„Ich guck so was nicht!“: Dieter Bohlen gerät bei „DSDS“ erneut mit Reality-Darstellerin aneinander
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Jugendsünde verziehen? Obwohl Lawa Baban (25) aus Gießen mal bei „Temptation Island“ dabei war, schaffte sie es in den Recall. Allerdings ohne Dieters Jastimme …
© Quelle: RTL / Stefan Gregorowius
Sein „Durchnudel-Gate“ hat Dieter Bohlen für den Moment wohl ausgesessen. Auch wenn nicht ganz klar ist, wie die Aufregung um den Jurorenspruch die RTL-Pläne mit dem „Pop-Titan“ über das nahe Ende von „DSDS“ hinaus beeinflussen könnte. Die aktuelle Staffel der scheidenden Showinstitution läuft unterdessen weiter. Folge sechs am Mittwoch – Casting-Halbzeit! – war ein bisschen wie Luft holen. Ein bisschen Entspannung war angesagt. Aber (auch) damit kennt sich Godfather Bohlen aus, wie er gegenüber dem Kandidaten Marvin Hellwig (30) aus Ratingen bewies.
Dem, sichtbar ein wenig nervös angetreten, verhalf Bohlen mit gemeinsam ausgeführten Atemübungen („Einatmen: Selbstbewusstsein rein. Ausatmen: Zweifel raus.“) zur nötigen Ruhe: Marvin sang zwar melancholisch, aber wie ein melancholisches Zeiserl, also eins a. Weil er trotz vier Jastimmen ein wenig reserviert dastand, animierte ihn Dieters Adoptivsohn im Geiste, Pietro Lombardi („Komm aus dir raus!“) und verknotete sich kurz zu etwas, das ein Breakdance-Move gewesen sein soll. Marvin machte auch das nach. Erfolgreich.
Dieter Bohlen fordert: „Hab keine Angst vorm Refrain!“
Motivation! Wer sie nicht von Haus aus mitbringt, wie etwa Nancy Ceesay (19) aus Hannover, die „nicht nur gewinnen“, sondern „euch alle abreißen“ wollte, bekommt sie geliefert. Wenn er artig und sympathisch ist, so wie Davide Disca (18) aus Rheinfelden. Der trat zwar auch als Sprücheklopfer an, die flapsigen Jokes drohten ihm dann aber vorm Mikro im Halse stecken zu bleiben. „Viel Druck haste nicht“, urteilte Dieter und forderte „Hab keine Angst vor dem Refrain!“ Pietro unterstützte auch hier, neudeutsch verständlicher: „Du brauchst mehr Eier.“ Torwarttitan Kahn wäre stolz auf seinen Nachahmer.
Es war eine Show der schrägen Kandidaten. Dass Luca Valentino (23) aus Menden der „allererste schwule Ballermannstar“ werden will, ehrt den bunten Vogel. Aber sein selbst komponierter Song kam nicht gut an. Dieter: „Der Song ist schei…!“ Und Dieter wollte da auch partout nicht mit Luca diskutieren. Als der redeschwallte, unterbrach Dieter: „Du hast doch einen Friseur, oder? Dann erzähl dem das alles.“ Luca verzieh: „Der Dieter ist ein Süßer, der soll nicht einen auf dicke Hose machen. Wenn wir uns auf Malle wiedersehen, trinken wir einen.“
Bitteres „DSDS“-Aus für ein wandelndes Kunstwerk
Der absolute Gegenentwurf zu Luca ist Louis Pawellek (24) aus Langenhagen. Das konnte man schon ahnen, als er den aus Bauern-Casting und Reality-Formaten berüchtigten Schäfer Heinrich (eigentlich Heinrich Gersmeier) als Weg- und Vocalbegleiter ranschleppte. Das war dann schon schräg, als die beiden das „Schäferlied“ anstimmten – und die komplette Jury außer Bohlen fröhlich mitschunkelte. Louis steht auf volkstümlichen Schlager. „Das war nicht schlecht“, meinte Dieter versöhnlich, „aber nicht das, was wir hier suchen. Aber bei den Amigos könntest du als dritter Mann einsteigen.“
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Zurück zum anderen optischen Extrem: Sophie Ramirez (24) aus Düsseldorf lebt für die Kunst. Sie studiert Kunst, sie designt, bastelt, werkelt, malt, streicht an. „Du bist Kunst“, erkannte Katja Krasavice, denn sie hatte eine ähnlich bunte Seelenverwandte vor sich. Nur leider singt sie nicht so gut. Meinten jedenfalls die anderen drei Juroren. Und das ist bitter. Denn Sophie klang keinesfalls so schlecht wie etliche andere, die den blauen Zettel erfolgreich erbettelten oder (früher) von Dieter aufgrund anderer Reize in den Recall gewinkt wurden. Das Aus für Sophie war einer dieser Momente, in denen man „DSDS“ gar nicht leiden kann. Wenn dieses tolle Wesen das Format nicht im Recall belebt hätte, wer denn dann?
