Der gelobte Lanz: Wie Markus Lanz zum profiliertesten Polittalker des Landes wurde
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„Ich habe einen Job zu machen“: Markus Lanz fährt mit seinem ZDF-Talk hohe Quoten und gute Kritiken ein.
© Quelle: ZDF
Nein, sie wohnen nicht zusammen, natürlich nicht, aber wen würde das ernsthaft wundern? 21-mal war der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach seit Beginn der Corona-Krise bisher zu Gast bei Markus Lanz, im Schnitt in jeder achten Sendung. Längst scheint es denkbar, dass Deutschlands unermüdlichster Corona-Mahner Unterschlupf gefunden hat in einem Studioeckchen in Hamburg-Altona und auf einer zerzausten Isomatte an mildem Tee und salzloser Kost nippt, bis der Lanz wieder ruft. Dann bändigt Lauterbach notdürftig seine Bettfrisur und faltet sich tapfer in den Studiosessel.
Lanz und Lauterbach funktionieren seit Ausbruch der Pandemie wie ein Stürmerduo in der Champions League: blinde Pässe, perfektes Timing. Beide haben es in der Krise zu neuem Ruhm gebracht. Und beide wurden zuvor lange als putzige Lachnummern unterschätzt.
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Er galt als Bruder Leichtfuß und serviler Schmeichler
„Das Fernsehen ist ein Massenmedium“, hat Markus Lanz vor Jahren mal gesagt. „Wenn du zu sehr polarisierst, ist es schön fürs Feuilleton, aber die Leute lassen dich vielleicht nicht mehr so gern ins Wohnzimmer.“ Er galt als Bruder Leichtfuß damals, als serviler Schmeichler und öliger Tiroler Privatfernsehfuzzi ohne Ecken und Kanten.
Lanz? War das nicht der Mann, der einst bei RTL die erste Livebrustvergrößerung des Landes moderierte? Der als Redaktionsleiter des „Explosiv“-Magazins allerhand Quark breittrat? Der dann als glücklose Aushilfsrampensau dritter bis fünfter Wahl bei „Wetten, dass...?“ Tom Hanks Kätzchenohren aufsetzen und Gerald Butler Eiswürfel in den Schritt kippen ließ?
Das Fernsehen ist ein Massenmedium. Wenn du zu sehr polarisierst, ist es schön fürs Feuilleton, aber die Leute lassen dich vielleicht nicht mehr so gern ins Wohnzimmer.
Markus Lanz im „Stern“
Vorbei. Fast vergessen. Heute sitzt ein ganz anderer Markus Lanz in der Sendung, die seinen Namen trägt. Seit 2009 läuft sie im Spätprogramm des ZDF, zunächst zweimal pro Woche, seit 2010 dreimal. 1522 Sendungen hat Lanz auf dem Buckel. 2020 war sein Jahr. Wenn man so will, ist Lanz ein Krisengewinner. Seine Sendung ist nicht nur der „Salon der Republik“ („Die Zeit“). Sie ist das wichtigste Erklär- und Entzauberungsformat des Landes, quasi das audiovisuelle Pendant zu Christian Drostens Corona-Podcast.
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„Er war in einer sehr, sehr schwierigen Situation und stand enorm unter Druck“, erinnert sich Markus Lanz an sein letztes Aufeinandertreffen mit Armin Laschet.
© Quelle: ZDF
Erst einlullen, dann subtil den Druck erhöhen
Drei Millionen Menschen sahen jüngst Lanz‘ Gespräch mit CSU-Chef Markus Söder, kaum weniger verfolgten Ende März die Selbstdemontage von CDU-Chef Armin Laschet. Es sind magische Zahlen für einen Talk am späten Abend, normal ist knapp die Hälfte. Zu besichtigen war dort das ganz spezielle Lanz-Prinzip: Erst einlullen, dann subtil den Druck erhöhen – und zustechen. Gäste kommen trotzdem gern, Lanz gilt als nett. Aber mancher geht zerknirscht bis schäumend wieder nach Hause.
