Tag vier in der „Woche der Vielfalt“

„Das perfekte Dinner“: Schwuler Pfarrer Tim serviert in seiner Kirche Eis mit Hostie

Speisen vor dem Altar: „Mit einem Schnips wird hier Wasser zu Wein."

Speisen vor dem Altar: „Mit einem Schnips wird hier Wasser zu Wein."

Die „Woche der Vielfalt“ bei „Das perfekte Dinner“ ist nicht arm an bunter Community, berührenden Geschichten und absurden Anekdoten. So berichtet Tim: „Als ich meinen Eltern erzählte, dass ich Pfarrer werden will, war das für sie schlimmer als mein Coming-out.“ Doch wenn mehr Geistliche so humorvoll, unkonventionell und nahbar wären wie der 32-jährige „schwule Cis-Mann“ (Diversity-Berater Max), müsste man sich um die Zukunft der Kirche in Deutschland wohl keine Sorgen mehr machen.

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Voller Stolz, sichtlich aufgeregt und etwas verkatert vom „Shot“-Dinner bei Partyschlagersängerin Josi (28) öffnet er der diversen Runde sein Kirchentor. Mitten im riesigen Raum hat er seine Tafel platziert und reicht der angeschlagenen Runde erst mal Wasser: „Ihr werdet sehen – mit einem Schnips wird das hier zu Wein.“ Was das Menü betrifft, verpackt Tim seine Kreationen in religiöse Wortspiele:

Motto: „Das beste Abendmahl“

  • Vorspeise: Unser täglich Brot gib uns heute
  • Hauptspeise: Himmel un Äd mit Gottesbscheißerle
  • Nachspeise: Das letzte Gericht
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Das letzte Gericht auf Passionsfruchteis

Bei „Unser täglich Brot“ handelt es sich um eine gerettete Vorspeise, nämlich den Gebäcküberschuss des lokalen Bäckers. Auf der milden Gabe finden sich diverse hausgemachte Toppings in Regenbogenfarben, von Basilikumpesto über veganen Curryfrischkäse bis zu Tomaten-Karotten-Aufstrich. Die Hauptspeise – für die Influencer Steph (29) und Kathy (24) „leider zu trocken“ und Max (35) und Josi „zu wenig“ – besteht aus Apfel-Kartoffel-Püree mit hausgemachten Spinat-Lauch-Maultaschen.

Solche „Gottesbscheißerle“ dienten Mönchen früher dazu, ihren freitäglichen Fleischkonsum vor Gott zu verstecken. „Mit einem Gott, der alles sieht und straft, kann ich allerdings nichts anfangen“, so Tim. Eher mit einer Instanz, die sein Dessert („Beim letzten Gericht darf es ruhig etwas hart sein“) humorvoll betrachtet: Das Passionsfruchteis garniert Tom mit einer original Hostienoblate aus seiner Sakristei. Die Idee gefällt nicht nur Josi: „Ich hatte hier nie das Gefühl, dass ich beten muss.“

Fazit der Runde: Kein „perfektes“ Dinner, aber „außerordentlich“ und derzeit mit 33 Punkten Platz drei. Aber für den großartigen Pfarrer Tim ist nicht nur Kochen ein „Work in Progress“: „Ich bin immer noch auf dem Weg zu entdecken, was ich glaube und was nicht.“

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RND/Teleschau

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