Daniel Donskoy will in neuem WDR-Format „Freitagnacht Jews“ Streitkultur aufleben lassen
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In "Freitagnacht Jews" spricht Daniel Donskoy mit seinen Gästen über die Frage, wie es ist, als Jude in Deutschland zu leben.
© Quelle: WDR/Christian Pries
Daniel Donskoy kennt man vor allem aus dem Fernsehen: Als Schauspieler war er unter anderem in einzelnen Episoden der ZDF-Krimireihe „SOKO Leipzig“ und im Göttingen-„Tatort“ im Ersten zu sehen. Nun widmet sich der 31-Jährige einer weiteren, neuen Aufgabe: In der WDR-Talkshow „Freitagnacht Jews“ (acht Folgen, ab Freitag, 23. April, wöchentlich um 17 Uhr in der ARD-Mediathek sowie auf dem WDR-YouTube-Kanal) empfängt er als Gastgeber verschiedene jüdische Prominente, um mit ihnen beim gemeinsamen Essen über das Leben als Jude in Deutschland zu sprechen. Was er sich davon erhofft, verrät der gebürtige Russe in einem Interview mit dem Sender.
Die Zuschauer können sich auf „angeregte Diskussionen“ freuen, erklärt Donskoy demnach: „Ich spreche mit meinen Gästen über eine nicht einfache Thematik, über das Verständnis der jüdischen Identität in Deutschland, einem Land wo dieses leider nicht unbelastet ist.“ Dafür setze er auf eine „Balance aus Humor, Streitlust (...) und gutem Essen“. Ganz anders als etwa in „politischen Talkshows“ wolle er den Gästen, darunter der Publizist Max Czollek, die Schauspielerin Susan Sideropoulos und die Autorin Mirna Funk, „mit offenem Herz begegnen“. Statt eines „eindimensionalen Porträts über Juden und Jüdinnen“ wolle er vielmehr „einen facettenreichen Blick“ auf die Minderheit ermöglichen.
„Ich bin nirgendwo und überall zu Hause“
Donskoy stellt klar: „Jude ist ein Wort, das Menschen hier immer noch nicht gerne in den Mund nehmen.“ Von Normalität sei man weit entfernt. Das wollen er und seine Gäste ändern: „Wir wollen einander verstehen durch Empathie. Streitkultur geht gerade verloren. Ich würde provokant behaupten, sie ist vom Aussterben bedroht. Nicht bei uns.“ Vielfalt und Toleranz stünden deshalb ebenso auf der Tagesordnung wie der Versuch, Zuschauern die Angst zu nehmen, Fragen zu stellen: „Es soll Denkanstöße geben, ja auch mal wehtun“, sagt Donskoy.
Auch über sein Verständnis von Heimat spricht der in Tel Aviv und Berlin aufgewachsene Wahl-Londoner. Wirklich konkret wurde der Sohn ukrainisch-russischer Eltern jedoch nicht: „Ich bin nirgendwo und überall zu Hause“, erklärt er und attestiert sich ein „Pippi-Langstrumpf-Peter-Pan-Syndrom“: „Ich mach‘ mir die Welt, wie und wo sie mir gefällt. Es geht um Perspektiven und Möglichkeiten, weniger um Anpassung.“ Kurz gesagt: „Ich bin da zu Hause, wo es mir gut geht und ich Menschen um mich habe, die ich liebe.“
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Auftaktfolge „Freitagnacht Jews“ läuft am 23. April
Die Auftaktfolge „Freitagnacht Jews“ wird zusätzlich zur Web-Auswertung auch im linearen Fernsehen empfangbar sein: Am Freitag, 23. April, 23.30 Uhr, zeigt das WDR Fernsehen das Gespräch zwischen Donskoy, Susan Sideropoulos und Mirna Funk. Die zweite Folge mit dem Lyriker Max Czollek wird am selben Tag um 17 Uhr online gestellt.
RND/Teleschau