Der Redaktion gelingt es, nicht nur das pandemische, sondern auch das gesellschaftliche Geschehen zu spiegeln. Warum? Weil Lanz sich ungern foppen lässt. Und weil er über das Instrumentarium verfügt, selbst gewiefte Politschmuseexperten zu entzaubern. Lanz nutzt robuste Interviewtechniken, die unter anderem Oprah Winfrey zur Legende gemacht haben. „Er ist guter Bulle und böser Bulle in einer Person“, sagte Friedrich Küppersbusch mal. Der „zak“-Moderator (und „Maischberger“-Erfinder) war der letzte, dem es gelang, mit Schlagfertigkeit, Witz und Faktenfülle für Sternenstaubmomente des politischen Fernsehens zu sorgen.
„So, jetzt einmal politisch, Herr Laschet“
Am Beispiel des Laschet-Talks lässt sich das Lanz-Prinzip erklären: Eine Viertelstunde lässt Lanz Laschet Belangloses parlieren, wiegt ihn in Sicherheit, gibt sich friedlich. Da gluckst Laschet jovial, er fühlt sich sicher. Aber dann kündigt Lanz den Friedensvertrag auf – Interviewtrick Nummer eins: „So, jetzt einmal politisch, Herr Laschet“, sagt er. „Wo haben Sie am Sonntagabend gesessen, als die entscheidenden Sätze fielen?“ Es geht um die Frage, warum die Kanzlerin Tage vorher bei „Anne Will“ Laschet dafür kritisiert hat, dass sein Bundesland – wie andere auch – die Corona-Notbremse nicht wie verabredet umgesetzt habe. Warum hat Angela Merkel Nordrhein-Westfalen getadelt? Warum ihn? Zufall? Oder wollte die Kanzlerin gezielt Laschet beschädigen, nicht Söder?
Lanz: „Es war die Kanzlerin selbst, die NRW ins Spiel gebracht hat. Sie sagt dazu das erste Mal: NRW. Sie betont extra NRW. Herr Laschet, warum macht sie das? Haben Sie sie das gefragt?“
Laschet packt den Staatsmann aus: „Ich bin sicher, sie wollte damit keinen Schaden auslösen.“
Lanz hakt nach: „Aber wieso sagt sie nicht Niedersachsen? Wieso sagt sie NRW?“
Laschet atmet schwer: „Ich weiß es nicht. In der Sekunde fiel ihr vielleicht NRW ein. Es ist...“
Lanz rückt näher für Trick Nummer zwei: simulierte Brüderlichkeit. „Wir beide, Herr Laschet, kennen uns lange und gut genug“, sagt er. „Wir schauen uns dabei tief in die Augen: Das war kein Zufall.“ Es ist Trick Nummer drei: die emotionale Falle.
Laschet weiß: Wenn er zustimmt, produziert er miese Schlagzeilen. Wenn er abwiegelt, wirkt er windelweich. Er entscheidet sich für einen halbgaren Gegenvorschlag: „Lassen Sie uns doch über die Sache reden.“ Lanz entscheidet kurzerhand: „Nein. Sie sind der neugewählte CDU-Chef, und diese Situation ist jetzt mit Ihnen verbunden.“
Laschet behauptet: „Der Kanzlerin geht es um die Sache.“
Lanz wittert sofort die Vorlage: „Heißt das, dass ihr die Partei völlig egal ist?“
Laschet: „Nein.“
Lanz: „Aber sie beschädigt Sie!“
Laschet: „Nein.“
Lanz: „Doch!“
Laschet nimmt sein Wasserglas und hält es zwischen sich und Lanz. Es soll ihn schützen.
Pause. Länger als eine Sekunde Stille im Fernsehen wirkt schnell unbehaglich. Gastgeber, die Schweigen aushalten können, werden oft belohnt – Trick Nummer vier. Denn sofort steigt die gefühlte Bringschuld eines Gastes.
