Die Hybris der „Mega Maniacs"
Das Internet ist in den Händen weniger Milliardäre: Libertäre Superreiche wie der künftige Twitter-Besitzer Elon Musk oder Facebook-Chef Mark Zuckerberg halten Staaten und Gesetze nur für lästige Bremsklötze auf dem Weg ins digitale Arkadien. Sie träumen von einem Planeten 2.0, auf dem sie selbst regieren, kommentiert Imre Grimm.
Es war ein bizarres Kurzschauspiel, ein Moment des Irrsinns: Da stand Elon Musk vor seiner Giga-Factory in Brandenburg und, nun ja, lachte. Es steckte Verachtung in diesem Lachen. Spott auf die albernen Bedenken, auf die Kleingeistigkeit der Journalisten, die ihn zu Wassermangel befragt hatten. Und Hohn über die putzigen Provinzpolitiker, die ihn umschwänzelten, wie dieser Armin Laschet, der neben ihm stand, unglücklich mitschmunzelnd, aber in Glamourfragen chancenlos.
Wassermangel. In Deutschland. Wo es nur regnet. Die haben doch nicht alle Kekse in der Dose! Elon Musks Welt funktioniert anders. „Go fast and break things! Done is better than perfect“, lautet einer der Leitsätze der digitalen Revolution. Sei schnell, zerbrich Dinge. Was du tust, muss nicht perfekt sein. Hauptsache: erledigt.