Explizite Sexszenen: Tele5 zeigt Skandalfilm „The Brown Bunny“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/F4V6DPEYXEANUVYWHZUMMDMTIE.jpg)
Ein Kuss: Bud (Vincent Gallo) und Daisy (Chloe Sevigny) in „The Brown Bunn“ (2003).
© Quelle: picture alliance / Everett Colle
Hannover. Als „The Brown Bunny“ 2003 bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurde, war der Film ein Skandal, obwohl das Festival schon reichlich Erfahrung mit skandalösen Filmes hatte. Doch dieser Film war an einem empfindlichen Punkt anders.
Während Filme normalerweise Sexszenen so echt wie möglich darstellen wollen, ohne allerdings den expliziten Geschlechtsverkehr zu zeigen, ließ Regisseur und Hauptdarsteller Vincent Gallo die Kamera beim Oralverkehr voll draufhalten. Obwohl der Film für die Goldene Palme nominiert war, verließen einige Zuschauer empört den Saal: In der Szene war eindeutig zu sehen, wie Daisy (Chloë Sevigny) Bud (Vincent Gallo) mit dem Mund befriedigt.
Die Kritik lag nicht nur an den expliziten Szenen
Kritik erntete der Essayfilm aber auch wegen seiner langen Strecken und chaotischen wie uferlosen Handlung. Der Sender Tele5 zeigt diesen Skandalfilm nun in einer neugeschnittenen Version am Dienstag, 18. Dezember um 2.10 Uhr im Free-TV.
„Es war schwer, es war eins der schwersten Dinge, die ich je machen musste, aber Vincent [Gallo] war sehr sensibilisiert und vorsichtig. Und wir sind schon vorher miteinander intim gewesen“, beschreibt Sevigny die Situation beim Dreh in einem Interview. Gallo und Sevigny waren zum Zeitpunkt des Drehs ein Paar. Den Film bereue sie nicht, sagte sie dem britischen „Telegraph“. Ihre Agentur aber trennte sich von ihr, weil sie sich endgültig ihre Karriere versaut habe. Doch die Agentur sollte im Unrecht bleiben: Später erhält die Schauspielerin für ihre Rolle in der Serie „Big Love“ einen Golden Globe.
Tadel für Sevigny, Streit bei Gallo
Während sich Sevigny rechtfertigen musste, an einer solch expliziten Sexszene teilgenommen zu haben, wollte sich die Agentur des Schauspielers nicht von Vincent Gallo trennen. Vielmehr stürzte er sich in ein bitteres Wortgefecht mit dem Filmkritiker Roger Ebert. Aufsehen erregte der Schauspieler und Regisseur 2005 wieder, als er sein Sperma für eine Million auf seiner Webseite zum Verkauf anbot.
In der kontroversen Diskussion ist die Handlung des Filmes in den Hintergrund getreten: Der Motorradfahrer Bud Clay (Vincent Gallo) reist von einem Wettrennen zum nächsten, trifft auf dem Weg drei Frauen, wird jedoch die Erinnerung an seine Ex-Freundin Daisy (Chloë Sevigny) nicht los. Der Grund: Daisy wurde vergewaltigt und Bud schritt nicht ein.
Von RND/goe