Lanz schweigt lange. Dann sagt er: „Sie sind doch angefasst.“ Es ist keine Frage.
Laschet: „Nein.“ Aber seine Augen sagen: „Ja.“
Wenn er die Gefahr eines Strömungsabrisses wittert, rutscht Lanz ganz nach vorn auf seine Stuhlkante. Sein rechter Arm gestikuliert, sein linker hält die Karten. Früher waren die Karten seine Lebensversicherung. Inzwischen braucht er sie kaum noch. Dann packt er seine tödlichste Waffe aus: das Gefühl.
„Das Gefühl war: Die beschließen etwas, und dann macht jeder, was er will!“
Laschet wagt ein letztes Aufbäumen: „Das Gefühl ist aber falsch!“
Aber er ist längst waidwund. Wie kann ein Gefühl falsch sein? Laschet hat verloren, und er weiß es. „Seine Ratlosigkeit war mit Händen zu greifen“, sagt Lanz hinterher dem Magazin „GQ“. Ebenso erging es jüngst der neuen Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow. Im Lanz-Kreuzverhör erwies sie sich als wenig faktenfest.
Der schmale Grat zwischen Nachbohren und zwanghaftem Durchboxen
Penetranz kann schnell unfair und anstrengend wirken. Es ist ein schmaler Grat zwischen hartnäckigem Nachbohren und zwanghaftem Durchboxen einer eigenen Agenda. Unvergessen, wie Lanz 2014 mit „Stern“-Kolumnist Hans Ulrich Jörges als Flügelmann die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht in die Zange nahm und zu platten Bekenntnissen zu zwingen versuchte. Es war ein hadersüchtiger 30-Minuten-Kalter-Krieg, in dem Lanz der „schönsten Linken aller Zeiten“ (Lanz) dutzendfach über den Mund fuhr. Und ausgerechnet Wagenknecht, die üblicherweise keinerlei Beistand benötigt, galt als Jeanne d’Arc der Mediengerechtigkeit. In einer überdrehten Onlinepetition („Raus mit Markus Lanz aus meinem Rundfunkbeitrag!“) forderten hunderttausende Unterzeichner gar die Absetzung des Moderators. Er entschuldigte sich.
Nicht erst seit der Corona-Krise gelingt es Lanz meist, zupackend zu wirken, ohne grausam und platt zu werden. Das unterscheidet ihn aktuell von plumpen Politinszenierungen wie „Hart aber fair“, wo Frank Plasberg im Staccato erwartbare Standpunkte abfragt. Ein Gespräch kommt nicht zustande. Auch die Runde von Anne Will gerinnt zu oft zur rituellen Selbstvergewisserung der Berliner Politblase.
„Er lässt Floskeln nicht durchgehen“
Markus Heidemanns kann sich gut an den Moment erinnern, als er spürte, dass „Markus Lanz“ das Zeug dazu hatte, zu einer besonderen Show zu werden. Heidemanns ist ein erfahrener Produzent. Seit 2008, als Lanz beim ZDF einstieg, ist er mit der Hamburger Produktionsfirma Fernsehmacher GmbH der wichtigste Partner an seiner Seite. „Vor acht oder neun Jahren, vielleicht 2012, war ein Politiker zu Gast, der erzählte etwas, von dem wir wussten: Das, was er dort erzählt, stimmt einfach nicht“, sagt Heidemanns. „Und da hat Markus ihm ins Gesicht gesagt: ‚Das glaube ich Ihnen nicht.‘ Da traute sich ein Moderator, einen Politiker öffentlich der Lüge zu bezichtigen. Ein besonderer Moment.“
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„Da traute sich ein Moderator, einen Politiker öffentlich der Lüge zu bezichtigen“: Produzent Markus Heidemanns mit Markus Lanz, dessen ZDF-Show er seit 2008 produziert.
