Tag zwei in Köln

„Dinner“-Malheur: Engagierter Schulleiter schreddert Fleisch­thermometer

Auch am Herd neigt Lehrer Jörg (62) zum gepflegten Alleswissertum.

Auch am Herd neigt Lehrer Jörg (62) zum gepflegten Alleswissertum.

Jörg (62), Schulleiter eines Berufskollegs, neigt zum ästhetischen Perfektionismus. Das zeigt sich nicht nur im Mittel­klasse­hotel-tauglichen Wellness­bereich in seinem Keller. Damit auch Pool und Zierteich des Gartens vor seinem Haus in Pulheim einen würdigen Rahmen haben, hat er in 14‑monatiger Eigenarbeit den gesamten Garten „tiefer gelegt“. Dabei setzte der 62‑Jährige ganze 90 Tonnen Erde um: „Ich bin halt der Bautyp.“

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Und, wie sich im Verlauf von Tag zwei von „Das perfekte Dinner“ in Köln zeigen wird, auch der Kochtyp. Sein Menü ist liebevoll ausgedacht, bunt arrangiert, voller unterschiedlicher Konsistenzen – und ganz und gar nicht simpel.

Motto: „Simply enjoy“

  • Vorspeise: Dreimal Kürbis für Fünf – Süppchen/Blüte/Streifen
  • Hauptspeise: Brust ohne Keule – Perlhuhnbrust/Birne/Shiitake/Graupe
  • Nachspeise: Rut-Wieß met Jrön – Himbeere/Baiser/Basilikum/Pistazie

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„Dinner“-Gast verschmäht Soße komplett

Seit fast 40 Jahren ist Jörg Lehrer aus Berufung: „Für diesen Beruf muss man Kinder und Jugendliche mögen. Punkt. Das ist die wichtigste Voraussetzung und keine, die sich erlernen lässt.“ Was sein Kochtalent betrifft, zeigt sich der patente Bald-Ruheständler betont bescheiden: „Ich bin ein Hausgebrauch- und Hobbykoch.“ Wenn zu seinem Hausgebrauch allerdings Kürbis­schäumchen, frittierte Zucchiniblüten mit Dattel-Ricotta-Füllung, Perl­huhn­brüstchen mit Birnenfüllung und eine Tischdeko aus selbst getrockneten Rhabarber­blättern gehören, wird die Luft nach oben deutlich weniger.

Zu diesem Anspruch gehören sicher auch ungewöhnliche Unfälle. Denn nicht alle Tage schreddert ein Hobbykoch mit dem Hand­rühr­gerät das Fleisch­thermometer und übertreibt es etwas mit einer exquisiten Fleisch­soßen­zutat: In die Huhn­begleitung rührt Jörg gerade noch richtig viel Pflaumenmus, übertreibt es aber mit der Zart­bitter­schokolade. „Ein halbes Stückchen hätte gereicht“, resümiert er die Beilage, die der wenig bewanderte Mustafa („Ich kenne keine Schwarzwurzeln und mag keine Himbeeren“) einfach stehen lässt: „Die Soße schmeckt für mich nur süß“.

Eine Entdeckung für viele ist sicher auch das Dessert „Eton Mess“, bestehend aus kleinen Baisers, Schlagsahne, besagten Himbeeren und gehackten Pistazien. „Damit hast du mich gekriegt“, lobt Sonder­schul­pädagogin Sarah (31) den Nachtisch und verteilt neun Punkte. Für eine weitere Kollegin, Lehrerin Linda (27), ist es sogar das perfekte Dinner zehn Punkte. Sehr gute 36 Punkte sind es am Schluss, und das trotz Jörgs Herkunft: Er stammt ursprünglich aus Düsseldorf! „Wir Kölner sind halt doch tolerant“, stellt Ramona (39) weltoffen fest. Und Jörg kann nur zufrieden seufzen: „Diesen Tag möchte ich in meinem Leben nie mehr missen.“

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RND/Teleschau

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