Dicke Lippe und hoffentlich was dahinter
Na ja, okay, die eingangs bereits erwähnte selbst ernannte Superrapperin Nancy Ceesay wird es tun. Allerdings auf eine jetzt schon absehbar nervige Art. Sie war so überheblich selbstüberzeugt, dass sie zwar einen Rap-Song (passend: „Boss Bitch von Doja Cat) einstudiert hatte und (so viel Zeit muss sein) herausragend präsentierte, aber auch freimütig erklärte: „Ich sing, wenn ich muss.“ Aber nicht gern. Deshalb: „Ich habe kein Lied einstudiert.“
Weshalb sie dann, weil Dieter was „Singmäßiges“ hören wollte, mit „Heute Nacht“ (Theo Junior) ein wenig ins Trudeln kam. Also wegen der Stimme und der Disziplin, die Dieter gerne einfordert, wurde sie nicht in den Recall geschickt. Katja: „Ich freu mich auf die, mit der gibt’s Trouble, die mischt alle auf, die lässt sich nix sagen.“ Kein Wunder irgendwie, dass Dieter Bohlen der Einzige war, der „CeeY“ ein Nein gegeben hatte. „Du kommst nicht weit.“
Noch knapper wurde es für den Rock-’n’-Roll-Missionar Dany Eschment (19) aus Berlin, der eigentlich nur mal eine Plattform suchte, um den Menschen mit „Great Balls of Fire“ den heiligen Hüftschwungrhythmus nahezubringen. Weil er – dank Gottes helfenden Händchens? – Katja als Jokerstimme auswählte, darf er im Recall nochmals auf der Sechssaitigen predigen, womit er „gar nicht gerechnet“ hatte.
Dieter ratlos: „Auf welchem Sender läuft ‚Temptation Island‘?“
Mit Lisa-Marie Stengel (26) aus Berlin wird es kein Wiederhören geben, dafür mit Marvin Brasil (30) aus Kiel und Lorent Berisha (19) aus Dierikon (Schweiz). Und auch mit Lawa Baban aus Gießen. Bei ihr war die Voraussetzung für die Fortsetzung von „Durchnudel-Gate“ gegeben – die 25-Jährige hat nämlich mal, oh Gott nein, bei „Temptation Island“ mitgemacht („Als Verführung!“). Ob nun Hose an oder BH aus, das ist alles nix für Dieter: „Ich guck so was nicht, wo läuft das denn?“ So gut kennt der Poprentner seinen Sender!
Und auch Lawas Stimme war nix für Dieter. Gut, dass die anderen drei da ein bisschen moderner sind, was TV-Formate angeht (Pietro: „Ich guck das!“) und entspannter, was die Vocalleistung angeht. Nach zwei Versuchen trotzte Lawa den Juroren ein 3:1-Votum pro Recall ab. Nur Katja war schon nach dem ersten Versuch begeistert: „Du bist sehr, sehr, sehr hübsch. Und noch hübscher, wenn du singst. Ich feier dich.“ Geht doch.
RND/Teleschau