© Quelle: picture alliance / Stephan Persch
Das Besondere an Lanz sei „das Nachfragen“. Ein Interview, sagt Heidemanns, sei eben etwas anderes als eine Talkshow. „Wir machen eher eine Interviewsendung. Wir nehmen uns Zeit für ein wirkliches Gespräch. Und wir haben einen Moderator, der tatsächlich zuhört und Floskeln nicht durchgehen lässt. Es geht bei uns, auch jetzt gerade in der Corona-Krise, eben nicht um den normalen Stehsatz an Politantworten.“
Lanz inszeniert einen Polittalk nicht als Plattitüdenpingpong
Lanz‘ Ziel ist nicht Staatsstabilisierung. Er inszeniert einen Polittalk nicht als Plattitüdenpingpong, sondern als energiegeladenen Paso Doble, als symbolhaften Stierkampf also. Er selbst tanzt den Torero, die Fakten sind sein rotes Tuch, sein Gegenüber ist der Stier. Lange hieß es, dem Fernsehvolk sei spätabends keine Substanz mehr zuzumuten. Doch die Zeiten sind andere, und Lanz spürt das. Dem Publikum steht der Sinn in ernsten Zeiten nicht nach oberflächlicher Kumpelhaftigkeit.
Dabei war es ein hartes Brot, dem Image des Dünnbrettbohrers zu entkommen. Immer hatte er den übertrieben beflissenen Habitus eines Getriebenen. Mhoch2 heißt seine Produktionsfirma. Markus hoch zwei. Lanz machte Liegestütze mit Bierkiste auf dem Rücken. Er aß in der Mongolei gekochtes Schafsauge. Er knackte öffentlich Walnüsse mit dem Hintern. Er wandert 400 Kilometer zu Fuß zum Südpol, bis die Zehen fast erfrieren. „Seht her“, heißt das alles, „ich bin nicht bloß der wohlgeratene Glanzanzugträger, ich bin eine coole Sau.“ Doch wie cool können coole Säue sein, die ständig beweisen wollen, dass sie coole Säue sind?
Auch er war Messdiener – wie so viele Showstars
Markus Lanz, vor 52 Jahren als Bergbauernbub im Südtiroler Dorf Geiselsberg im Pustertal geboren, hat als Erwachsener zweieinhalb Jahre gebraucht, um sich seinen Akzent abzutrainieren. Als Kind war er Messdiener, ebenso wie seine TV-Kollegen Stefan Raab, Guido Cantz, Günther Jauch, Frank Elstner, Jürgen von der Lippe und Harald Schmidt. Die innere und äußere Folklore des Katholizismus ist keine schlechte Schule für eine Showkarriere.
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Vom Babypausenvertreter zur Stammbesetzung: Markus Lanz 2002 im Studio der RTL-Sendung „Explosiv“ in Köln.
© Quelle: picture-alliance / dpa
Als Lanz 14 Jahre alt war, starb sein Vater an Blutkrebs. Um dazuzuverdienen, trat Markus mit seinem Bruder Gotthard als Musikduo The W5 in Hotels und Diskotheken auf. Gotthard sang, Markus spielte Klavier und Keyboard. Nach der Matura 1988 auf dem Brixner Jungengymnasium Vinzentium wurde er Funker und Gebirgsjäger im italienischen Heer. 1992 volontierte er bei Radio Hamburg und veröffentlichte dort aus Protest gegen die französischen Atomtests auf Mururoa mit Kollegen unter dem Namen Le Camembert Radioactif die Single „F... ! Chirac“. Rausschmiss. Kurz darauf vertrat er Barbara Eligmann in deren Babypause beim RTL-Promimagazin „Explosiv“. Das war sein Durchbruch. 2008 schlüpfte er als Talker beim ZDF in die nicht besonders großen Schuhe, die Johannes B. Kerner dort hinterlassen hatte.
