswirkungen von Facebook auf seine Nutzerinnen und Nutzer belegen. Anfang Oktober gab sich die verantwortliche Whistleblowerin erstmals zu erkennen: In der amerikanischen TV-Sendung „60 Minutes“ des Senders CBS erhob Frances Haugen erneut schwere Vorwürfe gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber.

Die von ihr veröffentlichten Dokumente zeigten, dass Facebook wiederholt „Wachstum über Sicherheit“ gestellt habe, erklärte Haugen. Das Unternehmen habe sogar dann weiter auf Wachstum gesetzt, als ihm die negativen Auswirkungen der Plattform auf die Nutzerinnen und Nutzer bereits bekannt gewesen seien.

RND/Teleschau

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