Die Intrigen gehen weiter: Die Netflix-Serie “The Politician” wird fortgesetzt
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Die Netflix-Serie “The Politician“ wird fortgesetzt.
© Quelle: imago images/ZUMA Press
Wenn der Wahnsinnige im Weißen Haus eines zeigt, dann, dass die US-Politik manipulativ, verlogen, korrupt, narzisstisch ist, aber auch unterhaltsam. Tag für Tag, Tirade für Tirade, Tweet für Tweet wird das Schmierentheater fesselnder und ähnelt damit seiner bislang besten Persiflage: “The Politician“.
In der ersten Staffel will Adoptivkind Payton (Musicalstar Ben Platt) unbedingt ins Oval Office und bewirbt sich zum Üben trickreich, aber vergeblich als Schulsprecher. In der zweiten Staffel setzt Payton seinen Weg nach oben beim Kampf um den New Yorker Senat fort. Und wie.
Wäre kein Trump Präsident, müsste man die Serie für absurdes Theater halten
Für Showrunner Bryan Murphy sind Politiker in dieser heillos überdrehten Dramedy erneut machtgeile Strippenzieher des Establishments. An Intriganz werden sie nur noch überboten von – Politikerinnen. Gwyneth Paltrow ist Paytons Mutter Georgina mit Ambitionen auf den Gouverneurstitel, Judith Light seine Konkurrentin mit heikler Dreiecksbeziehung, Bette Midler ihr gewissenloser Spindoktor. Und dann ist da noch Paytons weibliche Crew, die Sex skrupellos als Wahlkampfwaffe einsetzt – im Kreis männlicher Knallchargen drehen die Herrinnen der Schöpfung den Geschlechterspieß hinreißend um.
Damit machen sie die Netflix-Serie “The Politician“ zum tiefgründig komischen Beispiel dafür, was die repräsentative Demokratie mit den Repräsentanten macht und umgekehrt: Sie sind Opfer wie Täter der kollektiven Geltungssucht. Wäre kein Trump Präsident, man müsste das sieben Folgen lang für absurdes Theater halten.
“The Politician 2“, bei Netflix, sieben Episoden, von Ryan Murphy, mit Ben Platt, Gwyneth Paltrow
RND/Jan Freitag