Die Suche eines Erfolgsmenschen nach Widerständen, Reibung, Erdung
Lanz ist Gleitschirmflieger, marschierte mit Eiskristallen im Bart durch Polargebiete, tauchte mit Haien, durchquerte äthiopische Wüsten. Aber es bestand lange ein seltsamer Widerspruch zwischen dem schalkfreien ZDF-Talkmaster und dem privaten Abenteurer Lanz, dessen Grenzgänge wirken wie die Suche eines Erfolgsmenschen nach Widerständen, Reibung, Erdung.
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Drei Jahre lang versucht, den siechenden Patienten am Leben zu erhalten: Markus Lanz (l.) mit US-Schauspieler Tom Hanks 2012 in der ZDF-Show „Wetten, dass..?“ in Bremen.
© Quelle: picture alliance / dpa
„Journalisten sind keine Staatsanwälte“, fand er lange. Gäste seien keine „Nüsse, die man knacken muss“. Also fragte er lieber mundgerechte Anekdoten ab, simulierte mit dem Zeigefinger am Mund Empathie und warf die Stirn zur Erzeugung von optischer Kompetenz in die zur Verfügung stehenden vier Falten. Als er 2016 für 16 glanzlose Folgen den damals schon welken Großdampfer „Wetten, dass...?“ übernahm, schalt ihn die halbe Nation als zu brav, zu bieder, zu frisiert, zu hausbacken – kurz: zu egal. Als Stefan Raab Lanz bei einer Sommerausgabe der Wettshow locker die Show stahl, lästerte Gottschalk: „Barack Obama käme nie darauf, einen Taliban-Häuptling auf sein Sommerfest einzuladen.“ Es stimmt schon: Markus Lanz ist nicht Thomas Gottschalk. Aber: Niemand ist Thomas Gottschalk. Außer Thomas Gottschalk. Und selbst der ist nicht mehr richtig Thomas Gottschalk.
„Für Markus Lanz ist heute Schicht / Wird er bezahlt? Ich hoffe nicht“
Drei Jahre lang versuchte Lanz, den siechenden Patienten am Leben zu erhalten. Aber da hatte die einst größte Show Europas schon Kammerflimmern. Lanz war nur noch Sterbehelfer. Bis zu dem Abend, als Otto Waalkes und Michael „Bully“ Herbig die Sendung mit einer „My Way“-Version zur Gitarre final ins Grab sangen („Für Markus Lanz ist heute Schicht / Wird er bezahlt? Ich hoffe nicht“).
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Eine gut informierte Ein-Mann-Opposition: Markus Lanz (l.) in seiner ZDF-Sendung mit (v. l.) der Chemikerin und Virologin Helga Rübsamen-Schaeff, dem Journalisten Hajo Schumacher, dem SPD-Bundestagsabgeordneten Frank Schwabe und Markus Söder, zugeschalteter Ministerpräsident von Bayern.
© Quelle: Markus Hertrich/ZDF/dpa
Heute ist Markus Lanz eine gut informierte Ein-Mann-Opposition, ausgestattet mit einer Machtfülle, die ihm „manchmal unheimlich“ ist. Er gilt als konservativ, kann aber auch für politisch entferntere Positionen Verständnis aufbringen. 135 Sendungen macht er im Jahr, viermal so viele wie Anne Will. Mit der früheren RTL-Kollegin Birgit Schrowange hat er einen Sohn, 2011 heiratete er in Südtirol seine langjährige Lebensgefährtin Angela Gessmann. Mit ihr hat er zwei Töchter.
„Ich habe einen Job zu machen“
Markus Lanz ist die Oprah Winfrey des deutschen Fernsehens. Wie ihre Show hat auch seine das Zeug, das Buch eines Autoren zum Bestseller zu machen. Und wie ihr gelingt es auch ihm, das Ernste leicht und das Leichte ernst zu verpacken. „Ich habe einen Job zu machen“, sagte er jüngst in der „taz“, „aber will nicht ideologisch sein, und vor allem habe ich keinen Bock, als alter zynischer Sack durch die Gegend zu laufen.“
RND